Die afrikanische Herausforderung: Das Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmanns, von Brami Andreae

Die afrikanische Herausforderung: Das Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmans, von Brami Andreae. Selbstverlag des Langenschen Familienverbands. Windhoek, 1999

Die afrikanische Herausforderung: Das Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmans, von Brami Andreae. Selbstverlag des Langenschen Familienverbands. Windhoek, 1999

Die afrikanische Herausforderung (Brami Andreae), Bildauszug: re. oben: Hermann von Wissmann (1853-1905), links dessen Schwiegersohn Brami V. Andreae (1894-1936) und rechts unten Enkel Brami H. Andreae (*1921-2013)

Die afrikanische Herausforderung (Brami Andreae), Bildauszug: re. oben: Hermann von Wissmann (1853-1905), links dessen Schwiegersohn Brami V. Andreae (1894-1936) und rechts unten Enkel Brami H. Andreae (1921-2013)

Lebensgeschichten, Lebenswege und Wirken der Nachkommen des Offiziers und Afrikareisenden Hermann von Wissman, die Brami Andreae in seinen Erinnerungen "Die afrikanische Herausforderung" erhalten hat.

[...] Im Oktober 1983 habe ich mein Manuskript abgeschlossen, nachdem 1980 die dreijährige Trockenheit in Südwestafrika-Namibia anfing, die sich in dem Zyklus der Natur meistens im Laufe von 15 Jahren wiederholt. Auch kam die Enttäuschung hinzu, daß wir, politisch gesehen, im Kampfe gegen das langsame Anwachsen der kommunistischen Unterminierung, keinen Fortschritt erreicht hatten, weil die erste gemischtrassige Partei, die DTA, an der die deutschsprachigen Südwester sich 1978 maßgeblich beteiligten, keine autonome, selbständige Interimsregierung bilden durfte, obwohl wir damals mit über 70% gewonnen hatten. Es ist selbstverständlich, daß der weiße Bürger dadurch an Vertrauen und Ansehen verloren hat. Jedoch hat sich später bei der UNO-Beobachterwahl im Oktober 1989 erwiesen, daß das Bestehen der DTA Partei es ermöglichte, eine starke Opposition gegen die marxistisch eingestellte SWAPO, zu formen. Kurz nach dieser Wahl brach außerdem der Weltmarxismus zusammen und es scheint so, als ob die maßgebende SWAPO-Leitung klug genug ist, auch ihr Steuer zu einer freien Demokratie hin auszurichten. So können wir wohl auch im Allgemeinen auf eine bessere Zukunft im südlichen Afrika hoffen, die verständig, wie auch realistisch ist und eine Toleranz lehrt, die für eine funktionierende, freie Demokratie unbedingt benötigt wird. Auch Südafrika, der industrielle Riese in Afrika, wird nach dem Abschluß seiner gleichschaltenden Evolution, noch viele Jahrzehnte den weißen Afrikaner als stabilisierenden Faktor benötigen. Die völlige Abschaffung der sogenannten Apartheid wird innerhalb der nächsten 5 Jahre überwunden sein, das heißt, daß die Gesamtbevölkerung Südafrikas innerhalb dieser 5 Jahre eine völlige Gleichberechtigung an politischen und menschlichen Rechten erhalten haben wird. Es ist jedoch schon immer ein äußerst langsamer Werdegang für jedes Volk in der Geschichte gewesen, eine breite Basis von gebildeten und wohlhabenden Bürgern zu erhalten. Das Fortbestehen einer freien Demokratie ist erst gewährleistet, wenn die Gesamtbevölkerung einen gebildeten, hohen Lebensstandard erreicht hat. Ein jegliches Volk kann nur das sein und besitzen, was es aus sich selbst heraus schaffen kann oder geschaffen hat. Die Vorgeschichte zu unserem politischen Augenblick und seiner Zukunft habe ich durch Erzählungen von Begebenheiten festgehalten. Mein Großvater, Hermann von Wissmann, heiratete 1894 Hedwig Langen, die er auf einem Nildampfer kenneglemt hatte. Nach seiner Pensionierung kaufte er sich in der Steiermark einen Gutshof, wo meine Mutter Hidegard von Wissmann, Hilla genannt, geboren wurde und aufwuchs. Mein Vater, Brami Valentin Andreae, Sohn von Lisbeth Andreae, geb. Langen, wuchs in Darmstadt auf, er meldete sich nach dem Abitur 1911 zur Marine. Als der Erste Weltkrieg 1918 vorbei war, versenkte er sein U-Boot, dessen Kommandant er war, um es nicht den Engländern ausliefern zu müssen, wie der Befehl gelautet hatte. Da die neue Räteregierung die Verantwortlichen vor Gericht zur Rechenschaft ziehen wollte, ging mein Vater zu der verwandten und befreundeten Familie von Wissmann nach Österreich. 1920 heiratete er dann dort meine Mutter, Hildegard von Wissmann. 1921 bekamen sie einen Sohn, der Brami Halim getauft wurde. 1924 ließen sich meine Eltern scheiden, und 1926 wanderte mein Vater nach Südwestafrika aus, um sich eine neue Existenz als Farmer aufzubauen. Ich selbst verbrachte meine erste Jugend hauptsächlich bei meiner Großmutter Wissmann in Österreich, die mir auch den Kontakt zu meinem verstorbenen Großvater und Afrika vermittelte. Mit 9 Jahren besuchte ich meinen Vater das erste Mal und mit 14 Jahren folgte ich ihm endgültig nach Südwestafrika. [...]

Dies ist ein Auszug aus den Memoiren "Die afrikanische Herausforderung: Das Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmans", von Brami Andreae.

Titel: Die afrikanische Herausforderung
Untertitel: Das Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmans
Autor: Brami Andreae
Selbstverlag des Langenschen Familienverbands
Windhoek, 1999
Original-Leineneinband, Original-Schutzumschlag, 15 x 21 cm, 256 Seiten, zahlreiche sw-Fotos

Andreae, Brami im Namibiana-Buchangebot

Die afrikanische Herausforderung

Die afrikanische Herausforderung

"Die afrikanische Herausforderung": Die Familiengeschichte vom Wirken dreier Generationen von Nachfahren Hermann von Wissmanns.