Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922, von Karl Baumann.

Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922, von Karl Baumann. Selbstverlag Karl Baumann. Barendorf, 2020. ISBN 9783753140780 / ISBN 978-3-75-314078-0

Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922, von Karl Baumann. Selbstverlag Karl Baumann. Barendorf, 2020. ISBN 9783753140780 / ISBN 978-3-75-314078-0

Über das Leben und Wirken deutscher Kolonisten in der Südsee ist relativ wenig bekannt; ja sie wurden förmlich vernachlässigt. Bis heute sind sehr viele Bücher über Deutsch-Neuguinea (DNG) erschienen, aber kaum ein Buch behandelt das Schicksal der Kolonisten. Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922, von Karl Baumann, nimmt sich dieses Themas höchst umfänglich an.

Karl Baumann  

Woher daher heute den Stoff nehmen, um 120 Jahre später ein Buch darüber zu schreiben? Von den ehemaligen Siedlern hat es kein einziger getan. Gewiß gab es um 1920 noch einige Tagebücher, und Fotoalben aber diese sind durch Enteignung, Vertreibung, zweier Weltkriege, sowie durch andere Ereignisse weitgehend verloren gegangen. Erhalten geblieben sind ganz wenige private Dokumente, die das Leben und Wirken der Pioniere von Deutsch-Neuguinea schildern. Dem Verfasser war es nach intensiven Recherchen vor 25 Jahren gelungen, etliche dieser seltenen Dokumente ausfindig zu machen, die in bereits vier weiteren Büchern beschrieben wurden. Nun folgt ein fünftes und letztes Buch, das den Versuch unternimmt das Leben in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea zusammenfasend von Nord bis Süd, von Ost nach West lebhaft und real in Bild und Wort zu schildern. Der vorliegende Stoff musste aus drucktechnischen Gründen reduziert werden, denn es gäbe noch mehr zu berichten. Neben privaten Quellen, die oft lückenhaft sind, wurden alle anderen auffindbaren Dokumente, wie Behördenakten und Reisebeschreibungen ausgewertet. Nur aus der Vielzahl dieser einzelnen Quellen zur gleichen Thematik konnte ein wirkliches Gesamtbild nachempfunden werden. Viele Einzelberichte ob nun privat, oder von Schriftstellern verfasst sind oft einer lebhaften Fantasie entsprungen, haben mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Was damals vom Hörensagen ohne Telefon und Handy in 1000 km Entfernung vom Überbringer nach Monaten oder Jahren dort ankam, war die „Wahrheit", die dann weitergegeben wurde. Gierig von Reisenden aller Art aufgesogen und in deren Berichten veröffentlicht, vielfach bis heute nicht korrigiert. Wer sich allein nur auf derartige Quellen beruft, kann nur fehlerhaft sein! Nehmen wir ein Beispiel: Die Bewohner vom Stamme der Buka wurden 25 Jahre lang von den Behörden und Privatleuten in höchsten Tönen gelobt, wie tüchtig, begabt und zuverlässig diese seien. Für den Polizeidienst kamen praktisch nur Bukas zum Einsatz. Nun dringt erstmals 1910 der Missionar Karl Flaus der Maristen tiefer ins Landesinnere von Buka ein und beschreibt die Bukas als ungepflegt, in dreckigen Holzbuden lebend, in der Mitte der Wohnung ein Erdloch, wo hinein der stinkenden roten Betelsaft gespuckt wurde, dass man es dort vor Gestank kaum atmen konnte. Als die Bukas gebeten wurden beim Aufbau des Missionshauses zu helfen, dachten diese trotz Belohnung nicht im Traum daran zu helfen, und wenn überhaupt, dann verschwanden sie bald wieder. Die Erfahrung des Missionars war daher: „Die Bukas stinken, die Bukas sind faul und taugen nicht für geregelte Arbeit". Woher kommt die Wandlung, als sie Diener des weißen Mannes wurden, der die Bukas in den höchsten Tönen lobte? Bei dem verbliebenen Fotomaterial aus unterschiedlichsten privaten Quellen, wurde Wert auf die richtige Zuordnung und Beschreibung gelegt. Die große Problematik bei allen Fotos aus Deutsch-Neuguinea, war die Nachlässigkeit der Besitzer - genau wie wir uns heute noch verhalten - Fotos nicht zu beschriften. Als Opa und Oma, danach Vater und Mutter noch lebten, konnte man verbal alle Fotos erklären. Mit dem Tod dieser Vorfahren ist diese Kenntnis für immer verloren gegangen. Gott sei Dank haben einige Siedler, die nach Deutschland zurückgekehrt sind, die mitgebrachten Fotos in dieser Zeit beschriftet. Lebenserinnerungen sind oft fehlerhaft, dennoch eine lebendige, seltene Quelle über die damaligen Zustände. Ein großes Manko kommt hinzu, das vom Verfasser, einmal ausgesprochen werden muss: Es liegt auf der Hand, dass das gesamte Betriebsklima in der Kolonie schlecht war. Sehr viele Männer sind dort zu Alkoholikern geworden. Es gibt genug unrühmliche Beispiele dafür. Standesdünkel, Missgunst und Alkohol mögen Gründe dafür gewesen sein, dass wir heute so wenig Fotos von weißen Siedlern vorfinden. Selbst für Schriftsteller und Völkerkundler war der weiße Mann, der Siedler scheinbar unwichtig. Von ihm wurde kaum ein Foto gemacht, geschweige denn sein Name wörtlich genannt, es blieben oft imaginäre Personen, wie Herr M. oder Frau D. wonach heutige Autoren alle möglichen Personen herleiten, aber nicht die richtigen.  [...]

Dies ist ein Auszug aus: Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922, von Karl Baumann.

Titel: Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922
Autor: Karl Baumann
Selbstverlag Karl Baumann
Barendorf, 2020
ISBN 9783753140780 / ISBN 978-3-75-314078-0
Gebunden, 21 x 30 cm, 708 Seiten, 656 sw- und Farbabbildungen

Baumann, Karl im Namibiana-Buchangebot

Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922

Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922

Bilder und Geschichten aus Deutsch-Neuguinea erlebt von weißen Siedlern 1884-1922: Lebensgeschichten weißer Kolonisten im Zusammenleben mit der schwarzen Urbevölkerung.