Ehepaar in Namibia Raubopfer

Ehepaar in Namibia Raubopfer.

Das Ehepaar Hans und Getrud aus Usakos, Namibia, sind kürzlich Opfer eines Raubes im eigenen Haus geworden. Die Rentner waren zwei Stunden in der Gewalt von Verbrechern.

Swakopmund/Usakos: Jetzt habe ich nichts mehr“, sagte Hans Hoch gestern im Gespräch mit der AZ. Insgesamt zwei Stunden haben drei maskierte Männer den 83 Jahre alten Rentner und seine 79 Jahre alte Frau in ihrer Gewalt gehalten. „Und das ist nicht das erste Mal, dass wir bestohlen wurden“, sagte er weiter. Laut Hoch hat er am 19.07.2014 gegen 21 Uhr im Wohnzimmer gesessen, als plötzlich drei Männer ihn umzingelt und von dem Sofa gezerrt haben. „Jeder von ihnen hat einen großen Stein in den Händen gehalten. Es hat keinen Sinn gemacht, sich zu wehren“, sagte Hoch. Die Männer hätten ihn aus dem Haus getragen und an einen Sessel im Hof gefesselt. Seine Frau Gertrud, die zu dem Zeitpunkt schon im Schlafzimmer gewesen sei, hätten die Männer ebenfalls gefesselt, aber auf dem Bett liegen gelassen. Dann hätten sie eine Decke über sie geworfen, damit sie nichts sehen kann. „Ich bin dankbar, dass sie meiner Frau nichts angetan haben“, so Hoch weiter. Zunächst hätten die Männer das gesamte Haus durchwühlt, jeden Schrank und jede Schublade aufgerissen und alles auf dem Boden geworfen. „Mein gesamter Hausrat liegt überall zerstreut“, sagte Hoch und ergänzte: „Sie haben sogar alle Bilder von den Wänden geholt.“ Später hätten die Täter Hoch und den Sessel ins Haus getragen, ihn mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen und immer wieder Geld und „den Schlüssel“ gefordert. Ständig hätten sie gesagt: „Wo ist das Geld? Wo ist der Schlüssel?“ „Aber ich habe nicht geantwortet“, so Hoch. Nach langer Suche hätten die Männer schließlich den Tresorschlüssel gefunden und den Schrank ausgeräumt. Insgesamt sechs Waffen, darunter eine Doppellauf-Schrotflinte, sowie die gesamte Munition hätten sie gestohlen. Auch Silberbesteck, Qualitätsferngläser und vieles mehr seien geklaut worden. „Man wird erst später wirklich feststellen, was alles genau gestohlen wurde“, sagte Hoch. Den Gesamtwert schätzt er zurzeit auf knapp 100000 Namibia-Dollar. Nach gut zwei Stunden langer Tortur seien die maskierten Männer schließlich geflüchtet. Hoch habe sich befreit und sei zu seiner Schwester gelaufen, die etwa 100 Meter weit entfernt wohne und von dem Überfall nichts mitbekommen habe. Ihre Tochter, Margarethe Sieverling, habe dann die Polizei benachrichtigt, aber: „Ich werde sehen, was ich tun kann“, soll die Polizistin ihr gesagt haben. Der Nachbar, Chris du Preez, sei schließlich nach Usakos gefahren, wo er Polizisten abgeholt und zum Tatort gebracht habe. Laut Hoch wurde das letzte Mal an Heiligabend 2013 bei ihm eingebrochen. Täter hätten in der Nacht seine gesamte Garage ausgeräumt und dabei Werkzeug sowie vieles mehr gestohlen. „Ich warte heute noch, dass die Polizei wegen dieses Einbruchs kommt“, sagte er dazu. Wegen des aktuellen Falles sei die Spurensicherung am Sonntag eingetroffen. „Aber ich glaube nicht, dass dies hilft. Die Täter haben alles, was sie angefasst haben, später mit einem Lappen poliert, um keine Spuren zu hinterlassen“, so Hoch. Polizeisprecherin Ottilie Kashuupulwa sagte gestern, dass noch niemand in diesem Zusammenhang verhaftet wurde.

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Ehepaar in Namibia Raubopfer.