06.08.2015

Junge Deutsche mit Basketball Artist School nach Namibia

Junge Deutsche mit Basketball Artist School nach Namibia.

Junge Deutsche mit Basketball Artist School nach Namibia.

Zwei junge Deutsche sind über das Programm „weltwärts“, gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie die Trägerorganisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e. V“, im vergangenen Jahr nach Namibia gereist und bildeten Schüler an der Basketball Artist School aus.

Charlotte Joosten und Daniel Kinzelmann (beide 19) sitzen im Raum der Senior Class, das sind die Jungen und Mädchen, die eine neunte oder zehnte Klasse besuchen. Genauso gut hätten beide auch im Klassenzimmer der Juniors sitzen können. Siebtklässler. In der BAS sind Charlotte und Daniel vieles: Coach, Lehrer - aber auch Freund und Helfer, wenn es Probleme gibt. In erster Linie aber sind sie Freiwilligendienstler. Und seit gut einem Jahr Teil des Projektes, das Frank Albin (43) im Februar 2010 nach Sichtung von Kindern elf verschiedener Grundschulen eröffnet hat. Das Ziel: Kindern durch Basketball und Bildung eine bessere Lebensperspektive ermöglichen. Soweit die Theorie. Charlotte und Daniel sind Teil des Teams, das diese Idee für derzeit 36 Kinder und Jugendliche, zwölf bis 17 Jahre alt, in die Praxis umsetzt. Über das Programm „weltwärts“, gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie die Trägerorganisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e. V“, sind sie im vergangenen Jahr mit dem Abi in der Tasche nach Namibia gereist. „Ein Freiwilligendienst kam für mich nicht in Frage. Ich wollte reisen“, sagt Daniel. Doch dann kam dieses Projekt, das für ihn aus etwas Unmöglichem etwas Wunderbares gemacht hat. Basketball spielte er, trainierte zwei Nachwuchsmannschaften in Marbach, nahe seiner Heimat Stuttgart, gab Nachhilfe und hatte über ein Jahr unweit von Manchester sein Englisch perfektioniert. Bei Charlotte, sie kommt aus Duisburg, sah es ähnlich aus. Als sie auf der Internetseite des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vom BAS-Projekt lesen, waren sich beide sicher: ihr Spiel, ihr Projekt. Volltreffer. Nun besteht ihr Alltag darin, die Nachhilfe für Juniors und Seniors zu planen - Charlotte überwiegend Englisch, Daniel meistens Mathe - in der Küche zu helfen, mit den Kindern zu essen und mit ihnen Sport zu treiben: Basketball. Werfen, Ballbehandlung, Sprints, Seilspringen, Klimmzüge. Vor dem Sport kommt die Schule: „Education First - Basketball Second“, nicht nur Charlotte und Daniel predigen die Formel an diesem Tag. Das Motto der Basketball Artist School. Dort, wo sie jeden Tag gut sieben Stunden ihres Tages verbringen. Nebenbei spielen beide Basketball in der Khomas-Liga. Ist der Nachmittag und die Dunkelheit des namibischen Winters hereingebrochen, leben beide gemeinsam in einer Wohnung in Windhoek-West. Die Miete finanzieren sie durch 200 Euro, die sie als monatliches Wohngeld bekommen. Weitere 100 Euro gibt es als Essensgeld. Der gemeinnützige Freiburger Trägerverein der BAS, Isibindi e.V., stellt außerdem weitere 100 Euro zur Verfügung. Das Geld hat es Daniel und Charlotte ermöglicht, ihre 25 Urlaubstage für Reisen zu nutzen - Botswana, östlich von Namibia, hat beide dabei besonders beeindruckt. Die afrikanische Lebensart ebenso: „Die Fröhlichkeit der Menschen hier ist schon beeindruckend“, sagt Charlotte. In Deutschland erwartet beide dann das Studentenleben: Während Charlotte Internationale BWL im niederländischen Maastricht studieren wird, verschlägt es Daniel unweit der Grenze nach Aachen, um mehr übers Wirtschaftsingenieurwesen zu erfahren. Erst einmal freuen sich beide aber auf Grundsätzlicheres: Charlotte darauf, nicht mehr von Taxifahrern abhängig zu sein. Daniel vermisst da anderes: „Einen schönen Zwiebelrostbraten mit Spätzle.“

Florian Gontek

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Junge Deutsche mit Basketball Artist School nach Namibia.
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