15.07.2015

Kommunalfarmer bei Palmwag, Namibia, versus Löwen

Kommunalfarmer bei Palmwag, Namibia, versus Löwen Foto: Dirk Heinrich.

Kommunalfarmer bei Palmwag, Namibia, versus Löwen Foto: Dirk Heinrich.

Seit Monaten haben die Kommunalfarmer südlich von Palmwag (Namibia) Probleme mit Löwen. Bisher konnten kommunale Wildhüter sie davon abhalten die Raubkatzen zu töten. Nördlich der Palmwag-Konzession dagegen wurde bereits ein Löwe getötet.

Dieses Rind (Foto) lag völlig entkräftet und mager zwischen Sesfontein und Elephant Song im Hoanib. Der Rest der Herde war nicht zu sehen. Wegen der Dürre und den sehr hohen Viehzahlen ist in dem Gebiet keine Weide mehr vorhanden und die Viehhirten ziehen den Hoanib hinunter. „Wir konnten zusammen mit Russell Vinjevold vom IRDNC die Rinderhirten im Hoanib bei Elephant Song überreden vorerst das Rivier zu verlassen und in Richtung Ganumub mit ihren etwa 350 Rindern zu ziehen, bis sich hoffentlich die Löwen aus diesem Gebiet verzogen haben oder verjagt worden sind“, sagte Fritz Schenk, der Betreiber der Palmwag-Konzession. Bei Elephant Song beginnt der nördlichste Teil der Palmwag-Konzession deren Grenze das Nordufer des Hoanib ist und die sich weiter rivierabwärts hinzieht. Die Kommunal- und Subsistenzfarmer des kommunalen Hegegebietes Sesfontein wollen, wie ihre Kollegen in den anderen kommunalen Hegegebieten Anabeb und Torra, ihre Viehherden nicht reduzieren, obwohl so gut wie keine Weide nach vier schlechten Jahren mehr vorhanden ist. „Das letzte Grün ist an den Quellen im Hoanib, aber hierher zieht auch das Wild und die Löwen folgen ihnen. Es kommt zu Konflikten zwischen Mensch und Tier. Die Hirten haben auch Angst vor den Löwen, die sich in dem grünen Riet verstecken können“, sagte der ehemalige Naturschutzbeamte Schenk, der jahrelang im Etoscha-Nationalpark arbeitete. Im vergangenen Monat verloren die Kommunalfarmer im Hoanib zehn Rinder, aber nur eines war zuverlässigen Quellen zufolge von Löwen gerissen worden. Ein Löwe, der sich nachts in die Nähe einiger Rinder wagte, wurde erschossen (AZ berichtete). Russell Vinjevold vom IRDNC (Integrated Rural Development and Nature Conservation) konnte einige Sponsorengelder auftreiben und das Material zum Bau von mindestens zwei raubtiersicheren 40 x 40 Meter Krälen besorgen. Einer dieser Kräle soll in der Nähe von Elephant Song aufgestellt werden. Im Augenblick wird ein Kraal zwischen Puros und Tomakas errichtet. „Wir haben große Löwenprobleme im kommunalen Hegegebiet Torra. Die Farmer wollen am liebsten die Löwen abschießen. Wir kennen das Rudel, denn die Löwin Monika wurde vor vielen Jahren mit einem Satelliten-Peilsender ausgerüstet, der jedoch nicht mehr funktioniert“, sagte der Vorsitzende Tomi Adams. Der ehemalige Black Africa Fußballspieler und Geschäftsmann wurde im September vergangenen Jahres in den Posten gewählt. „Die Menschen hier oben sind Kommunal- und Subsistenzfarmer, die ihr Vieh brauchen, denn dieses liefert ihnen täglich Milch, ab und zu Fleisch und bei Verkauf das nötige Kleingeld. Die Menschen sind bereit ihr Vieh wegen der Dürre zu reduzieren. Die Löwen erschweren die ganze Situation, aber wir wissen wie wichtig Tourismus ist und deswegen zögern viele noch und töten die Löwen nicht“, sagte Adams. Für das Komitee des kommunalen Hegegebiets seien die Löwen auch problematisch, da sie die Finanzen erschöpfen. „Wir bekommen aus einem Sonderfonds des Umweltministeriums im Jahr einen gewissen Betrag und sollen damit Verluste decken, 1500 Namibia-Dollar pro Rind und 200 N$ pro Ziege. Jedes Jahr zahlen wir vom Hegegebiet drauf und die Farmer sind unglücklich weil der Wert der Tiere höher ist“, betonte Adams. Zudem habe das Hegegebiet zahlreiche weitere Projekte die finanziert werden müssen. Farmer im kommunalen Hegegebiet waren weder auf das Umweltministerium noch auf den Forscher Dr. Flip Stander, der die Löwen vor Jahren markierte, gut zu sprechen. „Die Naturschutzbeamten helfen uns nicht und den Forscher kriege man nie in die Hände. Früher hätte man wenigstens noch auf der Webpage des Forschers nachsehen können, wo die Löwen waren und dementsprechend reagieren können“, so die Kommunalfarmer. Im letzten Monat verloren die Farmer im kommunalen Hegegebiet Torra sechs Ziegen in einer Nacht durch Löwen, weitere 13 Ziegen in einer weiteren Nacht, drei Esel, ein Rind und ein Pferd. Im vergangenen Jahr hatte das Hegegebiet seine Trophäenjagdquote für Löwen nicht genutzt.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Kommunalfarmer bei Palmwag, Namibia, versus Löwen.

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