Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse, von Wilhelm Heinrich Laakmann

Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse, von Wilhelm H. Laakmann. Klaus Hess Verlag. Göttingen, 2003. ISBN 9783933117281 / ISBN 978-3-933117-28-1

Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse, von Wilhelm H. Laakmann. Klaus Hess Verlag. Göttingen, 2003. ISBN 9783933117281 / ISBN 978-3-933117-28-1

Bildauszug aus Wilhelm Heinrich Laakmanns Reisebericht: Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse.

Bildauszug aus Wilhelm Heinrich Laakmanns Reisebericht: Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse.

„Wunderschön ist dieser Morgen..." ist ein Kapitel aus Wilhelm Heinrich Laakmanns Reisebericht 'Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse'.

Wilhelm Heinrich Laakmann  

Leise summe ich diese Melodie und empfinde auch so. Wir sind auf Pad. Wilhelmstal - Okahandja - Windhoek - Rehoboth - Kalkrand -Maltahöhe - Helmeringhausen lautet unsere Route. Immer wenn ich von der Farm wegfahre, beschleicht mich so etwas wie Heimweh. Dennoch bin ich unendlich wissbegierig zu erfahren, wie es hinter der nächsten Wegbiegung aussieht. Die Strecke bis Windhoek bietet an diesem Morgen ein anderes Bild als in der Dämmerung auf dem Hinweg. Mehr aber reizt mich zu sehen, wie das am Horizont auftauchende Auasgebirge, das immerhin fast zweitausendfünfhundert Meter aufragt, aus der Nähe ausschaut. Für die Strecke von etwa siebenhundert Kilometern sind wir bestens gerüstet. Rund einhundertsechzig Liter Benzin, achtzig Liter Trinkwasser, Hacke, Schaufel, Sandbleche, Unterlegklötze aus Hartholz, Wagenheber und das notwendige Kfz-Werkzeug, alles fein säuberlich verstaut in einer festmontierten, verschließbaren Kiste im Laderaum. Die selbst zusammengestellte Bordapotheke ist reichlich bestückt mit Spritzen, Tabletten, mehreren Kilometern Verbandsmull, Metallsteckschienen, Skalpell, „Nadel und Faden" für den Ernstfall, kurz: Die Notfallausstattung für die Ambulanz eines mittleren Krankenhauses. Um es vorwegzunehmen: wir haben sie nicht gebraucht. Der einzige Schwachpunkt in unserer Kalkulation bin ich, denn ich trage die Verantwortung für das Fahrzeug, den Transport und manchmal auch das Gepäck, das ich lieber persönlich verstaue. Wir sind eine entschieden gut „funktionierende" Crew, wie sich schon anlässlich des Debakels bei unserer Ankunft herausstellte. Meine Frau kontrolliert Karte und Kurs sowie die Einhaltung notwendiger Pausen. Unsere Freundin ist für die exakte Fremdsprachenübermittlung zuständig, da sie mehr als fünf Sprachen in Wort und Schrift beherrscht einschließlich des Hoch-Arabisch, das wir in diesem Teil der Erde nicht brauchen - In'sch Allah! Windhoek liegt hinter uns. Auf der sehr gut ausgebauten Teerstraße B 1 in südlicher Richtung merkt man die Steigung kaum zur Passhöhe der Auasberge. Die Straße ähnelt einem unendlich langen, schwarzen Schnürsenkel, den ein Riese willkürlich in eine bis zum Horizont reichende gelbbraune, buckelige Fläche geworfen hat, wo er bereits seit urdenklichen Zeiten zu liegen scheint. Hinter der Passhöhe fällt das Gelände in sanfter Neigung nach Süden ab. Die Melodie des gedämpften Singens der Räder auf dem warmen Asphalt macht nach den zurückgelegten zirka dreihundert Kilometern müde. Wir beschließen, hinter dem Städtchen Rehoboth eine Brotzeitpause einzulegen. Die Umgebung von Rehoboth wirkt geradezu aufgeräumt und ordentlich. Die Häuschen sind in gutem Zustand und teilweise frisch gemalt. Viel bekommen wir nicht zu sehen. Das Zentrum, soweit man überhaupt davon sprechen kann, liegt östlich der großen Straße und ist daher vor unseren Blicken verborgen. Längeren Aufenthalt wollen wir uns nicht leisten, es bleiben immerhin noch gut vierhundert Kilometer bis zum heutigen Ziel, und etwas mehr als zweihundert Kilometer davon sind Schotterpad. Daran will ich mich in Ruhe gewöhnen können. Rehoboth ist Zentrum des Wohngebietes der Baster, abgeleitet von Bastard. Die Bezeichnung stammt noch aus der Zeit der frühen burischen Einwanderung, wird aber ganz selbstverständlich ohne jeden Beigeschmack von ihnen selbst verwendet. Die Rehobother Baster sind stolz auf ihre Herkunft, die sich aus den meist legalen Verbindungen von eingewanderten Buren und Nama-, Damara- oder Hererofrauen herleitet. Weder zur „schwarzen" noch zur „weißen" Bevölkerungsgruppe zählend, zogen sie sich von beiden zurück oder wurden von beiden ausgegrenzt. Unter Anleitung ihrer protestantischen Missionare erreichten sie bald einen weit höheren Bildungsgrad als ihre überwiegend schwarze Nachbarschaft und waren und sind begabte Farmer und Viehzüchter. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Reisebericht Namibia: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse, von Wilhelm H. Laakmann.

Titel: Namibia
Untertitel: Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse
Autor: Wilhelm Heinrich Laakmann
Herausgeger: Detlef Frormann
Verlag: Klaus Hess Verlag
Göttingen, 2003
ISBN 9783933117281 / ISBN 978-3-933117-28-1
Broschur, 15 x 21 cm, 183 Seiten, 125 meist farbige Fotos, 40 farbige und sw-Zeichnungen und Aquarelle

Laakmann, Wilhelm Heinrich im Namibiana-Buchangebot

Namibia. Mit Zeichenstift, mit Kamera und Büchse

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