Deutsch-China und die Schantungbahn, von Paul Dost, Hans Weicker, Werner Hartwig

Deutsch-China und die Schantungbahn: Deutsche Bahnposten in Ostasien, von Paul Dost, Hans Weicker, Werner Hartwig. Die Verkehrserschliessung der einst deutschen Überseegebiete und ihrer Nachfolgeländer, Band 3. Röhr-Verlag für spezielle Verkehrsliteratur.

Deutsch-China und die Schantungbahn: Deutsche Bahnposten in Ostasien, von Paul Dost, Hans Weicker, Werner Hartwig. Die Verkehrserschliessung der einst deutschen Überseegebiete und ihrer Nachfolgeländer, Band 3. Röhr-Verlag für spezielle Verkehrsliteratur.

Aus der Einführung zu Deutsch-China und die Schantungbahn, von Paul Dost, Hans Weicker und Werner Hartwig.

1. 1881-1981: 100 Jahre Normalspur in China

Die Eisenbahnen der Volksrepublik China feiern 1981 das 100jährige Bestehen des chinesischen Normalspurnetzes, das mit englischer Initiative seinen Anfang nahm. Im Rahmen dieses Jubiläums kommt es zu einer wohl einmaligen Geste von seiten des chinesischen Eisenbahn-Ministeriums. Eine Dampflokomotive der Bauart "Confederation" (Achsfolge 2'D 2' mit 6-achsigem Tender, Vulcan Foundry 1936), die bis zuletzt noch in China im Einsatz war, tritt als Geschenk des chinesischen an das englische Volk die Heimreise per Schiff in ihr Ursprungsland an, um im "National Railway Museum" in York ausgestellt zu werden. Damit kehrt eine Lokomotive in das Land zurück, aus dem China seine ersten "Feuerwagen" erhalten hatte. Nachdem sich die Eisenbahn in Europa durchgesetzt hatte, versuchte England sie auch zum Nutzen seines Kolonialreiches einzusetzen. Mit Indien als Zwischenstation kolonialer Machtausdehnung in Ostasien hatte England das chinesische Kaiserreich mit Waffengewalt gezwungen, im Vertrag von Nanking 1842 die Insel Hongkong abzutreten und einige Vertragshäfen zu Handelszwecken zu öffnen. Shanghai wurde als einer dieser Häfen Ausgangspunkt für die Bestrebungen ausländischer Firmen, in China Eisenbahnen zu bauen. Die ersten Versuche schlugen jedoch fehl, da sowohl 1863 eine Eingabe zum Bau einer Eisenbahn von Shanghai nach Suzhou, als auch 1864 der Plan von Sir Rowland MacDonald Stephenson, eines britischen Eisenbahningenieurs aus Indien, zum Aufbau eines chinesischen Eisenbahnnetzes abgelehnt worden war. Ein englischer Kaufmann namens Trent versuchte 1865 mit einer Schmalspurbahn von 500 m Länge vor dem Xuanwu-Tor der Inneren Stadt in Peking den kaiserlichen Hof für die Eisenbahn zu gewinnen. Obwohl die kleine Lokomotive nach zeitgenössischen Berichten "schnell wie im Fluge" dahinfuhr, mußte sie auf Befehl von oben sofort wieder entfernt werden. 1876 waren es wiederum englische Kaufleute, die, nachdem sie die Erlaubnis für den Bau einer "Wagenstraße" von Shanghai nach Wusong erhalten hatten, auf dieser das Gleis für eine Schmalspurbahn (762 mm) mit einer Länge von 15 km verlegten. Gegen den Widerstand der Chinesen wurde die Bahn ab 3. Juli 1876 fahrplanmäßig betrieben. Nach einem Unglücksfall wurde die Bahn von den örtliche Behörden erworben, mit der Auflage, sie bis zur endgültigen Begleichung der Kaufsumme noch ein Jahr in Betrieb zu halten. Danach wurde im Herbst 1877 der Verkehr eingestellt und die Bahnanlagen entfernt. Erst die Kohlenbahn von Tangshan nach Xugezhuang, 175 km östlich von Peking, die von dem Engländer Kinder als verantwortlichem Ingenieur in Normalspur geplant und ausgeführt worden war, um den Abtransport der Kohle zum nächstgelegenen Hafen Beitang zu ermöglichen, wurde nach der Fertigstellung der ersten 9 km im Dezember 1881 zum ersten Abschnitt des heutigen Eisenbahnnetzes.

2. Traditionelle Verkehrs- und Transportmittel in China

Vor dem Bau von Eisenbahnen besaß China seit Jahrhunderten ein eigenes Verkebrssystem, das den Erfordernissen der zumeist autarken Agrargesellschaft des Kaiserreiches durchaus gerecht wurde. Im Süden war es die Flußschiffahrt auf einem System von Binnenwasserstraßen, während im Norden Überlandstraßen, ergänzt durch Kanäle wie den "Großen Kaiser-Kanal", den Verkehr bewältigten. Die kaiserliche Zentralgewalt hielt durch ein Poststationensystem Kontakt mit den entferntesten Regionen des zeitweise über 18 Mio qkm großen Reiches. Auf Karawanenstraßen durch die Mongolei, Tibet und Ostturkestan wurde der Handel mit den Außengebieten und den Ländern des Vorderen Orients abgewickelt. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Deutsch-China und die Schantungbahn, von Paul Dost, Hans Weicker und Werner Hartwig.

Titel: Deutsch-China und die Schantungbahn
Untertitel: Deutsche Bahnposten in Ostasien
Autoren: Paul Dost; Hans Weicker; Werner Hartwig
Beiträge: Peter Mohr
Reihe: Die Verkehrserschliessung der einst deutschen Überseegebiete und ihrer Nachfolgeländer, Band 3
Verlag: Röhr-Verlag für spezielle Verkehrsliteratur
Krefeld, 1981
ISBN 3884900935 / ISBN 3-88490-093-5
Original-Schutzumschlag, Originalleinen, 21 x 20 cm, 273 Seiten, zahlreiche sw-Abbildungen und Karten

Dost, Paul und Hartwig, Werner und Weicker, Hans im Namibiana-Buchangebot

Deutsch-China und die Schantungbahn

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Deutsch-China und die Schantungbahn: Deutsche Bahnposten in Ostasien.

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