06.08.2016

Dürre in Namibia zwingt Farmer auf Bergweiden

Dürre in Namibia zwingt Farmer auf Bergweiden. Foto: Nina Külbs

Dürre in Namibia zwingt Farmer auf Bergweiden. Foto: Nina Külbs

Aufgrund der anhaltenden Dürre und nahezu restlos abgegraster Weideflächen wagte ein Farmer im Süden Namibias ein gewaltiges Projekt: Das einzig verbleibende Gras liegt auf einem sehr steilen und damit eigentlich unzugänglichen Berg. Doch nun stehen dort Rinder und eine Tränke.

Was einst als „Hirngespinst“ begann, ist nun Realität: Über mehrere Jahre hat es Ernst Sauber, Besitzer der Farm Büllsport am Rande der Naukluft-Berge, geschafft, die obere Fläche seines 360 m hohen „Hausbergs“ als Weide für seine verbleibenden Rinder zu nutzen. Durch den seit 2013 unterdurchschnittlichen Regen neigten sich die Grasbestände auf der etwa 10000 Hektar großen Farm spätestens in diesem Jahr dem Ende zu, weshalb Sauber seine Bonsmara-Zucht bereits drastisch reduzieren musste. „Vor drei Jahren hatten wir noch 250 Kühe, nun habe ich noch 23 hier“, berichtet der Farmer, der zurzeit auch Weide pachtet, um die seit drei Generationen bestehende Zucht zu erhalten. Mit dem Wissen, dass sich auf dem Berg noch ein ca. 1500 ha großes Gebiet befindet, das durch seine Unzugänglichkeit selbst von den meisten Wildtieren nicht genutzt wird, begann 2013 die erste Bauphase. „Wir wussten, dass wir dort oben Wasser benötigen, um die Weide nutzbar zu machen. Also haben wir einen 1600 m langen Weg gebaut und unterirdisch eine Leitung verlegt“, so Sauber. An dem schrägen Hang sei dann eine Plattform geschaffen worden, auf der die erste Tränke Platz fand. Jetzt konnten die Rinder bereits die Seite des Bergs beweiden. Was damals vom Schwager mit der Übergabe einer Kuhglocke als „Alm“ getauft wurde, sollte mit dem Druck der Dürre im September 2015 zum Ausgangspunkt der zweiten Bauphase werden. Von dort schlängelt sich der Weg den Berg hinauf, da er sonst schlichtweg zu steil wäre. „Im Juni 2016 hatten wir dann endlich eine weitere Tränke auf 320 Meter Höhe“, so Sauber. Dies werde nun Oberalm genannt und er hoffe, noch im August die finale Tränke auf der Hochfläche aufstellen zu können. „Das wird dann wohl die Hinteralm“, erklärt der Farmer mit einem Lächeln. Zwei Pumpen, eine diesel- und eine solarbetriebene, sind notwendig, um das Wasser auf den Berg zu befördern. Da der Druck zweitweise sehr hoch ist, bestehen Teile der Leitung aus Blechrohren. „Die Rinder lassen sich zu Fuß hochtreiben, aber der Weg ist so steil, dass wir nun auch ein 4x4 Quadbike haben“, so Sauber. Doch selbst mit diesem ist ein gewisser Anlauf notwendig.

Nina Külbs

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Dürre in Namibia zwingt Farmer auf Bergweiden.

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