Heute heißt dieses Land Namibia (Erstauflage), von Daisy Hackländer

Heute heißt dieses Land Namibia: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika, von Daisy Hackländer. Selbstverlag. Erste Auflage, Buchenbach 1983

Heute heißt dieses Land Namibia: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika, von Daisy Hackländer. Selbstverlag. Erste Auflage, Buchenbach 1983

Heute heißt dieses Land Namibia: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika, von Daisy Hackländer. Selbstverlag. Zweite Auflage, Buchenbach 1997

Heute heißt dieses Land Namibia: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika, von Daisy Hackländer. Selbstverlag. Zweite Auflage, Buchenbach 1997

Aus den Memoiren 'Heute heißt dieses Land Namibia' von Daisy Hackländer, beschreibt der folgende Auszug aus der Erstauflage die Weihnachtsstimmung auf Farmen zu Zeiten Deutsch-Südwestafrikas.

Zum ersten Weihnachtsfest hatte ich einen kleinen Schiffskoffer voll bunt glasierter Plätzchen gebacken. Die Männer hatten so viele Perlhühner und zwei kleine Böcke geschossen, daß ich schauderte vor so viel Fleisch. Unsere Freunde brachten ein paar Dornbüsche zum Aussuchen, als Weihnachtsbaum gedacht. Viel Staat war mit denen nicht zu machen. Aber die Lilien blühten im Veldt. Ein großer liliengeschmückter Tisch war festlich gedeckt. Es war so heiß, daß die Stearinkerzen vor dem Anzünden schon herabgebogen waren. Mit Sonnenuntergang kamen die Neger, um Hosen und Röcke, Tabak und Zucker und für jede arbeitende flomukaindul! die für ein Kleid benötigten zwölf Meter Kattun zu holen, die Geschenke vom Baas: "Banja danki, Mister, banja danki, Missi. Wir hatten uns schön angezogen, das Beste was wir hatten, wir sahen ganz verändert aus. Manchmal hatte mich ein Heimweh überfallen, doch mein Farmer hatte gar kein Verständnis dafür, es hatte keinen Sinn, darüber zu sprechen. Christian hatte oft von der Jagd in Mecklenburg gesprochen, und daß sie ihm besser gefiele als die afrikanische, und das meinte wohl auch mein Farmer, aber er sagte nichts darüber. Nur nicht weich werden, war sein Motto. Wir aßen eine Menge guter Nahrung, auch Konserven und Alkohol hatte man geschenkt bekommen, und Max von Eberstein war angekommen wie ein Nikolaus mit guten Gaben. Ich ahnte schon die Lust am Alkohol, und nachdem wir den Sternenhimmel betrachtet hatten, und das Kreuz des Südens mit dem Kohlensack daneben - eine dunkle Stelle am Firmament - überkam mich solche Müdigkeit, daß ich sagte:  "Auf eine halbe Stunde, bitte, ziehe ich mich zurück." Und das war gut so. Sie zogen von der Veranda zum kleinen Fremdenzimmer, und Gesang, kein lieblicher, und Lachen drangen zu mir in die Weihnachtsnacht. Am ersten und am zweiten Tag war eine sengende Hitze. Der Kopf tat mir weh vom Kapwein, und mit dem freien Tag schienen die Gäste nichts Rechtes anfangen zu können. Alles fand ich gräßlich und bar jeder Weihnachtsstimmung. Aber das Briefeschreiben, das blieb mir, das war schön, da machte ich mir selbst ein wenig was vor, und kam mir wichtig vor, denn das ist ein Vorrecht der Jugend. So schrieb ich:  "Meine liebe Mama, wir haben ein schönes Weihnachtsfest gefeiert. Besonders schön war die warme Nacht und der südliche Sternenhimmel. Viele Lilien blühten, und unser Haus war geschmückt. Es waren Gäste hier, nur leider keine Damen. Ich zog mein Spitzenkleid aus Paris an, und wer einen weißen oder schwarzen Smoking besaß, trug den. Und nach Obernkirchen schrieb ich:  "Vergeßt mich nicht, und zürnt mir nicht. Besucht mich in diesem schönen Land. Das Weihnachtsfest war toll, die Lilien blühten im Veldt." In der Silvesternacht 1913 auf 1914 stürzten Regenfluten vom Himmel und trommelten auf das Wellblechdach, - Musik in unseren Ohren. Ringsum stand Wasser um das kleine einsame Haus, warm wie angeheizt war diese Himmelsgabe.  "Hörst du den Regen, Löwchen? "Herrlich, Fritz." "Ist ja wie Bargeld in der Kasse  ..." Er hatte vor der Regenzeit, als die ersten Wolken zaghaft auftauchten und wieder verschwanden, seinen Arbeitern frei gegeben:  "Bringt eure Pontoks in Ordnung, hier habt ihr Schaufeln zum Mist und Lehm rühren". Das war eigentlich Sache der Frauen, aber es sollte schnell gehen, so mußten die Männer mithelfen. Es waren bienenkorbartige glatte Hütten, die sehr harmonisch aussahen. Mit gebogenen Zweigen war der erste Arbeitsgang gemacht, und darauf kam die dicke Lehmschicht. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Heute heißt dieses Land Namibia, von Daisy Hackländer.

Titel: Heute heißt dieses Land Namibia
Untertitel: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika
Autorin: Daisy Hackländer
Selbstverlag
Erste Auflage, Buchenbach 1983
Originalbroschur, 15 x 21 cm, 137 Seiten, einige sw-Fotos

Hackländer, Daisy im Namibiana-Buchangebot

Heute heißt dieses Land Namibia

Heute heißt dieses Land Namibia

Heute heißt dieses Land Namibia: Erinnerungen an die Pionierzeit in Süd-West-Afrika.

Heute heisst dieses Land Namibia. Erinnerungen an die Pionierzeit in Südwest-Afrika

Heute heisst dieses Land Namibia. Erinnerungen an die Pionierzeit in Südwest-Afrika

Memoiren einer Farmerin: Heute heisst dieses Land Namibia. Erinnerungen an die Pionierzeit in Südwest-Afrika.