Die Postgeschichte von Samoa 1834-1919, von Wolfgang Hermann

Die Postgeschichte von Samoa 1834-1919. Von den frühen Missionarsbriefen bis zum Versailler Vertrag, von Wolfgang Hermann. Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V. Berlin, 2012. ISBN 3920731115 / ISBN 3-920731-11-5 / ISBN 9783920731117 / ISBN 978-3-92-073111-7

Diese Monographie, Die Postgeschichte von Samoa 1834-1919, von Wolfgang Hermann, erschien in der Reihe 'Schriften zur deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte' der Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen.

Wolfgang Hermann  

[...] Diese Periode, die am 21. September 1886 als Deutsches Auslandspostamt begann und ab 1. März 1900 als Deutsches Kolonialpostamt fortgesetzt wurde, endete mit der Neuseeländischen Besetzung Samoas am 29. August 1914 in Bezug auf die Posthoheit und endgültig erst mit der deutschen Unterschrift unter den Vertrag von Versailles am 28. Juni 1919, da der Postverkehr der deutschen Bewohner Samoas während der Okkupation weiterhin eine wichtige Rolle spielte. Mit dem Vertrag von Versailles verzichtete dann die deutsche Regierung auf alle deutschen Kolonien. Die Postgeschichte Samoas umfasst in dieser Darstellung den Zeitraum vom 1. Oktober 1834 bis zum 28. Juni 1919.

II. Ungeregelte Postverhältnisse 1834 - 1877

Abgesehen von einigen Seefahrern, Walfängern und Abenteurern waren Missionare die ersten Weißen, die ab August 1830 die Samoa Inseln betraten und die einen regelmäßigen Postbedarf hatten, da sie an ihre Mutterhäuser in England berichteten. Es gab drei Missionsgesellschaften: die Methodist Missionary Society, die General Wesleyan Missionary Society und die London Missionary Society. Der früheste bekannte Brief aus Manono, Samoa, wurde von den Missionaren Peter Turner und Matthew Wilson von der Methodist Missionary Society am 1. Oktober 1834 geschrieben. Er ist in BRIAN PURCELL'S Liste der Missionarsbriefe aus Samoa vom März 1994 abgebildet [147, Seite 12]. Die Postbeförderung aus Samoa war in den ersten Jahren sehr unregelmäßig und auf zufällig Samoanische Häfen anlaufende Schiffe angewiesen. Diese Schiffe brachten die Post zu Orten, an denen sie zu ihrem Endziel auf den Weg gebracht werden konnten, zum Beispiel nach Sydney. Im Jahre 1839 war die Beförderungsdauer für einen Brief von Samoa nach Sydney fast zwei Monate, nach England dauerte es fast acht Monate. Man bedenke, was das für die Kommunikation der Missionare mit der Zentrale bedeutete. Allein für die Strecke von Samoa nach Sydney waren vor 1840 3 Pence zu zahlen, die in roter Handschrift auf dem Briefumschlag vermerkt wurden. Für den Weg nach London betrug das Porto 8d bis zu einer 1/4 ounce für den Schiffstransport sowie zusätzliche Inlandsgebühr für Entfernungen in England bis zum Empfänger. Bis 1839 waren das zum Beispiel für die ersten 15 Miles 4d per 1/4 ounce. Mit der Britischen Postreform (Rowland Hill) wurden ab 10. Januar 1840 die verschiedenen Entfernungsgebühren innerhalb Großbritanniens abgeschafft. Die Gebühr für die Beförderung von Samoa nach Sydney betrug weiterhin 3d, jetzt für 1/2 ounce, von Sydney nach London zusätzlich 8d per 1/2 ounce. Als ab dem Jahre 1857 Briefe aus Samoa über Kontrakt-Dampfer via Sydney aufgegeben werden konnten, betrugen die Gebühren für den Weg bis England per 1/2 ounce 6d. Das wird hier durch Abbildungen von vier Briefen aus den Jahren 1869 und 1872 belegt. Der erste Brief vom 30. Oktober 1867 aus Malua an Henry Nisbet trägt den Handvermerk „6" und „Loose Letter", die anderen drei Briefe sind mit New South Wales-Marken frankiert; dabei der erste mit drei Marken zu 2 Pence - von denen eine entfernt wurde. Die hier gezeigten Belege sind - bis auf den letzten - in der Liste der Missionarsbriefe von BRIAN PURCELL [147] erfasst. Er listete für die Zeit vom 1. Oktober 1834 bis zum 31. Dezember 1867 insgesamt 107 Briefe ohne Marken und, für die Zeit vom 3. Dezember 1852 bis zum 23. Juli 1869, 11 Briefe mit Marken von New South Wales. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Die Postgeschichte von Samoa 1834-1919, von Wolfgang Hermann.

Titel: Die Postgeschichte von Samoa 1834-1919
Untertitel: Von den frühen Missionarsbriefen bis zum Versailler Vertrag
Autoren: Wolfgang Hermann
Reihe: Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte, Band 7
Herausgegeber: Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V.
Berlin, 2012
ISBN 3920731115 / ISBN 3-920731-11-5
ISBN 9783920731117 / ISBN 978-3-92-073111-7
Kartoneinband, 17 x 24 cm, 350 Seiten, 550 Farbabbildungen