Entlang des Jägers Pfad, von Kai Uwe Denker

Entlang des Jägers Pfad, von Kai Uwe Denker. Gedanken und Erlebnisse eines Berufsjägers. Omaruru, Namibia 2006. ISBN 9991650415 / ISBN 99916-50-41-5

Entlang des Jägers Pfad, von Kai Uwe Denker. Gedanken und Erlebnisse eines Berufsjägers. Omaruru, Namibia 2006. ISBN 9991650415 / ISBN 99916-50-41-5

Bildcollage aus Kai Uwe Denkers Jagdbuch 'Entlang des Jägers Pfad' ( ISBN 9991650415 / ISBN 99916-50-41-5)

Bildcollage aus Kai Uwe Denkers Jagdbuch 'Entlang des Jägers Pfad' ( ISBN 9991650415 / ISBN 99916-50-41-5)

Der in Namibia beheimatete Berufsjäger, Jagdführer und Autor Kai Uwe Denker leitet seinen drittes, inzwischen legendäres Buch, 'Entlang des Jägers Pfad' mit dem Bekenntnis ein: "Ich bin Jäger. Nicht nach Geltung suchender Trophäensammler. Nein, Jäger, richtiger Jäger. Besessen von unergründlicher, triebhafter Jagdleidenschaft. Und beseelt von dem Bestreben eine faire Jagd zu jagen."

Kai Uwe Denker  

Ein guter und erfolgreicher Jäger zu sein, war früher eine solch wichtige und mitunter überlebensnotwendige Sache, dass sich dieser Ehrgeiz heutzutage, bei immer noch wachen Jagdinstinkten, in den merkwürdigsten Formen auswächst. Und dabei gerät die eigentliche Sache, die Jagd, in Vergessenheit. So versuchen Jäger einander zu übertreffen, mit der Auflistung gewaltiger Jagdstrecken und der noch lächerlicheren Sammlung von Trophäen aller nur möglichen und unmöglichen Arten und Unterarten und deren Maßen in Inch, Zentimeter und Pfund. Oder sie versuchen einander abzuwerten, indem sie die Leistungen ihrer Jagdkollegen zu relativieren versuchen. So ist es beispielsweise „in“, heute ein passionierter Bergjäger zu sein. Je höher der Berg, desto schwieriger die Jagd und desto härter der Jäger. Da kann man es sich dann schon einmal erlauben, Jäger, die beispielsweise im südlichen Afrika jagen, herunterzuputzen. Nun möchte ich die Bergjagd nicht abwerten. Ich weiß um ihre Schönheit. Doch in vielen Fällen macht das, was ich unter Jagd verstehe, nur einen unwesentlichen Bestandteil dieser Aktionen aus. Ist es nicht so, dass es sich vielfach nur darum handelt, sich über- oder unterriegelt stehendem Wild soweit zu nähern, bis es mit Hilfe von moderner Zieloptik auf drei-, vier-, oder fünfhundert Meter erschossen werden kann? Die Jagd scheint ihrem endgültigen Ende nahe. Darüber kann nicht hinwegtäuschen, dass der Jagdtourismus momentan einen „boom“ erlebt. Denn der Prozentsatz der wirklichen Jäger ist verschwindend gering und Jagdfertigkeiten werden durch technische Hilfsmittel erstickt. Neben den Zentimeter-, den Inch- und den Hochgebirgsweltmeistern haben sich auch noch wahre „Ausrüstungsfüchse“ herauskristallisiert. Entlang des Jägers Pfad macht einen Versuch, Jagd zu schildern. Jagdpassion, wie man sie nur sehr, sehr schwer erklären kann. Jagd, die man vielleicht in zwei, drei Generationen überhaupt nicht mehr verstehen kann. Es macht einen Versuch. Und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, keine Freude an einer guten Trophäe zu haben. Ich habe eine Leidenschaft für gute, starke und schöngeformte Trophäen. Eine Sammlung starker, reifer Trophäen zeugt von jagdlichen Fertigkeiten - wenn sie denn erjagt, wirklich erjagt wurden. Ebenso interessant sind die Erlebnisse und Persönlichkeiten wirklicher Jäger. Unter widrigen oder schwierigen Umständen begehrenswerte Beute gemacht zu haben, macht gleichzeitig bescheiden und stolz. Und hier besteht der Unterschied zur Angeberei - meist auf Kosten anderer - mit jagdlich irrelevanten Zahlen und Maßen. Ich habe einige Jagderlebnisse aufgeschrieben, die ich in diesem Sinne für interessant halte. Oft hatte ich eine Kamera dabei. Mit den Fotos in diesem Buch habe ich versucht, die Stimmungen einzufangen, die ein Jäger liebt. Die Unberührtheit und Weite der Landschaften, die Begegnungen mit dem Wild, das Leben im Camp - und die Momente des Triumphs, wenn meine Jagdgäste oder ich selbst Beute gemacht hatten. Diese Fotos des Jägers mit seiner Beute sind unpopulär geworden. Ich habe einen Moment überlegt, ob ich sie weglassen soll, doch diesen Gedanken sofort wieder verworfen. Sie gehören dazu. Vermutlich kann nur ein Jäger verstehen, warum wir diese Bilder lieben, was wir empfinden, wenn wir sie ansehen und in unserer Erinnerung nachlebt, wie das Fieber der Jagd erlosch und der tiefen Befriedigung Platz machte, begehrenswerte Beute gemacht zu haben. Ich habe als Vierjähriger ein schwaches, simples Blechluftgewehr bekommen. Damit jagte ich in der Umgebung der elterlichen Farm auf Mäuse und Spatzen. Kurze Zeit später, etwa mit fünfeinhalb Jahren, bekam ich die Erlaubnis, mit dem Kleinkalibergewehr auf Perlhühner, Schakale und anderes Kleingetier zu jagen. Man mag sagen, dass durch diesen Umstand, als kleines Kind schon Umgang mit Jagdgewehren gehabt zu haben, meine Jagdleidenschaft „anerzogen“ worden sei. Dem ist nicht so. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Jagdbuch: Entlang des Jägers Pfad, von Kai Uwe Denker.

Buchtitel: Entlang des Jägers Pfad
Untertitel: Gedanken und Erlebnisse eines Berufsjägers
Autor: Kai Uwe Denker
Selbstverlag
2. Auflage. Omaruru, Namibia 2006
ISBN 9991650415 / ISBN 99916-50-41-5
Leineneinband mit Schutzumschlag, 16x22 cm, 506 Seiten, zahllose Farbfotos

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