Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7: Der Ring schließt sich, von Historicus Afrikanus

Dies ist ein Auszug aus: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7: Der Ring schließt sich, von Historicus Afrikanus. Glanz & Gloria Verlag. Windhoek, Namibia 2019. ISBN 9789991690971/ ISBN 978-99916-909-7-1

Dies ist ein Auszug aus: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7: Der Ring schließt sich, von Historicus Afrikanus. Glanz & Gloria Verlag. Windhoek, Namibia 2019. ISBN 9789991690971/ ISBN 978-99916-909-7-1

Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7: Der Ring schließt sich, von Historicus Afrikanus: der vorletzte Band der Reihe enthält die folgenden spannenden Kapitel "Die Verhandlungen bei Giftkoppjes am 21. Mai 1915", "Bothas Großoffensive" und "Die Gefechte am Elefantenberg und bei Otavifontein am 1. Juli 1915".

Historicus Afrikanus  

Vorwort von Prof. Dr. Volker Lohse

Oberstleutnant Victor Franke, Kommandeur der Schutztruppe, vertraute seinem Tagebuch am 23. Juni 1915 an: „Ach, u. wie gerne möchte ich mit einem der Majore, ja mit einem Hauptmann tauschen, ohne diese Sorgen." Dabei kam es ihm vermutlich nicht in den Sinn, dass ein großer Teil dieser Sorgen hausgemacht war, d. h. auf das Konto seiner Führung (Führungsqualität?) gingen. Dieser Band 7 über den 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika umfasst im Prinzip schwerpunktmäßig die Zeit von Anfang Mai bis Anfang Juli 1915. Die zweite kurze Atempause für die Schutztruppe, die Kampfpause im Mai bis Mitte Juni 1915, gehörte nicht auf Frankes „Aktivkonto", war vielmehr General Louis Bothas sorgfältiger Vorbereitung seiner finalen Großoffensive (Mitte Juni/Anfang Juli) zu verdanken. Botha war in dieser Zeit vor seinem Großangriff bestrebt, seine ausgedehnten Nachschublinien von Upington bzw Lüderitzbucht und Swakopmund zu stabilisieren und möglichst zu verbessern, d. h. seine Northern Army leistungsfähiger zu machen. Schließlich bekam er daraufhin 200 Tonnen Versorgungsgüter pro Tag aus dem Süden. Angesichts der Stärke seiner Invasionstruppe (13 000 Mann mit 20 000 Tieren) benötigte er diese auch dringend. Verbunden waren Bothas logistische Anstrengungen mit einer Reorganisation der Unionstruppen und verstärkter Aufklärung nach Norden; ab 26. Mai 1915 standen ihm dafür auch drei Flugzeuge in Karibib zur Verfügung. Für die Logistik hatte am 1.6. der energische Brigadegenerai Skinner das Kommando übernommen. Victor Franke hätte den Aufmarsch und den Nachschub der Briten/Südafrikaner stören können, erwies sich aber einmal mehr als Zauderer. Dabei hatte er keinen Plan in petto, der ihm einen Sieg hätte bringen können. Seine Kräfte, rund 2800 Mann verharrten auf der Linie Kalkfeld - Otjipaue - Osondjache - Okosongomingo (Kl. Waterberg). Es gehörte zum Kriegsglück der Briten/Südafrikaner, Franke als gegnerischen Befehlshaber zu haben. Am 18. Juni begannen 10 000 Briten und Buren ihren Angriff auf den Norden von DSWA. Deutsche und österreichische Verräter erleichterten, Buschpatrouillen der Schutztruppe erschwerten ihn. Franke gab ohne Kampf das Erongogebirge auf und räumte auch gut ausgebaute Stellungen bei Kalkfeld. Er versuchte wieder, einen Teil der Verantwortung dafür auf seine Abteilungsführer abzuwälzen; Oberleutnant Werner v. Geldern-Crispendorf merkt dazu an, es sei viel darüber gesprochen worden, ob