24.09.2014

Müllkippe Etoscha

Müllkippe Etoscha.

Müllkippe Etoscha.

Über 300 Millionen Namibia-Dollar hat die us-amerikanische Regierung per Millennium Challenge Account allein in den Etoscha-Nationalpark gepumpt und das Management des zur Müllkippe verkommenden Nationalparks hat nicht einmal einen einfachten Plan, wie der dort anfallende Müll entsorgt werden soll.

Schuld hat natürlich mal wieder das politische System vor der Unabhängigkeit, das man dem Vize-Direktor des Parks zufolge übernommen hat. Was haben denn die Verantwortlichen in knapp 25 Jahren getan? Fährt man in Namibias Vorzeigepark umher, ist es auffallend, wie viel Müll besonders bei den Unterkünften der Angestellten der Naturschutzbehörde und von Namibia Wildlife Resorts, die für das Wohl der Touristen verantwortlich sind, herumliegt. Eine Plastiktüte oder Blechdose aufheben scheint den wenigsten, egal in welcher Position, nicht in den Sinn zu kommen. Bei den Unterkünften ist es dreckig, es fehlt an Wartung und Sauberkeit. Wenn die Verantwortlichen wissen, dass die Abwasserentsorgung seit Jahren ein Problem ist, warum wurde bisher nichts unternommen? Es waren Millionen Namibia-Dollar vorhanden um Tiere im Park zu fangen, in sehr teuren nur für diesen Zweck errichteten Quarantänestationen zu halten und sie schließlich auf dem Luftwege nach Kuba zu bringen, als Geschenk für die dortige Regierung. Aber Geld für die Abwasser in dem Park, die ein Problem für Mensch und Tier werden können, ist nicht vorhanden. Die Idee dies zu beheben aber allem Anschein auch nicht. Vor sieben Jahren wurde im Park ein Recyclingprojekt durch den damaligen Vize-Umweltminister eingeweiht. Es sollte nicht nur dazu dienen, dass Glas und Dosen aus dem Park geschafft werden, sondern gleichzeitig Arbeitsplätze für einige der zahllosen Squatter schaffen, die teilweise illegal im Park wohnen. Privatunternehmen hatten zusammen mit dem Umweltministerium und Namibia Wildlife Resorts die Initiative begrüßt. Knapp ein Jahr später verstaubten die dafür eingerichteten Container, Spezialsäcke und Sammelstelle. Heute bezeichnet der verantwortliche Vize-Direktor des Etoscha-Nationalparks dieses Projekt als das eines Individualisten, dessen "Sauerei" nun aufgeräumt werden muss. Dem Verantwortlichen zufolge werde nun "erstmals Müll zeitgemäß entsorgt und recycelt". Allerdings ist diese Aussage unglaubwürdig, denn bereits vor sieben Jahren wurden tonnenweise Glas und Dosen aus dem Park geschafft und in Südafrika recycelt. Was ist aus dem Projekt und diesen Ideen geworden? Eine Parkverwaltung, die nicht einmal Müll entsorgen kann, wird wohl auch nicht die Wilderei in Etoscha den Griff bekommen und auch keine Kontrolle über Angestellte und Touristen ausüben können. Etoscha verkommt zur Müllkippe.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Müllkippe Etoscha.

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