Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari, von Hans Schinz

Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari, von Hans Schinz. Bulletin de l'Herbier Boissier. Vol. IV. 1896. Schweiz, Genf 1896

Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari, von Hans Schinz. Bulletin de l'Herbier Boissier. Vol. IV. 1896. Schweiz, Genf 1896

Als Dr. Hans Schinz 1896 von einer zweijährigen botanischen Forschungsreise durch die deutsche Kolonie Südwestafrika in die Schweiz zurückkehrte, erlangte er durch seine wissenschaftlichen Berichte, unter anderem mit diesem im Bulletin de l'Herbier Boissier erschienen, Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas: Mit Einschluss der westlichen Kalachari, großes Ansehen in den damaligen Fachkreisen.

Hans Schinz  

In der nachfolgenden Studie beabsichtige ich eine Zusammenstellung der bis heute aus Deutsch-Südwest-Afrika bekannt gewordenen Pflanzen niederzulegen. Ich halte mich indessen dabei zum Teil nicht streng an die geographischen Grenzen, einmal desshalb, weil diese namentlich im Osten auch zur Stunde noch mehr oder minder vage sind und dann auch, weil wohl darüber kein Zweifel herrschen kann, dass die Mehrzahl der bis anhin nur aus der West-Kalachari bekannten Typen, mit der Zeit doch noch als auch in unserem Gebiete vorkommend nachgewiesen werden dürften. Ich bin weit davon entfernt, glauben zu wollen, dass die botanische Erforschung von Deutsch-Südwest-Afrika heute schon zu einem Abschlusse gekommen sei. Im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass die Zahl der Genera, hauptsächlich aber der Arten noch wesentlich erhöht werden wird, namentlich dann, wenn erst die Stämme nördlich von Ondonga in den Kreis der systematischen Exploration gezogen sein werden. Dann bringt es aber auch der unregelmässige Regenfall mit sich, dass manche Pflanzentypen, namentlich solche, die zu den Eintagsfliegen gehören, auf Jahre hinaus unauffindbar sind, dann plötzlich bei günstiger Constellation erscheinen, ja sogar soweit dominiren, dass sie den Charakter der Vegetation mit zu bestimmen vermögen. Mit diesen Faktoren wird zu rechnen sein; in die Rechnung selbst können sie aber erst eingesetzt werden, wenn der Bearbeitung eine vieljährige Beobachtung zu Grunde gelegt werden kann. Wenn ich glaube, trotzdem schon heute eine Zusammenstellung der bis jetzt gewonnenen Resultate wagen zu dürfen, so geschieht es namentlich, um für weitere, eigene und fremde Arbeiten, eine Basis zu schaffen, dann aber auch, weil ich glaube, auf Grund eigener Forschung an Ort und Stelle dazu ein gewisses Vorrecht zu besitzen. Die Studie wird sich in einen speziellen und einen allgemeinen Teil gliedern. Der erste Teil soll der Enumeration der nachgewiesenen Typen gewidmet sein; der zweite wird allgemeinen Charakter tragen: er soll auf Grund der in der Enumeration niedergelegten Resultate der botanischen Erforschung das ins Auge gefasste Gebiet pflanzengeographisch skizziren und dessen Berührungspunkte mit benachbarten Landstrichen feststellen. Den Abschluss bildet eine Aufzählung der Südwest-Afrika behandelnden wissenschaftlichen Literatur, der einheimischen Pflanzennamen, soweit sie einer Deutung zugänglich sind und der Sammler, die sich bis anhin um die wissenschaftliche Erforschung dieser ältesten der deutschen Kolonien verdient gemacht haben. Es ist, im Vergleich zu anderen, z. B. der englischen Nation in Bezug auf die englischen Besitzungen in Westafrika, geradezu bemühend, konstatieren zu müssen, wie unendlich wenig die deutschen offiziellen Persönlichkeiten in Südwest-Afrika für die naturwissenschaftliche Erforschung von Deutsch-Südwest-Afrika geleistet haben und wenn die vorliegende Arbeil in dieser Hinsicht einen Ansporn zur Einkehr gibt, so bin ich vollauf befriedigt. Zürich, botanisches Museum, im August 1896.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari, von Hans Schinz.

Titel: Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas
Untertitel: Mit Einschluss der westlichen Kalachari
Autor: Hans Schinz
Genre: Botanische Schrift
Reihe: Bulletin de l'Herbier Boissier. Vol. IV. 1896.
Schweiz, Genf 1896
Originalbroschur mit seperat aufgesetzter moderner Klarsichtschutzbindung, 16 x 23 cm, 57 Seiten

Schinz, Hans im Namibiana-Buchangebot

Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari

Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas. Mit Einschluss der westlichen Kalachari

Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrikas erschien 1896 im Bulletin de l'Herbier Boissier. Mit Einschluss der westlichen Kalachari.

Namibia fürs Handgepäck

Namibia fürs Handgepäck

Südafrika fürs Handgepäck ist eine Sammlung von Auszügen aus Klassikern der südafrikanischen Literatur.

Die deutsche Interessensphäre in Südwest-Afrika (in: Fernschau, 1890)

Die deutsche Interessensphäre in Südwest-Afrika (in: Fernschau, 1890)

Der hochinteressante Beitrag 'Die deutsche Interessensphäre in Südwest-Afrika' befindet sich als 42-seitige Schrift in dem Schweizer Jahrbuch 'Fernschau' von 1890.

Bruchstücke. Forschungsreisen in Deutsch-Südwestafrika

Bruchstücke. Forschungsreisen in Deutsch-Südwestafrika

Bruchstücke ist eine Sammlung von Briefen des Schweizer Hans Schinz von seinen Forschungsreisen in Deutsch-Südwestafrika.