man Franke nicht für krank erklären könne, um Schlimmeres abzuwenden, es habe sich aber letztlich kein Stabsarzt oder Stabsoffizier dafür gefunden. So wurden am 22. Juni die deutschen Vorpostenkompanien und die Aufklärungsabteilungen zurückgezogen. Die kampffähigen deutschen Abteilungen versammelten sich in Otavi bzw. Otavi-fontein nachdem sie Bothas Einkesselungsversuch durch den kampflosen Rückzug entkommen waren. Gouverneur Dr. Theodor Seitz stellte seine Bedenken gegen den übereilten Rückzug zurück. Die Unionstruppen konnten ein schnelles Vormarschtempo („rapides Vorgehen" - Franke) vorlegen. Wertvolle Wasserstellen fielen kampflos in ihren Besitz. An der Otavibahn zogen sich deutsche Vorposten und Feldwachen (der 2. Kompanie) eilends zurück. Franke war bereits am 30.6. nach Tsumeb abgereist. Dem Gefecht am Elefantenberg (1. Juli 1915) gingen kleinere Rückzugskämpfe voraus, bei denen die deutsche Seite - nicht hinreichend rückzugstrainiert und wiederholt zaghaft - Gelände aufgab. Auch ließ die Kommunikation untereinander auf deutscher Seite zu wünschen. Der Autor zeichnet die einzelnen Kämpfe gewohnt sorgfältig nach und kritisiert wiederholt die „amtliche Version", die von Schutztruppe und Gouvernement nachträglich verbreitet wurde. Immerhin gelang es Bothas Truppen auch im Gefecht am Elefantenberg nicht, nennenswerte Teile der Schutztruppe einzukreisen. Wohl konnte er für seine starke Streitmacht genügend Wasser finden und danach zügig und deutscherseits unerwartet nach Otavi und Otavifontein vorstoßen, wo er die beiden Orte mit nur geringen eigenen Verlusten besetzte. Auch die deutschen Verluste waren nicht hoch, die Kampfmoral der Schutztruppe aber fast auf dem Nullpunkt angekommen. Der Autor urteilt darüber zu Recht: „Mit der Besetzung Otavis und Otavifonteins konnte er (Botha - d. Verf.) einen sehr großen Erfolg verzeichnen, der den weiteren Verlauf des Feldzuges ganz entscheidend zugunsten der Südafrikaner veränderte." Der hastige Rückzug vergrößerte die negativen Folgen der deutschen Logistikfehler: Die Nahrungsmittel für die Schutztruppler und das Futter für ihre Pferde wurde knapp und knapper; Kraftfutter wie Hafer z. B. war kaum (noch) vorhanden, viele Tiere brachen erschöpft zusammen. Nicht wenige eingezogene Farmer (Reservisten/Landwehr-/Landsturmmänner) und Kriegsfreiwillige litten nicht nur unter den widrigen Umständen im Feld, sondern auch unter dem militärischen Drill, besonders unter Schikanen und Beleidigungen durch Unteroffiziere und Offiziere der Schutztruppe; einige davon beschreibt der Autor quellengestützt anschaulich. Im Makrobereich gab es aufgrund der militärischen Rückschläge (weitere?) Schwierigkeiten mit den Einheimischen, hier speziell den Herero, für die der Autor viele Einzelbeispiele anführt, z. B. spektakuläre Mordfälle. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7: Der Ring schließt sich, von Historicus Afrikanus.

Titel: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15, Band 7
Untertitel: Der Ring schließt sich
Autor: Historicus Afrikanus
Bearbeitung: Prof. Dr. Volker Lohse
Lektorat: Dr. Andreas Vogt
Glanz & Gloria Verlag
Windhoek, Namibia 2019
ISBN 9789991690971/ ISBN 978-99916-909-7-1
Broschur, 15 x 21 cm, 182 Seiten, über 120 sw-Abbildungen, Kartenskizzen

Afrikanus, Historicus im Namibiana-Buchangebot

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