Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-Padrãos bei Lüderitzbucht, von Jill Kinahan

Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-padrãos bei Lüderitzbucht, von Jill Kinahan. ISBN 0869762184 / ISBN 0-86976-218-4: Der Steg und die Stufen, die zum Häuschen für das Nebelhorn und dem 1929 errichteten Marmorkreuz auf dem Hügel auf der Dias-Spitze fuhren.

Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-padrãos bei Lüderitzbucht, von Jill Kinahan. ISBN 0869762184 / ISBN 0-86976-218-4: Der Steg und die Stufen, die zum Häuschen für das Nebelhorn und dem 1929 errichteten Marmorkreuz auf dem Hügel auf der Dias-Spitze fuhren.

Jill Kinahan beschreibt in Die Säule im Nebel den ursprünglichen Standort des Dias-Padrãos bei Lüderitzbucht.

[...] Professor E. Moritz schrieb in den Mitteilungen aus den Deutschen Schutzgebieten von 1918: "Das Kreuz ist nicht auf dem isolierten, fast rings von Wasser umgebenen Felshügel an der Nordwestecke der Dias-Spitze ... aufgestellt gewesen; es erhob sich vielmehr auf dem flachen Bergrücken, der jetzt den Leuchtturm trägt." Dreißig Jahre später spielte diese unbegründete und umstrittene Behauptung eine wichtige Rolle, da sie bei Nachforschungen über den ursprünglichen Standort des padrãos zu Verwirrung führte. Die Kommission für Historische Denkmäler von Südwestafrika unter dem Vorsitz Dr. Cecil Lemmers beschloß daher im Jahre 1950, die Angelegenheit genauer untersuchen zu lassen und einen Sachkundigen damit zu beauftragen. Ihre Wahl fiel auf den jungen Dr. Eric Axelson, einen Historiker, der sich einen Namen gemacht hatte, als er nach Überprüfung der ursprünglichen portugiesischen Quellen bei Kwaaihoek an der Südostküste Mikas Bruchstücke von Dias' weitestem padrão entdeckte. Zu jener Zeit war Axelson gerade in Portugal, wo er nach alten Dokumenten über die Erforschung und Geschichte des südlichen Afrikas suchte, die bislang kaum bekannt oder gebraucht worden waren. Daher konnte er sich erst nach seiner Rückkehr 1952 mit der Herausforderung des Dias-padrãos befassen. In der Zwischenzeit besuchte Lemmer selbst Lüderitz, und wagte eine Äußerung. Er war davon überzeugt, daß der felsige Hügel auf der Dias-Spitze der ursprüngliche Standort des padrãos war, sah jedoch ein, daß man wie Axelson Bruchstücke finden mußte, als dieser bewies, daß Dias sein weitestes padrão bei Kwaaihoek errichtet hatte. Hier wäre es angebracht, zu beschreiben, was man bis dahin über das Padräo wußte. Im Südafrikanischen Museum war bekannt, daß ein gewisser Kapitän Carew von der Insel Sankt Helena, der am Guano-Handel an der südwestafrikanischen Küste beteiligt war, im Jahre 1855 vier Stücke des Dias-padrãos, die damals noch bei Angra Pequena (heute Lüderitzbucht) lagen, nach Kapstadt brachte und sie dort dem Südafrikanischen Museum übergab. Kapitän Carew deutete jedoch nicht an, wo er die Stücke gefunden hatte. Nachdem Adolf Lüderitz seinen Handelsposten bei Angra Pequena gegründet hatte, stellte er einen 18 Fuss hohen Holzsparren an der seines Erachtens auffälligsten Stelle auf der Dias-Spitze auf, da es keine Anzeichen gab, wo Dias' padrão ursprünglich gestanden hatte. Diese Holzbake verwitterte jedoch im Laufe der Zeit, und die deutsche Verwaltung ließ sie durch einen neuen Holzsparren ersetzen. Später wurde an dieser Stelle ein kunstvolles hölzernes Gehäuse aufgestellt, das wie eine kleine Burg aussah und in dem ein Nebelhorn untergebracht war. Eine wichtige Gelehrtenarbeit von Professor Ernest George Ravenstein über Dias' Reise, die mit Nachdrucken von zeitgenössischen portugiesischen Karten und einigen interessanten Verweisen versehen war, erschien 1900 im GeographicalJournal.20 Ravenstein, ein gebürtiger Deutscher, war ein Schüler des berühmten Geographen Dr. A. Petermann, zog jedoch nach England, wo er beim Bedford College die Stelle eines Professors der Geographie annahm, und sich mit seinen Studien über die Entdeckungsreisen der Portugiesen einen Namen machte. 1915 besetzte die Südafrikanische Union das deutsche Schutzgebiet Südwestafrika, das der Union dann etwas später vom Völkerbund als C-Mandat zugesprochen wurde. Die südafrikanische Regierung übernahm die Verwaltung des Landes. Von Seiten der europäischen Einwohner gab es mehrere Vorschläge, Dias' Landung auf südwestafrikanischem Boden zu gedenken, und im Jahre 1929 ergriff das südafrikanische Verwaltungsamt für Eisenbahnen und Häfen die Initiative und ließ in Karibib ein kleines Gedenkkreuz aus dem grauem Marmor hauen, der dort gewonnen wird. Es wurde auf einem breiten, gemauerten Steinsockel, der mit einer Plakette mit passender Inschrift versehen war, neben dem Nebelhorn auf der felsigen Landzunge auf der Dias-Spitze aufgestellt. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch : Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-padrãos bei Lüderitzbucht, von Jill Kinahan.

