Traumland Südwest. SW-Afrika: Tiere, Farmen, Diamanten, von Hans-Otto Meissner

Traumland Südwest: Tiere, Farmen, Diamanten, von Hans-Otto Meissner. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Stuttgart, 1968

Traumland Südwest: Tiere, Farmen, Diamanten, von Hans-Otto Meissner. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Stuttgart, 1968

Ansicht ohne Schutzumschlag: Traumland Südwest, von Hans-Otto Meissner. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Stuttgart, 1968

Ansicht ohne Schutzumschlag: Traumland Südwest, von Hans-Otto Meissner. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Stuttgart, 1968

Diese Karte der Reiseroute von Hans-Otto Meissner in den 1960er Jahren durch Südwestafrika befindet sich im Anhang seines Erfolgsbuches 'Traumland Südwest'.

Diese Karte der Reiseroute von Hans-Otto Meissner in den 1960er Jahren durch Südwestafrika befindet sich im Anhang seines Erfolgsbuches 'Traumland Südwest'.

Dies ist die Erstausgabe des 1968 erschienenen Reiseberichts Traumland Südwest - SW-Afrika: Tiere, Farmen, Diamanten von Hans-Otto Meissner, die damals ein großer Erfolg wurde.

Hans-Otto Meissner  

Skelettküste

Nur einem Zufall hatte ich es zu verdanken, daß mir die Erlaubnis zum Besuch der Skelettküste erteilt wurde. Auf einer Farm nördlich von Grootfontein begegnete ich dem jungen Rechtsanwalt Dr. Wohlers, und dieser wiederum war befreundet mit Dr. Louw Schoeman in Pretoria, einem Teilhaber der SDC. Beide hatten, zusammen mit ihren Frauen, einen Flug nach Kap Frio geplant, und ich wurde eingeladen, dabei mitzumachen. So waren schon zwei Voraussetzungen erfüllt, ohne die ein Antrag zum Besuch der Knochenküste gar nicht beachtet wird. Ich konnte nachweisen, daß ich dort unter Aufsicht war und daß mir ein Verkehrsmittel zur Verfügung stand. Vor allem hatte die maßgebliche SDC nichts gegen meine Reise in ihr Pachtgebiet einzuwenden. Dennoch wäre das Permit zu spät gekommen; hätte nicht Louw Schoemann in Pretoria persönlich für rasche Erledigung gesorgt. Sein Onkel war lange Zeit Außenminister gewesen, und so verfügte der mir vorläufig noch unbekannte Freund gewiß über einen direkten Draht zum Schreibtisch, an dem die Entscheidung fiel. Außerdem hatte noch Herr von Bach, Mitglied der Landesregierung von Südwest, für mein allgemeines Wohlverhalten gebürgt. Als das Permit eintraf, drei Tage vor unserem Abflug, galt es auch für den Besuch des Kaokoveldes. Mir wurde versichert, ich sei der erste Bundesdeutsche, dem ein Besuch an der Knochenküste erlaubt wurde. Ich weiß es zu würdigen! Wir waren sieben Personen und flogen in zwei Maschinen. Louw Schoemann war selber der Pilot seiner viersitzigen Cessna. Er hatte neben sich Ernst Kariowa, den Leiter des Camps in Kap Frio, während hinter ihm Frau Wohlers und Frau Schoemann einstiegen. Das Steuer der anderen Maschine, einer viersitzigen Piper-Supercub, hielt ein Berufspilot namens Aldridge in Händen. Dr. Wohlers und ich saßen hinter ihm. Der vierte Platz blieb frei. Um 8 Uhr 30 sollten wir in Windhuk starten, aber aus dem Norden war Nebel gemeldet, und zwar besonders dicht bei Terrace Bay, wo wir landen mußten, um aufzutanken. Erst gegen 11 Uhr durften sich unsere Maschinen in die Luft erheben. Wir stiegen schnell auf 3.000 Meter, um dann auf dieser Höhe zu bleiben. Windhuk lag wie eine Spinne im Netz zahlreicher Verkehrswege, die von dort nach allen Richtungen ausstrahlten. Die kleinen und großen Staudämme der Farmen blitzten wie Spiegelscherben im Sonnenschein. Auf seinem Schienenstrang kroch ein Zug durch die Gegend. Winzige Autos klebten auf den Wegen, und so klein wie Ameisen standen Rinder auf goldgelbem Weideland. Die Windräder an den Wasserstellen sahen aus wie zierliche Gebilde aus Filigran. Immer weiter und breiter wurden die Abstände zwischen den Pads, nur hier und dort lag noch eine Farm an den sandigen Rivieren. Die Piloten flogen auf Sicht und hielten Fühlung miteinander. Wir konnten während des ganzen Fluges immer die andere Maschine sehen. Durch Sprechfunk wurden Bemerkungen ausgetauscht und alle paar Minuten Grüße übermittelt. Es herrschte die heiterste Stimmung an Bord beider Maschinen. Wir flogen über Karibib und Omaruru. Mir zuliebe wurde ein Umweg gemacht, damit ich einen Blick auf die Farm Etemba werfen konnte, wo aber niemand Notiz von uns nahm. Als wir über die Brandberge glitten, konnte ich das Leopardental deutlich erkennen. An dem Campingplatz, wo wir damals unser Lager aufgeschlagen hatten, stand ein anderer Wagen. Sicher waren jetzt ein paar Touristen unterwegs zur Weißen Dame. Im Nordosten wurde es diesig, vermutlich die Folge eines Sandsturmes. Also bogen wir nach Westen ab, und so führte nun unser Luftweg über den erloschenen Krater des Doros-Vulkans. Ob er wirklich so heißt oder sich anders schreibt, weiß ich nicht mehr. Auf keiner Karte konnte ich ihn finden. Nur wenige Menschen haben jemals den ausgebrannten Vulkan erstiegen, weil seine Außenwände fast senkrecht abfallen. Der Krater hat einen Durchmesser von ungefähr drei Kilometern, und ich sah, daß Wildpfade darin kreuz und quer laufen. Von weißen Jägern haben diese Rudel wohl nichts zu befürchten. Durch Sprechfunk ließ mich Schoemann wissen, daß wir nun über dem Huab-Fluß waren, also das Kaokoveld schon erreicht hatten. Das Rivier zeigte hin und wieder ein Fleckchen offenes Wasser. Früher lebten dort Menschen, heute keine mehr. Die grenzenlose Einsamkeit hatte begonnen, nirgendwo eine Pad oder Fahrspur, nirgendwo ein Windrad oder eine Rauchwolke. (...)

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Traumland Südwest. SW-Afrika: Tiere, Farmen, Diamanten, von Hans-Otto Meissner.

Buchtitel: Traumland Südwest
Untertitel: SW-Afrika: Tiere, Farmen, Diamanten
Autor: Hans-Otto Meissner
Verlag: J. G. Cotta'sche Buchhandlung
Stuttgart, 1968
Originalkartoneinband, Originalschutzumschlag 13x31 cm, 429 Seiten, zahlreiche sw- und Farbfotos

Meissner, Hans-Otto im Namibiana-Buchangebot

Traumland Südwest. SW-Afrika: Tiere, Farmen, Diamanten

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Traumland Südwest war ein sehr populärer Reisebericht von einer Studienreise nach Südwestafrika in den 1960er Jahren.

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