Dies ist ein Auszug aus: Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika, von Peter Spätling.

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika, von Peter Spätling. Docupoint Verlag. Barleben, 2020. ISBN 9783869121741 / ISBN 978-3-86912-174-1

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika, von Peter Spätling. Docupoint Verlag. Barleben, 2020. ISBN 9783869121741 / ISBN 978-3-86912-174-1

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika, von Peter Spätling, einem langjährigen Sammler und Forscher auf dem Gebiet der Geschichte der Postkarten aus der deutschen Kolonie.

Fotografen und Verlage von Festpostkarten für Deutsch-Südwestafrika

Postkarten wurden sowohl in der Kolonie selbst hergestellt, als auch aus dem Reich importiert. Man sah angesichts der Verbreitung dieses Mediums wohl ein lukratives Geschäft. Das mag auch durchaus zutreffen, wenn man z.B. bedenkt, dass allein im Jahr 1912 12 Millionen Postsendungen aus der Kolonie Richtung Heimat gingen. Einige Fotografen hatten eigene Labore mit zeitgemäß moderner Ausrüstung nach Südwestafrika gebracht. Auch private Fotografien konnten in solchen Geschäften dann durch rückseitigen Aufdruck der Adresslinien in eine Ansichtskarte umgestaltet werden. So ist nicht immer der originale Fotograf zu ermitteln. Insgesamt sind über 100 Fotografen und Verlage bekannt, die Postkarten von Deutsch-Südwest-Afrika herstellten oder vertrieben. Hier sollen nur diejenigen genannt werden, welche nachweislich ausgesprochene Festpostkarten für die Kolonie herstellten. Robert Wywias kam bereits im März 1896 mit dem Dampfer „Gertrud Woermann" in Südwestafrika an. Er machte sich als Fotograf in Windhoek selbstständig, baute dort ein Geschäft für Fotozubehör auf, unterhielt ein eigenes Studio und war viel im Lande zum Fotografieren unterwegs. Mit seinen Fotos belieferte er auch andere Verlage. 1919, nach dem verloren gegangenen Weltkrieg, verließ er zusammen mit seiner Frau das Land wieder. Eine Anzeige von Wywias im Führer zur Landesausstellung in Windhuk 1914 gibt auch einen Hinweis darauf, warum man möglicherweise etliche Karten ohne Fotografenname oder Verlagsnamen findet. Wywias bot auch Amateuren an, sein Labor benutzen zu können und so selbst Postkarten in kleinster Auflage herzustellen. Damit ist auch vielleicht erklärt, warum etliche Karten von der Haltbarkeit der Bilder nur minderer Qualität und so nach 100 Jahren recht verblichen sind. Eine Anzeige aus einer zeitgenössischen Zeitung zeigt das Betätigungs- und Angebotsfeld von Wywias. Er bot z.B. auch bereits Stereoskop-Aufnahmen an. Er hatte wohl von Friedrich Lange dessen Atelier in Windhuk übernommen. Lange selbst war bereits 1897 nach Deutsch-Südwestafrika ausgewandert und hat mit seinen Aufnahmen schon sehr früh viele Aspekte der Kolonie und deren Entwicklung dokumentiert. Er veröffentlichte 1903 bereits den Sammelbilder-band „Deutsch Südwest-Afrika in Bildern". Für die Herstellung von Postkarten für Festtage konnte er sich nicht begeistern. Auch der Fotograf Fritz Nink ist in Windhuk stark engagiert gewesen. Auf der Landesausstellung 1914 hatte er einen eigenen Stand. Er hat als Fotograf auch iür andere Verleger gearbeitet, doch auch selbst Postkarten herausgebracht. Er eröffnete 1905 in Windhuk ein Fotografisches Atelier und blieb auch nach dem inde der deutschen Kolonialzeit noch unter südafrikanischem Mandat in Südwestafrika. Er wirbt hier vor allem mit Landschafts- und Eingeborenen-Bildern. Tatsächlich hat er in seinem Atelier viele gestellte Aufnahmen, darunter auch erotische Darstellungen von Frauen, produziert. Einige manchmal seltsam anmutende Zusammenstellungen von Festtagspostkarten sind auf ihn zurückzuführen. Erich Staebe kam 1908 im Alter von 24 Jahren nach Südwestafrika. Staebe ließ sich in Karibib nieder und richtete sich dort ein Geschäft und Atelier ein. Von ihm stammen die meisten urheberechtlich identifizierbaren Festtagspostkarten. Er stellte im Freien oder auch in seinem Atelier Szenen zusammen und fotografierte ganze Serien, wobei nicht immer nachvollziehbar ist, wie viele davon als Postkarten versandt wurden. In der näheren und weiteren Umgebung von Karibib war er auch häufig auf Festen, Veranstaltungen und Feiern als Fotograf tätig. Sein umfangreicher Nachlass gibt heute einen guten Einblick in das Vereins- und Privatleben der damaligen kolonialen Gesellschaft. Staebe lieferte Fotos auch an andere Verlage, blieb selbst nach Ende der deutschen Kolonialzeit in Südwestafrika und betrieb dann nebenbei noch ein Cafe'. Carl Jacob Schulte kam 1907 mit dem Dampfer Adolph Woermann in Swakopmund an und übernahm dort das Fotoatelier von J.C. Hubrich, der von Swakopmund nach Lüderitzbucht zog. [..]

Dies ist ein Auszug aus: Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika, von Peter Spätling.

Titel: Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika
Untertitel: Geschichte von und Geschichten zu Postkarten, die anlässlich von Feiertagen aus der ehemaligen deutschen Kolonie (1884-1915) geschrieben und verschickt wurden.
Autor: Peter Spätling
Verlag: docupoint Verlag
Barleben, 2020
ISBN 9783869121741 / ISBN 978-3-86912-174-1
Broschur, 15 x 21 cm, 368 Seiten, zahlreiche Fotos und Illustrationen

 

Spätling, Peter im Namibiana-Buchangebot

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika

Festtagsgrüße aus Deutsch-Südwestafrika: Über Postkarten, die anlässlich von Feiertagen aus der ehemaligen deutschen Kolonie versendet wurden.

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