Kurama katiti. Schicksal in Südwest, von Paul Ritter

Kurama katiti. Schicksal in Südwest, von Paul Ritter. Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1937. Abbildung mit Original-Schutzumschlag.

Kurama katiti. Schicksal in Südwest, von Paul Ritter. Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1937. Abbildung mit Original-Schutzumschlag.

Kurama katiti. Schicksal in Südwest. Autor: Paul Ritter. Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1937.

Kurama katiti. Schicksal in Südwest. Autor: Paul Ritter. Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1937.

Kurama katiti. Schicksal in Südwest. Paul Ritter. Jugend-Buchring; Leipzig, nach 1937.

Kurama katiti. Schicksal in Südwest. Paul Ritter. Jugend-Buchring; Leipzig, nach 1937.

Paul Ritter, der viele Jahre in Deutsch-Südwestafrika gelebt hatte, verarbeitete in der Erzählung Kurama katiti: Schicksal in Südwest viel selbst Erlebtes.

Paul Ritter  

[...] So wurde es ein guter Handelszug, und Schröder kam wieder. Diesmal führte er für die stolze Kapitänstochter ein seidenes Kopftuch mit. Beglückt nahm sie sein Geschenk entgegen. Und als er sie bat, ihm ein Weib zum Waschen der Wäsche zu schicken, kam sie bald darauf mit zwei Dienerinnen selber zurück. ,Herr', sagte sie, als er sie erstaunt ansah, ,die Mädchen sind dumm, aber ich habe es gelernt! Ich will es immer für dich tun, wenn du willst.' Zutraulich zeigte sie ihm, daß er ihr wohlgefiel. Gern war er es zufrieden. So nahm sie Besitz von ihm und kaufte ihn sich bei ihrem Vater mit der holden, naiven Selbstverständlichkeit des Naturkindes, das nichts von Sünde weiß, das in der Liebe seinen Beruf und ein Naturgesetz sieht, zugleich aber doch mit dem Stolz der Großkapitänstochter, die ihr hochstrebender Sinn treibt, nach dem Höchsten zu greifen, das für sie erreichbar ist. Damals vermochte er noch kaum zu begreifen und fühlte nur dumpf, was er an diesem schwarzen Mädchen gewonnen hatte. Wie kam die Tochter eines Nomadenvolkes zu dieser stolzen Hingabe, dieser demütigen, stets bereiten Fürsorge? Er blieb und baute auf dem ihm von Kambazembi überwiesenen Boden ein Lehmhaus. Hereros fuhren nun seine Frachtwagen von Swakopmund den Bayweg herauf, und nur selten noch begleitete er sie selber. Als einziger Weißer in die Volksgemeinschaft der Hereros aufgenommen, genoß er als Tochtermann des Großkapitäns allenthalben Ansehen. Bald hatte er Otjiherero wie ein Herero sprechen gelernt und sich so in die Stammesgewohnheiten eingelebt, daß er fast völlig einer der Ihren geworden war. Nun zog man ihn auch zu allen Rats- und Ältestenversammlungen der Großleute heran. Lange Zeit hatte er auf diese Weise zufrieden unter dem fremden Volke gelebt, da starb der alte Kambazembi. Sein Tod brachte eine völlige Änderung der bisherigen Verhältnisse mit sich. So auch die, daß man ihn seit kurzem nicht mehr in den Ältestenrat lud, obgleich sich gerade jetzt ein auffallend reges Kommen und Gehen der Herero-Großleute bemerkbar machte. Man bedeutete ihm, daß auf diesen Versammlungen die Erbstreitigkeiten über die Hinterlassenschaft des reichen Herdenfürsten geregelt würden. Hitzig genug ging es dabei ja zu, und die Hauptanwärter auf die Kapitänswürde, David und Salatiel, schienen sich wirklich nicht einigen zu können. Heute aber waren, wie ihm zugetragen wurde, auch die einflußreichsten Unterkapitäne Samuel Mahareros, des Oberhauptes aller Hereros, in Otjisonjupa erschienen. Diese konnten an der Erbschaft nicht beteiligt sein. Im Gegenteil, Asser Riarua war Samuels Kriegsminister und verkörperte mit Kajata zusammen die Kriegspartei des Hererovolkes. Riarua's und Kajata's Anhang, besonders unter der Jugend, war bedeutend, groß ihr Reichtum und die Zahl ihrer Werften am wasserreichen Weißen Nossob. Schröder glanbte, daß ein neuer Revanchezug gegen die stets räuberischen Hottentotten geplant sei, die vermutlich den Hereros wieder einmal Vieh abgetrieben und die Hirten erschossen hatten. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Kurama katiti. Schicksal in Südwest, von Paul Ritter.

Titel: Kurama katiti. Schicksal in Südwest
Autor: Paul Ritter
Verlag: Adolf Sponholtz Verlag
10. Tsd. Hannover, 1937
Orginial-Halbleinen, 13x19 cm, 263 Seiten, 42 Federzeichnungen

Ritter, Paul im Namibiana-Buchangebot

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Kurama katiti: Schicksal in Südwest ist eines der interessantesten Bücher, die Paul Ritter über Südwestafrika geschrieben hat.

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