Farmerinnen in Namibia überfallen

Farmerinnen in Namibia überfallen. Foto: Dirk Heinrich

Florence und Beaurenza Hamman leben allein auf der Farm Onganja-Ost in Namibia, wo sie am 05.07.2014 von fünf Männern überfallen, geschlagen, gefesselt und ausgeraubt wurden.

Vor allem die beiden langen Männer waren äußerst brutal, schlugen uns immer wieder und zogen uns wie die anderen drei an den Fesseln von Zimmer zu Zimmer. Zwei der Verbrecher schlugen uns auch mit der flachen Seite ihrer Pangas (Buschmesser) und immer wieder wurden wir getreten“, sagten gestern Nachmittag die 66-jährige Beaurenza Hamman und ihre 44-jährige Tochter Florence, denen man den brutalen Überfall ansah, im Gespräch mit der AZ. Nach dem stundenlangen traumatischen Drama auf der Farm, der Fahrt zur Polizei beim internationalen Flugplatz und schließlich dem Weg nach Windhoek zum Krankenhaus, folgte der nächste Schock, als die beiden Frauen gestern Morgen in zwei Privatkrankenhäusern weggewiesen wurden. „Im Katutura-Staatskrankenhaus und später im staatlichen Zentralkrankenhaus wo Florence weiter behandelt wurde, hat man uns sofort untersucht, uns geholfen und sehr gut behandelt“, sagte Beaurenza Hamman. Gegen 21 Uhr am Sonntagabend wollte Florence Hamman den Generator ausstellen und ging zum Motorenraum. An der Haustür sah sie ihren blutüberströmten Bullterrier und dachte, dass dieser sich wieder mit Stachelschweinen herumgeschlagen hatte. Kurz vor dem Motorenraum stürmten plötzlich aus diesem fünf Männer, die sofort zuschlugen und die am Boden liegende Florence an Händen und Füßen fesselten. Die 44-Jährige schrie und als ihre Mutter aus dem Haus kam, wurde diese ebenfalls sofort zusammengeschlagen und auch an Händen und Füßen gefesselt. „Die fünf Verbrecher, die weder Masken noch Handschuhe trugen, zerrten uns an den Fesseln ins Haus und verlangten Geld und Waffen“, sagte Beaurenza Hamman, die gestern Nachmittag noch nicht eine Minuten geschlafen hatte. „Die Zerstörungswut der fünf Kriminellen war unbeschreiblich. Selbst Familienfotos wurden auf den Boden geschmissen und zerstört. Sie zerrten uns in jedes Zimmer, durchwühlten jeden Schrank, jede Schublade, die Betten, alles und wollten immer wieder wissen wo der Tresor ist“, sagte Florence Hamman. Schließlich sperrten sie Beaurenza in den außengelegenen Waschraum. „Das war schrecklich weil es still wurde und ich nicht wusste was sie mit Florence machten. Schließlich kamen sie wieder und sagten, dass sie meine Tochter getötet haben. Dann wollten sie wissen wo Benzin ist weil sie mich damit übergießen und anzünden wollten, wenn ich nicht sage wo Geld ist“, sagte die 66-Jährige. Gegen 3 oder 4 Uhr wurden beide Frauen in den Waschraum gesperrt und die fünf Verbrecher machen sich mit 7000 Namibia-Dollar in bar, einem Handy, einem Laptop, sämtlichen Juwelen und dem Fernseher davon. „Meinen Drucker haben sie zerstört. An der 700 Meter entfernten Hauptstraße muss in zwei oder drei Kilometer Entfernung ein sechster Mann mit einem Fahrzeug gewartet haben, mit dem sie flüchteten. Als mein Hund an der Tür schnüffelte, wussten wir, dass die Verbrecher weg waren und ich kletterte durchs Fenster, weil wir die Tür nicht von innen öffnen konnten“, sagte Florence. Die Kriminellen hatten alle Schlüssel mitgenommen, aber wir fanden zwei unserer Fahrzeugschlüssel, die sie verloren hatten. Wir fuhren sofort zur Polizei beim Hosea-Kutako-Flughafen und gaben den Überfall auf. Von dort ging es nach Windhoek zum Krankenhaus, so die Hammans.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Farmerinnen in Namibia überfallen.