Pflanzenführer für die nördliche Namib, von Antje Burke

Pflanzenführer für die nördliche Namib, von Antje Burke.

Pflanzenführer für die nördliche Namib, von Antje Burke.

In ihrem Pflanzenführer für die nördliche Namib beschreibt Antje Burke 65 Pflanzenarten, die vor allem im Damaraland um Palmwag, Twyfelfontein und Umgebung und im Kaokoveld vorkommen.

Antje Burke  

Was ist bemerkenswert in der nördlichen Namib? Es ist ein Trockengebiet mit, für Wüstenbedingungen, einem relativ milden Klima, vielen Wasserstellen, wie Sumpfgebiete und Quellen, und sehr vielseitigen und einigen einzigartigen Landschaften. Diese stellen eine Vielzahl von Habitaten zur Verfügung, an die sich eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt über Jahrmillionen angepasst hat. Botanisch gesehen gehört die nördliche Namib zu einem Diversitätszentrum von internationaler Bedeutung und einem der wenigen Zentren in einem Trockengebiet - mehr darüber im Kapitel "Artenvielfalt und Endemismus". Die Vielfalt und Fülle von Großwild, wie Elefanten, Giraffen, Löwen und Nashörner, die in der zentralen und südlichen Namib schon lange nicht mehr vorkommen, sind eine weitere Besonderheit. Die nördliche Namib erstreckt sich vom Huab Rivier nördlich bis nach Namibe, etwa 250 km nach Angola hinein. Der Zugang zum angolanischen Teil der nördlichen Namib ist sehr beschränkt und man weiß nur wenig über die dortige Pflanzenwelt. Dieses Buch deckt daher vor allem den Teil der Namibwüste zwischen dem Huab und dem Kunenefluss ab. Das Gebiet liegt ansonsten zwischen dem Atlantik im Westen und der Randstufe im Osten. Die nördliche Namib ist ein arides Gebiet, das von Berg- und Hügelketten und vielen westwärts fließenden Trockenrivieren durchzogen ist. Ähnlich der zentralen Namib gibt es weitläufige Kiesflächen, Trockenriviere, felsige Erhebungen und Berge, die von wenigen bis mehreren hundert Metern über die Flächen hinausragen können. Örtlich beschränkte Standorte, die von Wasserstellen oder Bodenbedingungen bestimmt werden, kommen verstreut vor. Sie reichen von Salzstandorten zu Pfannen, Stellen mit Gips- und Kalkkrusten und zu kleinen, mobilen Dünenfeldern, die entlang größerer Trockenriviere vorkommen. Entlang der Küste und nach Norden dominieren Sandflächen und Dünen. Es gibt zwei größere Dünenfelder in der nördlichen Namib - eins entlang der Küste südlich von Möwebucht und eins nördlich von Torrabucht.

Einzigartig in Namibia ist die Landschaft, die sich aus den vulkanischen Basaltdecken von Etendeka gebildet hat. Die ehemals weitläufigen Basaltdecken sind durch Verwitterung über viele Millionen von Jahren aufgebrochen. Wo härteres Gestein an der Oberfläche erscheint, bleiben Tafelberge bestehen und Hunderte von einzelnen Tafelbergen sind über die Fläche zwischen dem Huab und Hoanib und nördlich von dem Hoarusib verstreut. Dieses Gebiet, vor Ort als Damaraland bekannt, zeichnet sich durch die überwältigende Landschaft und reichhaltige Tierwelt aus, die in keinem anderen Teil des Landes ihresgleichen findet. Ein ständig wasserführender Fluss - der Kunene - und zahlreiche, westwärts fließende Trockenflüsse, einschließlich Huab, Koigab, Uniab, Hoanib, Hoarusib und Khumib sind die Lebensadern der nördlichen Namib. Mit ihren großen Beständen von Galeriewäldern und Sumpf- und Quellgebieten liefern sie Wasser, Futter und Unterschlupf für eine Vielzahl von Tieren. Die nördliche Namib ist ein sehr trockenes Gebiet. Von der Küste zur Randstufe fällt in einem Jahr eine Regenmenge von 0 bis 100 mm; allerdings sehr unzuverlässig und ungleichmäßig. Die Regenmenge an einer bestimmten Stelle kann daher in einem Jahr null oder über 100 mm sein.

Die Wahrscheinlichkeit guter Regenfälle nimmt beständig Richtung Küste ab. Hier bringt allerdings Nebel regelmäßige und zuverlässige Feuchtigkeit. Wie in der zentralen Namib reicht die Nebelzone etwa 20 bis 30 km landeinwärts, kann aber gelegentlich auch noch weiter vordringen. Sich gegenüberstehende warme und kalte Luftschichten, die mit einer Hochdruckzelle über dem südlichen Atlantik verbunden sind, und der kalte, nordwärts fließende Benguelastrom sind sowohl für die Trockenheit als auch die Nebelbildung in der Namib verantwortlich. Dieses Klimasystem bewirkt auch, dass sich ein spürbarer Gradient von Temperatur und Luftfeuchtigkeit zwischen Küste und Inland ausbildet. An der Küste ist die Luftfeuchtigkeit hoch und die Temperatur mäßig, mit einem Jahresdurchschnitt von etwa 16°C und durchschnittlichen Höchsttemperaturen von 26°C. Landeinwärts, zur Randstufe hin, klettern die Temperaturen höher, mit einem jährlichen Durchschnitt von 20°C und einem durchschnittlichen Höchstwert von 30°C. Die Luftfeuchtigkeit nimmt allerdings rapide ab, wenn man sich von der Küste entfernt. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Pflanzenführer für die nördliche Namib, von Antje Burke.

Buchtitel: Pflanzenführer für die nördliche Namib
Autorin: Antje Burke
Verlag: Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft
Windhoek, Namibia 2005
ISBN-10 99916-40-54-1 / ISBN-13 9789991640549 Namibia
ISBN-10 3-6858-61-6 / ISBN-13 978-3-936858-61-7 Deutschland
Broschur, 21x15 cm, 112 Seiten, zahlreiche Farbfotos

Burke, Antje im Namibiana-Buchangebot

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