Oppikoppi: Auf Safari in Namibia, von Anna Mandus

Oppikoppi: Auf Safari in Namibia, von Anna Mandus. Palmato Publishing. Hamburg, 2016. ISBN 9783946205043 / ISBN 978-3-946205-04-3

Oppikoppi: Auf Safari in Namibia, von Anna Mandus. Palmato Publishing. Hamburg, 2016. ISBN 9783946205043 / ISBN 978-3-946205-04-3

Der folgende Auszug aus Anna Mandus zweitem Namibia-Buch, Oppikoppi: Auf Safari in Namibia, stammt aus dem Kapitel "Wir Touris".

Anna Mandus  

Wir Touris

Es ist mittlerweile fast acht Uhr morgens. Die Sonne steht schon hoch, der Himmel ist blitzeblau, die Luft noch frisch, aber mit einer Andeutung kommender Wärme. Doch darauf achten die dreizehn müden Gestalten kaum, die mit ihren Koffern und Taschen vor dem Flughafengebäude stehen und warten. »Worauf warten wir eigentlich?«, wird immer wieder gefragt. »Auf den Bus, glaube ich zumindest«, wirft irgendjemand in die Runde. Dabei mustern sie sich verstohlen. Jeder Namibiareisende hat ja »Hummeldumm« gelesen, diesen schrägschön-schrecklichen Roman über eine wahre Horror-Safari, und nun überlegen sie alle: »Ist das immer so? Haben wir auch so merkwürdige Mitreisende, die einem die ganze Fahrt zur Hölle machen? Oder haben wir vielleicht Glück und die anderen sind doch ganz nett?« Die Optimistischeren vermuten, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen wird, die Pessimisten denken »Hummeldumm, Hummeldumm. Ogottogott!« Rina steht ein bisschen abseits und beobachtet die anderen: »Vielleicht hätte ich doch so eine kleinere, privat geführte Tour buchen sollen. Viel teurer war das eigentlich auch nicht und ich hätte das Risiko, schreckliche Mitreisende zu haben, verkleinert. Aber: als Single bist du doch da nur ein Anhängsel. Ist schon richtig so mit einer mittelgroßen Gruppe. Ich bin überzeugt, die sind alle nett.« Auf jeden Fall ist die Truppe bunt gemischt: ein älteres Paar, er weißgrau meliert, sie in Gucci, vermutlich begüterte Pensionäre. Noch ein Paar, so um die fünfzig, ohne hervorstechende Merkmale. Eine Familie mit einem Sohn, den Rina auf etwa zehn Jahre schätzt. Sicher ist sie sich da nicht, denn zu Kindern hat sie nicht viel Kontakt. Dieses Kind ist jedenfalls ungefähr einen Meter groß - das muss doch schon zehn Jahre alt sein, oder? Dann gibt's noch eine zweite Familie, mit einer Teenager-Tochter. »Na großartig«, denkt Rina, »da fahren wir morgens bestimmt nie pünktlich ab. Bis die sich fertig geduscht und geschminkt hat!« Das sind sie also: zwei Paare, zwei Familien und »die anderen zwei«. Die kleine, kompakte Frau mit dem schrecklichen Haarschnitt und die große, dünne Rothaarige hat sie gleich als die beiden anderen Alleinreisenden identifiziert. Der Bus fährt vor. Es ist ein richtiger Reisebus, in den bestimmt 40 Personen passen. Alle schauen sich verwundert an, aber Wolf gibt das Zeichen zum Einsteigen, und so klettern sie hinein: Friedrich Weiß aus Wuppertal mit seiner neuen Lebensgefährtin Christel Meierlein, Werner und Petra Müller aus Frankfurt, Dagmar und Peter Glatt aus Stuttgart mit ihrem Sohn Tobias, Barbara und Jörg Schwerdtfeger aus Kiel mit ihrer Tochter Tania und, zum Schluss, Marion Schwarz, Charlotte Bäumler und Rina Johannsen. Rina steigt als Letzte in den Bus. In den Unterlagen hatte sie gelesen, dass man sich jeden Tag auf einen anderen Platz setzen soll, damit alles fair bleibt und jeder mal am Fenster sitzen kann. Aber in diesem Bus ist Platz für eine ganze Schulklasse, mindestens. Und wie im Kino haben sich alle schon die Plätze im hinteren Bereich gesichert. Rina hat jetzt noch die Wahl, ganz hinten zu sitzen, auf der Rückbank, oder vorne, auf dem Präsentierteller, gleich schräg hinter dem Reiseleiter. »Na, es ist ja immer nur für einen Tag, und hier sieht man sowieso am besten«, denkt sie und schiebt sich in die erste Reihe. Kaum hat Rina ihre Taschen verstaut, klettert Wolf in den Bus und greift zum Mikrophon. »Liebe Gäste! Noch mal ein herzliches Willkommen an alle. Ich freue mich, dass Sie alle gut in Namibia angekommen sind! Lasst mich gleich zu Anfang drei Sachen ankündigen:  [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Roman Oppikoppi: Auf Safari in Namibia, von Anna Mandus.

Titel: Oppikoppi
Untertitel: Auf Safari in Namibia
Autorin: Anna Mandus
Genre: Roman
Verlag: Palmato Publishing
Hamburg, 2016
ISBN 9783946205043 / ISBN 978-3-946205-04-3
Kartoneinband, Schutzumschlag, 12 x 20 cm, 240 Seiten

Mandus, Anna im Namibiana-Buchangebot

Oppikoppi: Auf Safari in Namibia

Oppikoppi: Auf Safari in Namibia

Das zweite Buch von Anna Mandus ist ein Namibia-Roman: Oppikoppi. Auf Safari in Namibia.

Ombura! Ombura! Regen für Namibia

Ombura! Ombura! Regen für Namibia

Ombura! Ombura! Regen für Namibia ist der zweite Teil der Namibia-Trilogie, die mit dem Roman „Oppikoppi“ begann.

Licht und Schatten in Namibia (Band 2)

Licht und Schatten in Namibia (Band 2)

Licht und Schatten in Namibia: Band 2 berichtet Neues und Weiteres vom Alltag in ihrer Wahlheimat Namibia.

Licht und Schatten in Namibia

Licht und Schatten in Namibia

Nach vier Jahren Leben in Namibia berichtetet Anna Mandus freimütig über Licht- und Schattenseiten ihrer Wahlheimat.