Buchtitel: Die Säule im Nebel
Untertitel: Geschichte des Dias-padrãos bei Lüderitzbucht
Autor: Jill Kinahan
Herausgeber: Rat für Nationale Denkmäler Namibia
Windhoek, Namibia 1988
ISBN 0869762184 / ISBN 0-86976-218-4
Broschur, 15x21 cm, 68 Seiten, 44 sw-Fotos, Abbildungen und Karten

Kinahan, Jill im Namibiana-Buchangebot

By command of their Lordships. The exploration of the Namibian coast by the Royal Navy, 1795-1895

By command of their Lordships. The exploration of the Namibian coast by the Royal Navy, 1795-1895

By command of their Lordships is an unique study on the exploration of the Namibian coast by the Royal Navy during 1795-1895.

Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-Padraos bei Lüderitzbucht

Die Säule im Nebel. Geschichte des Dias-Padraos bei Lüderitzbucht

"Die Säule im Nebel" ist die ausführlichste Beschreibung der Ortgeschichte des Dias-Padraos bei Lüderitzbucht von 1488.

The African Archaeology Network: Research in Progress

The African Archaeology Network: Research in Progress

Studies in the African Past, Volume 5

Where the ancestors speak. A Himba experience

Where the ancestors speak. A Himba experience

Where the Ancestors speak documents a family experience of living with a Himba community.

Cattle for beads: the archaeology of historical contact and trade on the Namib Coast

Cattle for beads: the archaeology of historical contact and trade on the Namib Coast

Cattle for beads: the archaeology of historical contact and trade on the Namib Coast is about classification, description and chemical analyses of glass trade beads.

Weitere Buchempfehlungen

Cape Cross. Past and present

Cape Cross. Past and present

The fascinating past and present of Cape Cross in Namibia over the past 500 years.

Cape Cross [1:250.000]

Cape Cross [1:250.000]

Topographische Übersichtskarte Namibia, 1:250.000 / Topographic Map of Namibia, 1:250.000

Nationale Denkmäler in Namibia

Nationale Denkmäler in Namibia

Nationale Denkmäler in Namibia: Friedhöfe, Einzelgräber, Kriegerdenkmäler, Wehrbauten, Felsmalerei, Kirchen, historische Gebäude und Industriedenkmäler.