Säugetiere des südlichen Afrika, von Robin Frandsen

Säugetiere des südlichen Afrika, von Robin Frandsen. Honeyguide Publications cc. 12. Auflage. Fourways, Südafrika 2011. ISBN 9780958421232 / ISBN 978-0-9584212-3-2

Beispielhaft wird aus den Tierbeschreibungen des Säugetierführers von Robin Frandsen, Säugetiere des südlichen Afrika, ein Auszug aus der Beschreibung des südafrikanischen Kap-Igels vorgestellt.

KAP-IGEL

Atelerix frontalis
South African hedgehog
Tragzeit: ± 35 Tage
Anzahl Junge: 1-9, meist 4
Gewicht: 400 g
Länge: 19cm
Lebenserwartung: 3 Jahre

Von den verschiedenen Arten in Afrika, Asien und Europa vorkommenden Igeln gibt es nur eine Art im südlichen Afrika. Diese kleinen, bis zu 400g wiegenden Tiere sind klimatisch sehr anpassungsfähig. Sie leben in Vorstädten, Grasland, Buschland und in gering fruchtbarem Feld Bewaldete Gebiete, zu feuchter Boden und Gegenden mit hohem Niederschlag werden gemieden, ebenso die sich an der Küste erstreckende Wüste Namibias. Der Igel ist ein nachtaktives Säugetier, wagt sich aber auch tagsüber nach Regengüssen aus seinem Versteck, vermutlich um Regenwürmer und fliegende Insekten zu fressen. Sonst ruht er tagsüber im Unterholz, unter Büschen oder in Erdlöchern. Eine beliebte Ruhestätte bietet der Komposthaufen. Generell werden diese Plätze täglich gewechselt, nach der Geburt seiner Jungen allerdings bleibt das Weibchen am selben Platz bis diese es begleiten können. Begegnungen unter Artsgleichen wird begleitet von schnüffeln, schnauben, knurren und vom Kopf ausgeführten Stössen. In Gefahr äussern sie hochtönende Schreie. Verstärkte Nahrungsaufnahme vor Beginn des Winters dient dem Aufbau von Fettpolstern, wodurch dem Igel während der kalten Jahreszeit eine Art Winterschlaf ermöglicht wird, allerdings nicht so ausgeprägt wie bei manch anderen Tieren. Unvorhergesehene Regenfälle oder wärmeres Wetter veranlassen den schläfrigen Igel manchmal aus seinem Unterschlupf zu kriechen. Nahrungsaufnahme ist dann nicht ausgeschlossen, doch frisst er mit geringerem Appetit als in den Sommermonaten. In Abwehr rollt er sich zu einem Ball, wobei Kopf, Bauchteile, Beine und Schwanz unter einem aufgerichteten Stachelkleid schützend verborgen sind. Eine bewährte Abwehrstellung, selbst gegen die ungebetene Gesellschaft eines Löwen. Den Angriffen grosser Uhus mit ihren starken, schuppigen Krallen ist der Igel jedoch nicht gewachsen. Ein bis neun Junge kann ein Wurf enthalten, meist werden jedoch nicht mehr als vier flache, ovale, blinde und nackte Junge in einem geschützten Nest geboren. Die Spitzen weisser Dornen sind eben an der Hautoberfläche sichtbar, diese fallen etwa 4-6 Wochen nach der Geburt ab und werden durch dunkle Stacheln, wie die der Erwachsenentiere, ersetzt. Nach ca. 2 Wochen öffnen die Kleinen ihre Augen, nach 6 Wochen können sie mit der Mutter auf Futtersuche gehen. Die Wurfzeit: Oktober - April. Igel sind Allesfresser, ernähren sich hauptsächlich von Insekten, wobei sie auch vor Raupen nicht zurückschrecken, die ein ungeniessbares Sekret ausscheiden. Kleine Mäuse, Eidechsen, Jungvögel aus Nestern, pflanzliche und pilzartige Stoffe bilden einen Teil ihrer Nahrung. Auch in Gefangenschaft zeigen sich Igel sehr genügsam. Die Flüssigkeit, die ihr Körper benötigt erhalten sie vom Futter und sind somit vom Wasser nicht abhängig, trinken dieses aber, wenn vorrätig. Ihre Sehfähigkeit ist gering, mit einem scharfen Geruchsinn und einem guten Gehör spüren sie ihre Beute auf, selbst wenn diese unter der Erde ist. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Säugetiere des südlichen Afrika, von Robin Frandsen.

Titel: Säugetiere des südlichen Afrika
Untertitel: Ein Bestimmungsbuch
Autor: Robin Frandsen
Genre: Säugetierführer
Verlag: Honeyguide Publications cc
12. Auflage. Fourways, Südafrika 2011
ISBN 9780958421232 / ISBN 978-0-9584212-3-2
Broschur, 15 x 21 cm, 215 Seiten, zahlreiche Farbfotos und Illustrationen