Highlights Südafrika, von Clemens Emmler und Roland F. Karl
An einem stahlblauen Tag ist der Besuch des Cape Point ein besonderes Ereignis: 7.000 Kilometer jenseits des Atlantiks liegt Südamerika, 10.000 Kilometer in die andere Richtung, im Pazifik, Australien und 5.000 Kilometer geradeaus die Antarktis. So leiten die Autoren Clemens Emmler und Roland F. Karl in ihren Text- und Bildband "Highlights Südafrika" ein...
Vom Kap-Felsen auf die größte zusammenhängende Wassermasse der Welt zu blicken, hier, wo die Ozeane sich treffen, das ruft schon ergreifende Gefühle hervor. Mit etwas Glück begeistert herrliches Fotolicht Hunderte Besucher aus aller Welt, die frühmorgens schon mit der Seilbahn zur Aussichtsplattform und zum Leuchtturm hinauffahren. Am Kap der Guten Hoffnung stellen sich Kleingruppen mit perlenden Champagnergläsern vor der Texttafel „Kaap die Goeie Hoop / Cape of Good Hope“ zum Erinnerungsbild auf. Möglicherweise ist es inzwischen das meistfotografierte Schild der Welt, neben dem berühmten Pendant am Nordkap Nordnorwegens.
Touristenmagnet mit Wachstumspotenzial
Ganz sicher sei das bald so, hatte Jo, ein indischstämmiger Busfahrer, bei einem Besuch kurz nach dem Fall der Apartheid behauptet. Jedenfalls, sagte er damals, wenn Mandela es schaffe, die hochgesteckten Erwartungen von 40 Millionen farbigen Südafrikanern zu erfüllen, dann würden unzählige Fotolinsen nach Südafrika einfliegen und ebenso viele Weinflaschen wieder hinaus. Heute ist die Acht-Millionen-Marke statistische Realität und der Reisesektor eine tragende Säule der südafrikanischen Wirtschaft. Allein aus Deutschland besuchen jährlich über 250.000 das Traumland am Kap. Tendenz steigend. Auch die Weinflaschen haben sich längst einen Platz in den Regalen der Welt verschafft, und die Winzer erwirtschaften Rekordzahlen. Tendenz weiter steigend.
Hoffnungsschimmer für Seefahrer
Aber wen könnte das wirklich interessieren von denen, die hier hoch oben auf dem Felsen des Cape of Good Hope Nature Reserve aufgeregt auf die endlose Weite der beiden Ozeane blicken? In dem Bewusstsein, an der äußersten Südspitze des afrikanischen Kontinents zu stehen. Oder stimmt das so etwa nicht? Was, wenn sich bei all den bewegenden Gefühlen hier oben das alles als geografische Täuschung entpuppte - so, wie es auch bei der False Bay gleich nebenan der Fall war? Tatsächlich: Erst 140 Kilometer südöstlich von hier, am Cape Agulhas, dem „echten“ Kap, treffen der Atlantische und der Indische Ozean aufeinander. Genau hier liegt er geografisch korrekt, der „Southernmost Point of Africa“. Und nicht, wie die meisten glauben, am Kap der Guten Hoffnung. Das übrigens deshalb so heißt, weil es oft vernebelt und seiner Strömungen wegen gefährlich war und obendrein für die alten Seefahrer der Wendepunkt vor der hoffentlich glücklichen Heimreise. Jedenfalls war der alte Cape-Point-Leuchtturm mit seinen 2000 Kerzen für die Schiffe da draußen ein Segen: Auf dem 249 Meter hohen Cape Point Peak leuchteten sie zwischen 1860 und 1919 bis zu 70 Kilometer weit hinaus auf die See. Erst nachdem 1911 der portugiesische Dampfer „Luisitania“ am Kap zerschellt war, reichte der bloße Kerzenschein nicht mehr. Seit 1939 steht ein großer Teil der Kap-Halbinsel wegen seiner einzigartigen typischen Fynbos-Vegetation mit Orchideen, Proteen und Dutzender Arten von Erika unter Naturschutz. Auch die Fauna hat einiges zu bieten: Neben 250 Vogelarten sind hier Antilopen, Zebras, Echsen, Strauße und diverse Bockarten zu Hause, ebenso wie die giftige Puffotter und die Kobra. Allerdings werden eher die hier ansässigen Paviane zum Problem, die arglosen Touristen ihre unerwünschte Aufwartung machen und Sonnenbrillen, Handtaschen oder Autoschlüssel entwenden. Wer im Wagen bleibt und die Fenster geschlossen hält, ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. [..-.]
Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Highlights Südafrika, von Clemens Emmler und Roland F. Karl.
Titel: Highlights Südafrika
Untertitel: Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten
Autoren: Clemens Emmler; Roland F. Karl
Verlag: Bruckmann
3. Auflage. München, 2013
ISBN 9783765464966 / ISBN 978-3-7654-6496-6
Kartoneinband mit Schutzumschlag, 22 x 26 cm, 168 Seiten, 300 Abbildungen
Emmler, Clemens und Karl, Roland F. im Namibiana-Buchangebot
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