Die Verfassung der Republik Namibia auf Deutsch

Die Verfassung der Republik Namibia auf Deutsch.

Die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) und die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) haben vergangene Woche das Buch „Die Verfassung der Republik Namibia“ vorgestellt.

Windhoek, Namibia: Grundlage war die erste deutsche Version, die bereits im Jahr 1995 von dem zur  Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) gehörenden Kuiseb-Verlag (Windhoek) herausgegeben wurde. „Wir haben diese erste Ausgabe vor allem von der Übersetzung her überarbeitet und juristisch prüfen lassen, also eine echte Weiterentwicklung“, erklärte NWG-Geschäftsführerin Waltraud Fritzsche auf AZ-Nachfrage. Damit nicht genug: Diese Neuauflage enthält eine Vielzahl wichtiger Informationen: von der Bedeutung der Farben und Symbole der Nationalflagge, der historisch bedeutsamen UN-Resolution 435 von 1978 bis zu den drei Verfassungsänderungen seit 1990, inklusive der umstrittenen dritten Änderung, die im September 2014 in Kraft getreten ist. „Die NWG möchte objektiv über aktuelle Themen informieren und der Bevölkerung von Namibia fundiertes Wissen zugänglich machen. Diese Übersetzung der Verfassung mitsamt der Änderungsgesetze, den umfassenden Zusatzinformationen und einem kurzen geschichtlichen Überblick ist ein Beitrag zu diesem Ziel“, führte Fritzsche aus. Und weiter: „Das Buch soll (...) das demokratische Bewusstsein, das die Voraussetzung für eine geordnete Gesellschaft ist, fördern. Die NWG und der Kuiseb-Verlag sind stolz darauf, dass diese Publikation rechtzeitig zum 25. Jubiläum der Unabhängigkeit und synchron mit dem 90-jährigen Bestehen der NWG fertiggestellt werden konnte!“ Die Autorin und Übersetzerin Erika von Wietersheim erinnerte bei der Buchvorstellung an die bewegte Zeit 1989/90, in der die Verfassung ausgearbeitet wurde, eine Zeit zwischen Mauerfall in Berlin und Freilassung von Nelson Mandela, eine Zeit, in der „größerere Kompromissbereitschaft herrschte“, wie sie sagte. „Das hat dieser Verfassung gut getan.“ Sie erinnerte zudem an Hage Geingob, den Vorsitzenden der Verfassungsgebenden Versammlung, der „sehr versöhnlich und menschlich“ aufgetreten sei. Das Ringen um das Gesetz aller Gesetze sei aber auch ein „schmerzhafter Prozess“ gewesen, weil „manche Ziele und Ideale aufgegeben werden mussten“. Von Wietersheim nannte die Abschaffung der Todesstrafe, die Unantastbarkeit des Eigentums auch bei Farmland sowie die Entscheidung für einen säkularen Staat, also die Trennung von Staat und Kirche. Sie drückte ihren Wunsch aus, dass die Verfassung „Teil unseres politischen Bewusstseins“ werde. Indes erklärte NWG-Chefin Fritzsche abschließend: „Ich persönlich bin froh und dankbar, dass ich in Namibia lebe; und da ich mich mit der namibischen Verfassung und unseren nationalen Symbolen identifiziere, ist es für mich wichtig, relevante Informationen mit anderen zu teilen und die Konsequenzen der Verfassung im Alltag zu leben. Da sollten wir alle mitreden können!“

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Die Verfassung der Republik Namibia auf Deutsch.