Männer, Mut und Büffeltod, von John F. Burger

Männer, Mut und Büffeltod, von John F. Burger. Jagd- und Kulturverlag. Sulzberg im Allgäu, 2005. ISBN 9783925456558 / ISBN 978-3-925456-55-8

Männer, Mut und Büffeltod, von John F. Burger. Jagd- und Kulturverlag. Sulzberg im Allgäu, 2005. ISBN 9783925456558 / ISBN 978-3-925456-55-8

Der Autor der englischen Originalversion von Männer, Mut und Büffeltod, John F. Burger, jagte über vierzig Jahre als Berufsjäger Kaffernbüffel. Seine fesselnden Schilderungen gefährlicher Jagdsituationen sind authentisch und beispielgebend.

John F. Burger  

[...] Tief gebückt liefen wir durch das hohe Gras, was sehr beschwerlich war, denn Elefantenfährten-Löcher hinderten uns alle zwei Schritte am Vorwärtskommen. Ich fand es die ärgste Art, sich vorwärts zu bewegen, die mir jemals vorgekommen war, und als wir endlich das Ende des offenen Geländes erreicht hatten, dankte ich meinem Schöpfer für die Möglichkeit, einen Augenblick lang meinen Rücken ausstrecken zu können. Ich war so ausgepumpt von der Anstrengung, daß ich einen Elefanten auf wenige Schritte gefehlt hätte! Wir stellten uns auf einen hohen Termitenhaufen, um von dort unbeobachtet auf die Herde aufpassen zu können, deren Grunzen immer näher tönte. Bald war sie in unserer engsten Nähe und man sah hin und wieder ein massives Haupt, das sich erhob, um sich zu vergewissern, daß es vorne keine Gefahr gab. Dann kam die Herde zum Stehen und nahm Wind, um auch von der Seite gesichert zu sein. Diese Bronzestatuen waren wachsam und ahnten trotzdem nicht, welche Gefahr sie vorne erwartete. Als ich sie so beobachtete, wie sie langsam näherkam, konnte ich mir kaum vorstellen, daß es tatsächlich Büffel waren! Der Leitbulle drehte nach rechts, und die Herde folgte ihm langsam an uns vorüber, nicht weiter als etwa 30 m entfernt. Ein grimmiger alter Bulle stieß, sich einen Weg bahnend, ein Kalb, das ihn behinderte, bösartig mit den Hörnern, und ging mit einem warnenden kurzen Brüllen nach vorne. Die riesige Herde von über 300 Tieren zog grasend an uns vorüber. Trotzdem sie sich so langsam weiterbewegte, dröhnte der Boden von ihren Hufen. Jeder von uns wollte sich eine Rekord-Trophäe aussuchen, bisher war aber nur ein kapitaler Bulle an uns vorbeigekommen, der immer noch auf naher Schußentfernung war. Ganz plötzlich faßte mich Johan bei der Schulter. „Sieh Dir das an", flüsterte er, „ein weißer Büffel!" Und richtig - da war er! Kaum 30 m von uns erschien ungedeckt ein tadelloses Exemplar eines Albinos - eine der seltensten Trophäen der Welt! Ein herrlicher junger Bulle von ungefähr 5 00-600 Pfund Gewicht, zog er hinter seiner Mutter her. Johan war außer sich vor Aufregung. „Sieh doch, sieh doch" - sagte er immer wieder - „hast Du jemals so etwas für möglich gehalten?" Aber nun war es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Schnell einigten wir uns darüber, daß Johan die Büffelkuh erlegen würde, während ich den Albino mit einer Kugel am Widerrist streifen sollte. Wenn ich das Geschoß genau anbrachte, würde der Bulle gerade lange genug gelähmt sein, um gefesselt werden zu können. Unmittelbar nach dieser Vereinbarung krachten unsere beiden Schüsse. Seinen Kugelaufschlag hörte ich sofort. Die Luft erfüllte ein mächtiges Schnauben; im ersten Augenblick stob die Herde in Verwirrung nach allen Seiten auseinander. Dann war aber schnell die sich weiterwälzende Masse in einer Staubwolke verschwunden. Mit der Herde verschwand auch das Monstrum eines Bullen, auf den ich es vor Erscheinen des Albinos abgesehen hatte. Als sich der Staub verzogen hatte, fingen wir an, nach den zwei Büffeln Ausschau zu halten, die wir beschossen hatten, aber keiner von beiden war zu sehen. Die Herde war in das hohe Gras zurückgeflüchtet, aus dem sie gekommen war, und so gingen wir wieder der Fährte nach, die uns zu einem hohen Termitenhügel inmitten der Gräser führte. Um die Gegend überblicken zu können, wollten wir auf diesen hinauf. Johan mit seinem Gewicht von 18 „stone" führte. Er rannte, wie es für jemand mit diesem Gewicht nur eben möglich war, ich hinterher mit entsicherter Büchse. Diese Vorsicht war am Platze; denn noch hatte Johan den Ameisenhügel nicht erreicht, als es geschah. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ohne Warnung und mit unglaublicher Geschwindigkeit kam eine schwere schwarze Masse durch das hohe Gras herangestürzt, so daß Johan nicht Zeit hatte, seine Büchse in Anschlag zu bringen. Bevor es zum Schuß kam, ertönte ein eigenartiger Krach, und schon sah ich die Splitter seines Gewehrschaftes und den Gewehrlauf in verschiedene Richtungen auseinanderfliegen. Der Zusammenstoß hatte Johan zur Erde geworfen, und gerade als die Kuh ihn zu bearbeiten anfangen wollte, ließ sie mein Halsschuß bewegungslos niedersinken. Einen Augenblick lang dachte ich, daß Johan getötet worden sei. Da erschien im hohen Gras sein verwirrtes, geisterhaft weißes Gesicht.  [...]

Dies ist ein Auszug aus: Männer, Mut und Büffeltod, von John F. Burger

Titel: Männer, Mut und Büffeltod
Autor: John F. Burger
Originaltitel: Horned Death
Übersetzung: Paul Graf Pálffy
Genre: Jagderinnerungen
Verlag:    Jagd- und Kulturverlag
Sulzberg im Allgäu, 2005
ISBN 9783925456558 / ISBN 978-3-925456-55-8
Kartoneinband, 13 x 21 cm,  241 Seiten, zahlreiche sw-Fotos

Burger, John F. im Namibiana-Buchangebot

Männer, Mut und Büffeltod

Männer, Mut und Büffeltod

Männer, Mut und Büffeltod bietet geballte Spannung und manche Anregung und Mahnung für an der Büffeljagd interessierte Leser.