30.12.2014

Häusliche Gewalt, Wilderei und Tierquälerei in Namibia zu beklagen

Häusliche Gewalt, Wilderei und Tierquälerei in Namibia zu beklagen.

Häusliche Gewalt, Wilderei und Tierquälerei in Namibia zu beklagen.

In Namibia nimmt die Brutalität in den zahlreichen Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder und die Ignoranz gegenüber dem Leid von Tieren zu. Die Quälerei und Vernachlässigung von Tieren ist in Namibia schon seit Jahrzehnten ein immer wieder neu aufgebrachtes Thema.

So vehement wie das extreme Einkommensgefälle zwischen Arm und Reich beklagt wird, ebenso extrem breit tut sich der Graben zwischen dem viel besungenen, freundlichen, gastfreundlichen Antlitz Namibias und dem Abgrund dumpfer, bestialischer Gewalt an Frauen, Kindern und Tieren auf. Die mörderischen Gräueltaten, die etliche Männer an ihren Frauen und „Geliebten“ vor allem während der ersten Monate 2014 verübt haben, wurden breit geschildert. Sie haben zu einem nationalen Gebetstag gegen Gewalt und zu einer – es war nicht die erste – nationalen Konferenz über den unbegreiflichen Gewaltpegel geführt. Präsident Pohamba hat selbige Konferenz ergriffen eröffnet, denn vor seinem Auftritt musste er sich die Aussage einer Frau anhören, die noch imstande war, in lädierter Verfassung die Quälerei und Misshandlung durch ihren Partner zu schildern, die sie knapp überlebt hatte. Die Konferenz hat einen langen Katalog an Empfehlungen herausgegeben, was Staat und Gesellschaft in allen Schichten gegen solch ausufernde Gewalt zu tun haben. Zum traurigen Bild der Menschenschinderei im ansonsten friedlichen Namibia gehört leider ebenso die schockierende Charakterlosigkeit vieler Menschen, wenn und wie sie mit Haus- oder Wildtieren umgehen. Wie Wilderer und Schwarzschlächter mit geraubtem Wild und gestohlenen Rindern umgehen und wie sie Tiere in Schlingen niedermachen, bzw. elend verrecken lassen, oder wie sie vermehrt in diesem Jahr auch Nashörner geschossen und dann verstümmelt haben, ergänzt das miserable Bild verbreiteter Gewalt an Frauen und Kindern. Der jüngste Fall der Nashornwilderei stellt einen traurig neuen Negativ-Rekord dar. Eine Nashornkuh, die zu ihrem Schutz enthornt wurde wie etliche andere ihrer Art vor über 30 Jahren, als die Maßnahme zusammen mit anderen Abwehrschritten erfolgreich war, ist ignorant-dreisten Wilderern zum Opfer gefallen, die den kläglichen Rest des zuvor abgesägten Horns noch herausgeschält haben! Ihr Kalb haben sie auch getötet, um auch die kleinen Nasenhörner zu rauben. Die Touristenbranche wehrt sich tapfer in Kooperation mit dem Umweltministerium, wobei die Privatinitiative heutzutage immer unentbehrlicher wird, um auch Staatsbeamte in die Fahndung und in den aufwändigen Patrouillendienst zu Boden und aus der Luft einzubinden. Ähnlich verhält es sich in Farmkreisen, wo Polizeireservisten, Nachbarschaftshilfen und Berufsjäger im Verbund mit der Polizei in der Regel die erste Fahndung und erste Verhaftungen von Vieh- und Wilddieben vornehmen, weil die Polizei es aus eigener Initiative in der Regel nicht fertigbringt. Patriotische Namibier schließen sich immer wieder gegen Gewalt und Kriminalität zusammen.

Eberhard Hofmann
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Häusliche Gewalt, Wilderei und Tierquälerei in Namibia zu beklagen.

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