Wir aber suchten Gemeinschaft. Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika, von Theo Sundermeier.

Wir aber suchten Gemeinschaft. Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika, von Theo Sundermeier.

Wir aber suchten Gemeinschaft. Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika, von Theo Sundermeier.

Wir aber suchten Gemeinschaft ist die Geschichte und Analyse der Kirchentrennung und Kirchwerdung in Südwestafrika seit den 1920er Jahren, die Dr. Theo Sundermeier 1973 vorlegte.

Theo Sundermeier  

Wie ein Steppenbrand breiteten sich die Bewegungen zur Bildung unabhängiger christlicher Gemeinschaften seit den 20er Jahren im südlichen Afrika aus. Im Jahre 1918 gab es 76 unabhängige Kirchen, 1932 waren es 320, 1948 ca. 880. Heute zählt man mehr als 2.000 Gruppen mit einer Mitgliederzahl von 2.313.000, das sind 21,2 % der Gesamtbevölkerung Südafrikas. Südwestafrika, geographisch und kulturell vom übrigen Afrika stark isoliert, wurde erst nach dem 2. Weltkrieg davon erfaßt. Die Rheinische Mission arbeitete seit 1842 unter den verschiedenen Stämmen Südwests. Drei große Separationsbewegungen führten die Missionsarbeit in eine schwere Krise, Im Jahr 1947 trennte sich die Mehrheit der Nama-Mitarbeiter von der Missionskirche und schloß sich der African Methodist Episcopal Church an. Die Herero gründeten im Jahre 1955 eine Nationalkirche, und die Rehobother Gemeinschaft wurde 1957 durch einen erbitterten Kirchenstreit tief erschüttert. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, die Ursachen zu diesen Spaltungen, ihren geschichtlichen Ablauf und ihre Herausforderung an die Missionskirche darzustellen. Die Separationsbewegungen Südwests bieten sich dabei als besonders geeignetes Forschungsobjekt dar, weil sie alle durch die Arbeit einer Missionsgesellschaft beeinflußt sind und ihre besondere Ausprägung durch sie, durch die jeweilige Situation und die spezifische stammesgeschichtliche Vergangenheit der betreffenden Völker empfangen haben. Die Entstehung dieses Buches hat einen praktischen Hintergrund, und seine Zielsetzung ist in gleicher Weise auf die Praxis ausgerichtet. Die Nordsynode der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Südwestafrika (Rheinische Missionskirche) beauftragte mich im Jahre 1964, Kontakte mit den unabhängigen Gruppen und Kirchen aufzunehmen, abgebrochene Verbindungen, wo möglich, wieder anzuknüpfen, die geistliche und gemeindliche Situation jener Gruppen darzustellen und praktische Vorschläge über eine mögliche Neuorientierung den Pastorenkonferenzen bzw. einer späteren Synode vorzulegen. Erst seit dem Jahre 1967 war es mir möglich, diesem Auftrag neben der Lehrtätigkeit am Vereinigten Lutherischen Theologischen Seminar Paulinum in Otjimbingue nachzukommen.

Schon sehr bald wurde deutlich, daß ich mich nicht allein auf konkrete Vorschläge zur Zusammenarbeit und auf eine rein deskriptive Darstellung jener Gruppen beschränken konnte, da diese Kirchen und Gemeinden in hohem Maße durch ihre Geschichte geprägt sind und die eigene Vergangenheit noch immer Leitbild ihres Handelns ist. Es zeigte sich, daß das Bild, das die Kirchenführer von ihrer Geschichte haben, sich oft nicht unerheblich von der Schau unterschied, die in Missionskreisen verbreitet war. Eine Aufarbeitung des historischen Materials und eine kritische Gegenüberstellung mit den Aussagen der einheimischen Kirchenführer wurde notwendig. Daraus ist dieses Buch entstanden. Seine Hauptergebnisse wurden der Synode der ELK im Juni 1970 vorgetragen. Die daraus resultierenden Beschlüsse der Synode sind am Ende des Buches mitgeteilt.

Sie nehmen in weitem Maße die Empfehlungen der 5. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes der Sektion II über das Verhältnis zu den »Unabhängigen Christlichen Bewegungen« vom Juli 1970 in Evian vorweg und können vielleicht eine Orientierungshilfe für andere Kirchen sein, die sich in ähnlicher Weise mit dem Problem der unabhängigen christlichen Kirchen konfrontiert sehen. Im Juli 1971 fand dann aufgrund jener Beschlüsse eine erste Konferenz mit den Führern der Unabhängigkeitsbewegungen im Paulinum in Otjimbingue statt, auf der alle gemeinsam den Wunsch aussprachen, wieder in näheren Kontakt mit der Missionskirche zu kommen, ohne die eigene Geschichte verraten zu müssen, (s. Anlage D). Damit war mein Studienauftrag beendet, und es ist nun an den Kirchen, den Weg zum gemeinsamen geistlichen, liturgischen und sozialen Handeln zu gehen.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Wir aber suchten Gemeinschaft. Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika, von Theo Sundermeier.

Buchtitel: Wir aber suchten Gemeinschaft
Untertitel: Kirchwerdung und Kirchentrennung in Südwestafrika
Autor: Theo Sundermeier
Luther-Verlag; Verlag der Ev.-Luth. Mission
Witten; Erlangen, 1973
ISBN 3-87214-039-6
Originalbroschur, 12x20 cm, 357 Seiten

Sundermeier, Theo im Namibiana-Buchangebot

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Wir aber suchten Gemeinschaft ist die Geschichte der Kirchenspaltung und Kirchwerdung in Südwestafrika.

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