Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika, von Günter A. Pape

Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika, von Günter A. Pape. Klaus Hess Verlag. Göttingen; Windhoek, Namibia 2003. ISBN 3933117194 / ISBN 3-933117-19-4 / ISBN 9783933117199 / ISBN 978-3-93-311719-9

Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika, von Günter A. Pape. Klaus Hess Verlag. Göttingen; Windhoek, Namibia 2003. ISBN 3933117194 / ISBN 3-933117-19-4 / ISBN 9783933117199 / ISBN 978-3-93-311719-9

Aus dem Kapitel „Es war eine fidele Zeit, die Zeit beim Molenbau“, aus: Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika, von Günter A. Pape.

[...] Richtig ist schon, daß die Südwester Leute Worte aus allen möglichen Sprachen eindeutschen und so selbstverständlich benutzen, als stünden sie im klugen Buch von Konrad Duden. Welcher deutsche Lehrer würde wissen, was gemeint ist, wenn jemand schreit: „Das Rivier ist abgekommen!" Die Buren sagen „die Rivier", die Engländer „the River", die Deutschen „der Fluß". In Südwest ist der Fluß „das Rivier" und wird ausgesprochen wie das Forstrevier vom Onkel meines Jugendfreundes Karl von Worth. Das trockene Flußbett ist in Südwest aber auch einfach das Rivier. Wenn nun, was in diesem trockensten Landstrich der Welt auch vorkommen kann, ein Gewitter losbricht, wenn Regen fällt und das Flußbett füllt, dann sagen die Menschen: „Das Rivier kommt ab." Da haben sich die Südwestmenschen einfach von den Engländern das „come up" eingesackt. In die Wörterkiste der Buren wird auch kräftig gegriffen: „Pad" ist der Weg, die Straße, die Reise und ein Begriff für viele Dinge sonst noch. Mein Lieblingswort „Maat" ist von Buren und Südwestern aus der Seemannsprache übernommen worden. Der Maat ist nicht allein der Schiffsmann, quasi der Unteroffizier eines Kahns, der Maat ist hier der Partner, der Kamerad, der gute Freund. Am Wort Maat, das bei den Buren auch Maß bedeutet, wird für meine Begriffe auch das Maß einer Freundschaft gemessen. Mein Maat ist ein Freund, mit dem ich ein ganz besonderes Stück Leben geteilt habe. Ja, und dann zum Beispiel noch das Südwester Wort „Klip". Das sind alle Steine, Kiesel, sogar Diamanten und eben alle Felsen dieser Welt. „Klipies" eben. Und mit Klippen sollte ich sehr bald zu tun bekommen. Zweihundert Meter von der Zollbude entfernt fanden wir die erste Kaschemme. „Otto & Schuster". Mit zehn Mann haben wir die einladende Stätte geentert. Meine Aufmachung war ja nicht gerade kreditwürdig. Ich verlangte aber gleich zehn Flaschen Bier auf Pump. Anstandslos wurden die zehn Flaschen aufgefahren. Für Wilhelm Lorang ohne Stiefel. Daß ich barfuß durch die Südwester Welt marschierte, spielte keine Rolle. Das Wort „Molenbau" genügte als Bürgschaft. Die Wirte konnten sich solche Großzügigkeit leisten. Wenn sie auch Kredit gaben, auf ihre Rechnung kamen sie immer. Wechselte einer plötzlich das Klima, und das war mit wenigen Ausnahmen Kapstadt, blieb er eben seine Zeche schuldig. Dann stand der Krugbaas am Strand und winkte mit der Rechnung zum Dampfer hinüber. Der sittenlose Gast stand an der Reling und schwang seinen Hut. Beim nächsten fidelen Abend verteilte der Meister der Flaschen die unbezahlte Rechnung auf diejenigen, die nicht mehr geradeaus sehen konnten. Mit fünf anderen Arbeitsmannen, die auch einen Vertrag für den Molenbau hatten, wurde ich in einer Baracke untergebracht. Gleich am nächsten Morgen kam die Polizei, holte einen Holländer und einen Jungen aus Hamburg aus unserer Mitte. Die beiden hatten beim Zoll, so ganz aus Versehen, eine Kiste edlen, alten Cognac mitgenommen. Sie wurden des Landes verwiesen. Den Deutschen schickte man zurück nach Hamburg. Der Holländer hatte seine Eltern in Venezuela und sollte nach Calabozo ausgewiesen werden. Doch der hat den Kadi übers Ohr gehauen: Er leerte auf einen Zug eine geklaute Flasche kostbaren Cognac, legte sich nieder und starb. Vier Wochen habe ich im Steinbruch gearbeitet, der einen guten Kilometer vom Molenbau entfernt lag. Mole und Steinbruch waren durch eine Fernsprechleitung und Schienen verbunden. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika, von Günter A. Pape.

Titel: Lorang
Untertitel: Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika
Autor: Günter A. Pape
Verlag: Klaus Hess Verlag
Göttingen; Windhoek, Namibia 2003
ISBN 3933117194 / ISBN 3-933117-19-4
ISBN 9783933117199 / ISBN 978-3-93-311719-9
Originalbroschur, 15 x 21 cm, 303 Seiten, zahlreiche sw-Fotos, 1 Karte

Pape, Günter A. im Namibiana-Buchangebot

Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika

Lorang. Ich Die Seefahrt Der Krieg am Waterberg Meine Farm in Südwestafrika

Wilhelm Lorangs Lebensfahrt in vier Schwerpunkten: Ich - Die Seefahrt - Der Krieg am Waterberg - Meine Farm Okawaka in Südwestafrika.