Die Vortrecker. Der südafrikanische Lederstrumpf, Band 1, von Bernhard Voigt

Die Vortrecker. Der südafrikanische Lederstrumpf, Band 1, von Bernhard Voigt. Ansicht der Feldpostausgabe von 1942 in Halbleinen.

Die Vortrecker. Der südafrikanische Lederstrumpf, Band 1, von Bernhard Voigt. Ansicht der Feldpostausgabe von 1942 in Halbleinen.

Die Vortrecker, von Bernhard Voigt. Erster Band der Reihe 'Der südafrikanische Lederstrumpf'. Ganzleinenausgabe von 1934 im Ludwig Voggenreiter Verlag.

Die Vortrecker, von Bernhard Voigt. Erster Band der Reihe 'Der südafrikanische Lederstrumpf'. Ganzleinenausgabe von 1934 im Ludwig Voggenreiter Verlag.

Band 1 der Reihe 'Der südafrikanische Lederstrumpf' von Bernhard Voigt enthält die Erzählungen 'Die Grenzläufer', 'Die Vortrecker' und 'König Dingaan'.

Bernhard Voigt  Heiner Rothfuchs  

[...] Da Trigardt vom Magwambahäuptling freundlich aufgenommen worden war, hielt Fritz es für richtig, ebenfalls das Dorf aufzusuchen und offen nach Rendsburg zu fragen. Als er den Limpopo durchritten hatte, umtanzten ihn die Eingeborenen und zeigten sich über den neuen Besuch sehr erfreut. Vor der Hütte des Häuptlings durfte Fritz neben Sakana niedersitzen, und die zahlreichen Frauen des schwarzen Fürsten brachten große Krüge des schäumenden Hirsebieres herbei. Klaas jedoch wurde nicht eingeladen, denn er galt nur als ein minderwertiges Wesen. Seine sehnsüchtigen Blicke nach dem berauschenden Getränk schien niemand zu verstehen, und traurig kam er dem Befehl nach, die Pferde auf die Weide zu führen und dort zu bewachen. Ein Schwarm von Kindern begleitete ihn und staunte die hier so seltenen Tiere an. Ihnen machte Klaas durch Gebärden und Worte klar, daß ihn großer Durst plage, und sie versprachen ihm baldige Labung. Währenddes fragte Fritz ohne Umschweife nach Rendsburgs Wagen. Sakana schüttelte den Kopf: „Ich weiß nichts; die Männer kamen und waren für eine Nacht meine Gäste. Als ich sie bat, einige Flußpferde zu schießen, die unsere Felder verwüsteten, da setzten sie sich am Flusse an und erlegten vier von den Tieren. Wir teilten redlich die Beute und schieden in Freundschaft. Sie sind weitergezogen, ich weiß nichts von ihnen." „Dann werde ich morgen ihrer Spur nachreiten." Sakana wurde unruhig: „Der alte Baas der weißen Männer hat doch versprochen, mit feinem ganzen Vieh hierherzukommen und erst dann zu suchen." Fritz schüttelte den Kopf: „Nein, er will nicht mehr kommen, weil er denkt, daß die andern schon tot sind. Ich muß daher allein nach den Freunden suchen." Sakana schien eine Weile zu überlegen, dann klopfte er mit freundlicher Miene dem Deutschen auf die Schulter und sagte: „Du bist ein guter Mann und ein treuer Freund. Nein, du sollst nicht allein gehen, der du das Land nicht kennst. Ich will dir ein paar meiner jungen Leute mitgeben, die dich führen." Laut schrie er: „Ruft die Besten des Stammes her zu mir!" Fritz freute sich über die Bereitwilligkeit des Häuptlings, und da alle Krieger, die auf den Befehl herbeieilten, unbewaffnet waren, schöpfte er auch keinen Verdacht. Der Häuptling sprach rasche Worte zu seinen Leuten; Fritz konnte der Rede nicht folgen, weil seine Sprachkenntnisse nicht ausreichten, vielleicht auch, weil sich Sakana mit Absicht sehr gewunden ausdrückte. Da aus einmal stürzten sich mehr als zehn Kaffern auf Fritz, entrissen ihm das Gewehr, drückten ihn zur Erde nieder und umschnürten ihn mit Stricken von festen Pflanzenfasern. Das dauerte nur wenige Augenblicke, und ehe Fritz zum Bewußtsein kam, was mit ihm geschah, lag er schon regungslos in einer fensterlosen, dunklen Hütte. Nach kurzer Zeit erhob sich draußen wieder ein arger Lärm, die strohgeflochtene Tür wurde zurückgeschoben, und ein großes Bündel flog in den Raum, der sofort wieder finster wurde. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Die Vortrecker. Der südafrikanische Lederstrumpf, Band 1, von Bernhard Voigt.

Titel: Die Vortrecker
Autor: Bernhard Voigt
Illustration: Heiner Rothfuchs
Reihe: Der südafrikanische Lederstrumpf, Band 1
Feldpostausgabe
Verlag: Ludwig Voggenreiter Verlag
6. Auflage, Potsdam 1942
Original-Halbleinen, 11x16 cm, 392 Seiten, 3 Kartenskizzen

Voigt, Bernhard und Rothfuchs, Heiner im Namibiana-Buchangebot

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