Geschosse zu Wassertropfen, von Jigal Beez

Geschosse zu Wassertropfen, von Jigal Beez. osse zu Wassertropfen: Sozio-religiöse Aspekte des Maji-Maji-Krieges in Deutsch-Ostafrika (1905–1907). Jigal Beez. ISBN 9783896454508 / ISBN 978-3-89645-450-8

Geschosse zu Wassertropfen, von Jigal Beez. osse zu Wassertropfen: Sozio-religiöse Aspekte des Maji-Maji-Krieges in Deutsch-Ostafrika (1905–1907). Jigal Beez. ISBN 9783896454508 / ISBN 978-3-89645-450-8

Der Maji-Maji-Krieg von 1905 bis 1907 in Ostafrika ist Gegenstand der Dissertation von Dr. Jigal Beez und im Jahr 2003 im Verlag Rüdiger Köppe erschienen.

Jigal Beez  

Nach dem 100. Jahrestag des Beginns des Krieges der Herero im heutigen Namibia gegen die deutsche Kolonialherrschaft steht ein weiteres Jubiläum der deutschen Kolonialgeschichte unmittelbar bevor: der 100. Jahrestag des Beginns der Niederschlagung des sogenannten Maji-Maji-Aufstandes in Deutsch-Ostafrika, der eher, wie hier im Titel des vorzustellenden Buches geschehen, als Krieg zu bezeichnen ist. [...] Die Arbeit von Beez wird mit Sicherheit über den Jahrhundert-Anlass hinaus sowohl für die Kolonialgeschichtsschreibung, als auch für die Religionswissenschaft und für die afrikanische Historiographie von Bedeutung sein.

Ulrich van der Heyden

Der Kilombero-Valley-Komplex

Der Begriff Kilombero-Valley-Komplex bezieht sich auf die Region des Flusses Kilombero, welcher ein Tributär des Flusses Rufiji ist. In seinem Tal befindet sich ein Sumpfgebiet. Im Norden dieses Tales liegt der Ort Ifakara. Südwestlich schließen sich die Mbakira-Berge mit der Siedlung Mahenge an, nordwestlich die Rubeho-Berge mit der Ortschaft Kilosa. In diesem Siedlungsraum leben die Pogoro, Ndamba, Bena, Mbunga, Hehe, Vidunda, Sagara und Luguru. Zur Kilombero-Sprachgruppe zählt Nurse das Pogoro, das Mbunga und das Ndamba. Vidunda, Sagara und Luguru gehören zur Ruvu-Gruppe, die restlichen Sprachen zur Southern Highiands- Gruppe (vgl. Nurse 1988:20). In dieser Region ist die Bevölkerung dem nach nicht besonders einheitlich. In dem Gebiet des Kilombero-Valley-Komplex erfährt die Maji-Maji-Bewegung ihre nördlichste Ausbreitung. Zunächst erreichte maji Ende August Umbunga. Der Jumbe von Ifakara, Kindunda, hatte über seine Tante Mkihu verwandtschaftliche Beziehungen zu den Ngindo, so daß ein hongo, ein maji-Emissär aus Ungindo, keine Schwierigkeiten hatte, Kinjikitiles Botschaft in Ifakara zu verbreiten. In der militärisch organisierten Mbunga-Gesellschaft wurde die Medizin schnell verbreitet. Jeder, der sich ihr widersetzte und nicht die Insignien des Kultes trug, wurde gespeert (vgl. Iliffe 1979:176). Am 16. August wurde die von dreizehn Askari bewachte Boma in Ifakara gestürmt. Anstelle der deutschen Flagge zierte dann der Kopf des Kommandeurs den Fahnenmast (vgl. MMRP 9/68/1/1, Götzen 1909:114). Das nächste Ziel war die Boma in Mahenge. Doch der dortige Kommandeur Hassel wurde von Kalimoto gewarnt. Kalimoto war ein untergeordneter Führer der Mbunga, der gegen den Krieg war und vor Kindundas terroristischen Rekrutierungsmethoden floh. Mahenge stand schon unter Einfluß des maji. Ngameya hatte einen hongo nach Upogoro gesandt. Dieser fand dort Anhänger, doch in Isongo und Vigoi lehnten die Majumbe den Kult ab, so daß das Hochland nicht unter den Einfluß des maji kam (vgl. Larson 1976:116ff.). Bell geht davon aus, daß die Waganga in Upogoro schon vorher wußten, daß ein Krieg gegen die Deutschen stattfinden sollte, was die schnelle Verfügbarkeit von hongo in Upogoro erklärt (vgl. Bell 1950:43). Am 19. August berichtete ein Akida von Unruhen im südlichen Mahenge-Distrikt. Hassel führte daraufhin eine Strafexpedition an und hängte einen Jumbe. Als er zur Boma zurückkehrte fand er aus der Kwiro-Mission geflohenen Benediktiner vor. In Mahenge bestand ihre Missionarsarbeit in „compiling a Pogoro grammar and oiling their rifles" (Iliffe 1979:177). Mit einer sechzig Mann starken Truppe wollte Hassel den herannahenden Mbunga entgegenmarschieren, doch er geriet in einen Hinterhalt und mußte sich wieder zurückziehen, obwohl bei dem Gefecht über 150 Mbunga ihr Leben ließen. In Mahenge ließ Hassel weitere Maji-Maji-Sympathisanten aufhängen und verstärkte die Boma. Integraler Bestandteil seiner Verteidigungs Maßnahmen war ein hölzerner Wachturm, der mit einem Maschinengewehr, Konservenbüchsen und Weinflaschen ausgerüstet war, um einer mehrtägigen Belagerung standzuhalten (vgl. Götzen 1909:106, Nuhn 1998:104ff.) (...)

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Geschosse zu Wassertropfen, von Jigal Beez.

Titel: Geschosse zu Wassertropfen
Untertitel: Sozio-religiöse Aspekte des Maji-Maji-Krieges in Deutsch-Ostafrika (1905–1907)
Autor: Jigal Beez
Reihe: Vorkoloniale und frühkoloniale Geschichte Afrikas, Band 1
Rüdiger Köppe Verlag
Köln, 2003
ISBN 9783896454508 / ISBN 978-3-89645-450-8
Broschur, 16x24 cm, 210 Seiten, 2 Karten, 3 Abbildungen

Beez, Jigal im Namibiana-Buchangebot

Geschosse zu Wassertropfen

Geschosse zu Wassertropfen

Die Studie Geschosse zu Wassertropfen diskutiert sozio-religiöse Aspekte des Maji-Maji-Aufstands in Deutsch-Ostafrika (1905–1907).

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