Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 Band 8: Das Ende bei Khorab, von Historicus Afrikanus

Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 Band 8: Das Ende bei Khorab, von Historicus Afrikanus. Glanz & Gloria Verlag. Windhoek, Namibia 2019. ISBN 9789991690995/ ISBN 978-99916-909-9-5

Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 Band 8: Das Ende bei Khorab, von Historicus Afrikanus. Glanz & Gloria Verlag. Windhoek, Namibia 2019. ISBN 9789991690995/ ISBN 978-99916-909-9-5

Die geschichtliche Buchreihe "1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15" von Historicus Afrikanus stellt eine bedeutende Ergänzung der alten Standardwerke dar und ist durch seine akribische Zusammenstellung und Bearbeitung des Manuskripts, des üppigen und gut aufbereiteten historischen Fotomaterials, der Auswertung vieler bislang nicht veröffentlichter Quellen (Tagebücher, Kriegsarchive usw.) zu einem bedeutenden Werk herangereift. Dieser Band 8 (Das Ende bei Khorab) schließt die Reihe ab.

Historicus Afrikanus  

[...] Das Ende des Schutzgebiets DSWA stellt eine historische Zäsur in der Geschichte Südwestafrikas bzw. Namibias dar, die ebenso dramatisch wie z. B. das Auftauchen der Oorlamstämme im Süden des Landes zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Auftreten Adolf Lüderitz' in Angra Pequena 1884, die Machtübernahme der Afrikanerburen 1948 nach dem Zweiten Weltkrieg, oder die Unabhängigkeit Namibias am 21. März 1990 war. Es trat ebenso plötzlich und überrraschend ein wie manch andere bedeutsame historische Verwerfung, und stellte unerwartet neue Akteure auf die politische Bühne, die ihrerseits vorher kaum etwas mit dem Schutzgebiet zu tun gehabt hatten - hier das Britische Empire bzw. die Union von Südafrika. Entsprechend trübe war nach Khorab die Stimmung unter der verbliebenen deutschen Bevölkerung Südwestafrikas. Die Eingeborenen, die sich nunmehr bereits befriedigt des deutschen Unterdrückers entledigt sahen, mussten sehr schnell begreifen, dass die Südafrikaner ihnen auch nicht die Rückkehr ins vorkoloniale Paradies ermöglichen würden, sondern eher an eine Annektion des Landes an die Südafrikanische Union inklusive der Ein- bzw. Fortführung ihrer Eingeborenenpolitik daselbst dachten. Es kam auch bereits kurz nach Kriegsende zu bewaffneten Konflikten zwischen Südafrikanern und Einheimischen (Mandume 1917, Bondelswarts 1922, Baster 1924), die die vollkommene Unabhängigkeit von „weißen Kolonialherren" erneut in die weite Zukunft verschieben sollten. Die Hoffnung der Deutschen auf eine Rückkehr der deutschen Verwaltung nach Kriegsende zerstob endgültig mit der Niederlage der Achsenmächte vor den Alliierten, die mit dem Friedensdiktat von Versailles 1919, durch den das Deutsche Reich seine Kolonien verlor, endgültig besiegelt wurde. Die deutsche Bevölkerung des Gebiet Südwestafrikas, das von 1915-19 unter Militärverwaltung stand, sah sich zunehmendem Druck durch die Engländer ausgesetzt -juristische Schikanen, Kreditaufkündigungen, Zwangsversteigerungen der Farmen, das frevlerische „Blaubuch", und nicht zum Schluss die Ausweisung der ehemalig aktiven Schutztruppe, der Landespolizei, der Beamtenschaft, unerwünschter Personen und freiwillig Repatrierter bedeutete das endgültige Verlassen des Landes der Hälfte der hier lebenden Deutschen Ende 1919. Das Ende der deutschen Verwaltung fand seine Entsprechung in der Landesliteratur. Die bedrückte Stimmung fand ihren Ausdruck in Titeln wie "Wie alles anders kam in Afrika" (Hertha Brodersen-Manns), "Verlorene Heimat. Als Schutztruppler und Farmer in Süd-West" (Wilhelm Mattenklodt) oder "Was Afrika mit gab und nahm" (Margarethe von Eckenbrecher), um nur einige Publikationen aus jener Zeit zu nennen. Viele der 1919 des Landes Verwiesenen fixierten nämlich das im Schutzgebiet Erlebte während der zwanziger und dreißiger Jahre schriftlich und erzeugten einen bedeutsamen Bestand an sogenannter Kolonialliteratur. Ebenso wie "Das Deutsche Südwester-Buch", das der Zeitzeuge Hans Grimm 1929 veröffentlichte, kann diese Kolonialliteratur ohne das Vorverständnis des Ablaufs des Ersten Weltkriegs in Deutsch-Südwestafrika nicht richtig eingeschätzt und verstanden werden. Die Spuren des Ersten Weltkriegs in der Form von Kriegerdenkmälern, Soldatenfriedhöfen und dergleichen sind im heutigen Namibia eher spärlich. Man findet gut erhaltene und von der Kriegsgräberfürsorge gepflegte Soldatengräber z. B. bei Trekkkopje, Gibeon, in Windhoek und Aus. Einzelne Denkmäler wie z. B. das Naulila-Denkmal in Outjo, der südafrikanische Regimentslöwe bei dem Gefängnis von Lüderitz und das Khorab-Denkmal bei Otavi, sowie einige verwehte Laufgräben bei Haalenberg vor Lüderitz, einige gut erhaltene Steingelege bei Rössing vor Swakopmund entlang der Bahnlinie sowie die immer mehr verschwindenden Reste des ehemaligen Gefangenenlagers bei Aus sind die letzten sichtbaren Erinnerungsspuren des Ersten Weltkriegs hierzulande. Desto wichtiger sind die schriftlichen Aufzeichnungen und Veröffentlichungen jener Ereignisse geworden. Mit seinem nunmehr letzten (8.) veröffentlichten Band dieses mehrteiligen Geschichtswerks dürfte das vorliegende Gesamtwerk insgesamt eines der letzten großangelegten Werke zum Thema „1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika" sein. Es ist umso erfreulicher, daß seine Veröffentlichung (und damit der erfolgreiche Abschluss dieser Publikationsreihe) fast zeitgenau mit der 100-jährigen Wiederkehr des Endes des Ersten Weltkriegs (1914-18) zusammenfällt. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 Band 8: Das Ende bei Khorab, von Historicus Afrikanus.

Titel: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 8
Untertitel: Das Ende bei Khorab
Autor: Historicus Afrikanus
Bearbeitung: Prof. Dr. Volker Lohse
Lektorat: Dr. Andreas Vogt
Glanz & Gloria Verlag
Windhoek, Namibia 2019
ISBN 9789991690995/ ISBN 978-99916-909-9-5
Broschur, 15 x 21 cm, 182 Seiten, über 120 sw-Abbildungen, Kartenskizzen