Chitamba: Ein Jägerleben in Afrika, von Ronnie Rowland

Chitamba: Ein Jägerleben in Afrika, von Ronnie Rowland. Sternath Verlag. Mallnitz, Österreich 2024

Chitamba: Ein Jägerleben in Afrika, von Ronnie Rowland. Sternath Verlag. Mallnitz, Österreich 2024

Chitamba. Ein Jägerleben in Afrika, von Ronnie Rowland und ein Wort zuvor, von Bernd Kamphuis, Chefredakteur „Jagdzeit".

Bernd Kamphuis  Ronnie Rowland  

Ronnie Rowland: Gäbe es ihn nicht, dann müsste man ihn wohl erfinden. Ein Jäger, der die Blütezeit der Jagd im südlichen Afrika nicht nur miterlebt, sondern auch geprägt hat. Ein Mann, der sich unfassbar detailreich mit Flora und Fauna des südlichen Afrikas auskennt. Ein Mann, der keinem Kampf aus dem Weg geht. Ein Mann, dessen Pfeife selten verglimmt. Aufgewachsen auf einer Farm im Nordosten Namibias, sozialisiert in Tsumeb, einer rauen Arbeiterstadt, wo es schnell körperlich werden konnte. Der Ruf der Wildnis lag ihm mehr als eine Karriere an der Universität. Der aus dem Fenster geworfene Computer der ersten Generation, die Verkörperung des verhassten „Star Wars", machte seinem Professor, der ihn für eine akademische Laufbahn berufen hatte, unmissverständlich klar, dass dieser weiße Buschmann mit digitaler Technik auf Kriegsfuß steht. Und so folgte Rowland seiner Berufung und begann seine Karriere als Berufsjäger. Mit einfachsten Mitteln, vom kleinen Zelt aus im Jagdgebiet großteils zu Fuß unterwegs, um in 14 Tagen einen alten Kudu mit seinem Gast zu erbeuten. Harte, entbehrungsreiche, idealistische Jagd. Heute so kaum mehr vorstellbar. Zumindest wider den Trend. Jahre später, als Präsident der Berufsjäger Südafrikas, trat er offiziell für die Erhaltung natürlicher Jagd ein, kämpfte gegen mögliche und reale Auswüchse dieser größer werdenden Branche. Dass er sich dabei nicht nur Freunde machte, liegt auf der Hand. Aber auch vor starken Gegnern knickte er nicht ein, auch wenn sie ihn noch so sehr bedrängten. Ob körperlich oder mit Anwälten. Zeit seines Lebens kämpfte Ronnie Rowland gegen die Jagd mit Hunden auf Leoparden, setzte sich gegen alles ein, was die Jagd zu einer Farce verkommen lassen könnte. Ich hatte das Privileg, viel Zeit mit ihm im afrikanischen Busch zu verbringen. Es war mir eine Ehre und eine Freude, dieses Original in seinem Element zu erleben. Sowohl auf der Fährte eines Springbocks, Kudus oder Warzenkeilers, als auch an unzähligen Abenden am Lagerfeuer, machmal mit Gitarre, auf der er Rock'n'Roll-Songs der 1970er-Jahre spielte. Denke ich an Ronnie Rowland, dann habe ich sofort Szenen vor Augen, die sich zumeist in Namibia ereigneten: die Weiten der Konzessionen Tsiseb und Torra im Damaraland, wo er für seine Gäste gewaltige Springböcke fand und um Spitzmaulnashörner herumpirschte. Ich erinnere mich an klassische Farmjagden bei so wundervollen Menschen wie Gudrun und Frank Heger, Siggi Hess und seiner Frau Jule oder bei den Horsthemkes. Und natürlich denke ich an das Buschmannland, wo Ronnie Rowland das ganze Repertoire seiner Erfahrungen mit Leoparden zeigen konnte. Wobei Farmleoparden eine ganz andere Nummer darstellen, denn sie sind, laut Ronnie, die wirklich harten Nüsse, die „Professoren"! Sie zu erbeuten ist zigfach schwieriger als die argloseren Leoparden der Wildnisgebiete. Ronnie Rowland hat an so vielen Orten gejagt und Gebiete neu erschlossen, wie kaum jemand in der Gegenwart. In fünf Ländern des südlichen Afrika hat er gejagt und Gäste geführt, auf Dik-Dik bis hin zum Elefanten. Mit seiner geliebten .470 NE, einer Searcy, jagte er unzählige Büffel, viele Elefanten und Löwen. Ansonsten vertraute er einer .416 Rigby CZ, wenn es um Großwild ging. Eine 7x57 führte er auf Antilopen. Gewehre, mit denen er quasi verwachsen zu sein scheint, ein Gedicht, ihm dabei zuzusehen, wie er sie traumwandlerisch sicher führt. Mit diesem Buch ist ein gewaltiges Werk entstanden. Es ist ein Vermächtnis, ein Stück jagdlicher Zeitgeschichte Afrikas. Geschichten, die sich erst vor kurzer Zeit zugetragen haben und doch schon so weit weg scheinen. Geschrieben von einem der letzten Jagdnomaden. Ich bin froh, meinen Freund Ronnie dabei ein klein wenig begleitet zu haben.

Dies ist ein Auszug aus: Chitamba. Ein Jägerleben in Afrika, von Ronnie Rowland.

Titel: Chitamba
Untertitel: Ein Jägerleben in Afrika
Autor: Ronnie Rowland
Verlag: Sternath Verlag
Mallnitz, Österreich 2024
ISBN: keine gemeldet
Leineneinband, 17 x 25 cm, 285 Seiten, 60 Fotos und Illustrationen

Rowland, Ronnie im Namibiana-Buchangebot

Chitamba: Ein Jägerleben in Afrika

Chitamba: Ein Jägerleben in Afrika

Chitamba: Ein Jägerleben im südlichen Afrika - Namibia, Simbabwe, Sambia und Südafrika - die Autobiografie des Berufsjägers Ronnie Rowland.