Die wilden Pferde von Namibia, von Sandra Uttridge und Gary Cowan

Die wilden Pferde von Namibia, von Sandra Uttridge und Gary Cowan. Clifton Publications. Kapstadt, Südafrika 2006. ISBN 0620352167 / ISBN 9780620352161

Die wilden Pferde von Namibia, von Sandra Uttridge und Gary Cowan. Clifton Publications. Kapstadt, Südafrika 2006. ISBN 0620352167 / ISBN 9780620352161

Etwa ein Jahrhundert lang sind die wilden Pferde von Namibia in der Wüste rund um Garub umhergezogen, bis in das verbotene Sperrgebiet hinein.

Mehr als 70 Jahre, bis 1 986 war ihre Existenz ein gut behütetes Geheimnis. In diesem Jahr wurden 350 km2 des Sperrgebietes von der Minengesellschaft an das Direktorat des Naturschutzes von Namibia im Süd-Namib-Naukluft Park übergeben. Die wahre Abstammung der Wüstenpferde bleibt eine geheimnisumwitterte Spekulation. Es wird angenommen, dass die Pferde direkt von den 15000 Reitpferden abstammen, die 1904 von der Schutztruppe importiert worden waren. Die romantischste Theorie betrifft einen exzentrischen deutschen Adligen, Baron Hansheinrich von Wolf, der 1908 an der Grenze zur Wüste Namib, 150 km nordwestlich von Keetmanshoop, ein Schloss im europäischen Still gebaut hat, dem er den Namen Duwisib gab. Dort errichtete er eine Zuchtfarm, um die deutsche Kavallerie mit Pferden zu versorgen. Um die Zucht zu verbessern, importierte er Pferde aus Europa. Das Zuchtprogramm enthielt englische Vollblüter, deutsche Trakehner, Kutsch-und Kappferde. Während er 1914 unterwegs nach England war um Hengste zu erwerben, wurde der Krieg erklärt und der Baron ging nach Deutschland, um in die Armee einzutreten. Er fiel im Kampf zwei Jahre später in Frankreich. Man sagte, seine Frau hätte nach Bekanntgabe seines Todes, wahnsinnig vor Schmerz, eines Nachts die Tore des Gestüts geöffnet und 300 Pferde in die Wüste entlassen. Man glaubte, dass sie bis 1950 in den Feldern rund um Schloss Duwisib umherstreiften. Einige wanderten 150 km nach Südwesten zum Wasserloch in Garub und wurden dort zu Vorfahren der heute existierenden Herde. Um Wahrheit von Erfindung zu unterscheiden, führten Forscher in Namibia weitergehende Untersuchungen über die Herkunft der Wildpferde durch. Teile der Herkunft sind bis zum ersten Weltkrieg zurückzuführen, speziell auf eine Begegnung zwischen der deutschen Schutztruppe und den Alliierten in Garub. Dies fand in der Nähe der strategisch wichtigen Eisenbahnstation und des Wasserloches statt. Hier waren etwa 10000 Mann und 6000 Pferde stationiert. Historische Dokumente enthüllten, dass am 27. März ein deutsches Flugzeug das Lager der Alliierten bombardierte, während die Pferde daneben grasten. Die Forscher vermuten, dass viele Pferde bei diesem Geschehen in die Wüste geflohen sind. Dort bildeten sie den Stamm einer Herde. Einheimische Ausreisser, dies waren Pferde von Missionaren, Siedlern, Händlern und Goldsuchern, sowie den Bewohnern von Aus, gesellten sich zu den Militärpferden. 1991 führte der neue Minister für Umweltschutz und Tourismus die erste Zählung der Wildpferde durch. Zu diesem Zeitpunkt wurden 276 Tiere gezählt. Während der schlimmsten Dürreperiode 1991/1992 verringerte sich diese Anzahl drastisch, da etwa 40-50 Pferde starben. Im Juni 1992 sah sich das Ministerium gezwungen, Notfallmassnahmen zu ergreifen, um das Leiden der Pferde zu verringern. 104 Tiere wurden eingefangen und an verschiedene Interessenten verkauft. Um den Kern der Züchtung sichern zu können, wurden 80 Pferde gefüttert, bis es im März 1993 wieder regnete. Danach stieg die Anzahl bis zum Jahr l997 wieder auf 149, fiel aber während der zweiten Dürreperiode 1998/1999 auf 89 zurück. Die Herde zählt zum heutigen Zeitpunkt ungefähr 150 Tiere. Internationale und einheimische Experten führen das Uberleben der Wildpferde in fremden Wüstenregionen darauf zurück, dass sie durch ihre Physiologie und ihre Verhaltensweise zu einer einzigartigen Anpassung fähig sind. Sie unterscheiden sich von anderen Pferden wie z.B. die wilden Mustangs von Amerika und die Wildpferde der Camarque dadurch, dass sie ihre Kräfte schonen und ihre Aktivitäten sparsam einsetzen, in einem Gebiet, wo Regen selten und das Gras erbaermlich ist. In den 90er Jahren analysierten internationale Forscher Blutproben von 30 Namibpferden, und waren erstaunt über das Vorhandensein eines einzigartigen, unbekannten Faktors im Blut, eine Mutation, die sich höchstwahrscheinlich nach der Isolation in der Herde eingenistet hat, und ihr dabei hilft, ihre Leistungsfähigkeit den Bedingungen in der Wüste anzupassen [...]

Dies ist ein Auszug aus: Die wilden Pferde von Namibia, von Sandra Uttridge und Gary Cowan.

Titel: Die wilden Pferde von Namibia
Autoren: Sandra Uttridge; Gary Cowan
Clifton Publications
Kapstadt, Südafrika 2006
ISBN 0620352167 / ISBN 9780620352161
Kartoneinband, Schutzumschlag, 28 x 28 cm, 60 Seiten, durchgehend sw-Foto

Uttridge, Sandra und Cowan, Gary im Namibiana-Buchangebot

Die wilden Pferde von Namibia

Die wilden Pferde von Namibia

Dies ist ein Kunstband, der mit anspruchsvollen schwarz-weiß-Fotografien, die wilden Pferde von Namibia vorstellt.