Abenteuer Namibia (Stürtz-Verlag), von Kai-Uwe Küchler, Livia Pack und Peter Pack

Abenteuer Namibia (Stürtz-Verlag), von Kai-Uwe Küchler, Livia Pack und Peter Pack.

Abenteuer Namibia (Stürtz-Verlag), von Kai-Uwe Küchler, Livia Pack und Peter Pack.

Aus der Reihe Abenteuer Stürtz-Verlages ist dies ein großformatiger Bildband über Land und Leute in Nambia, mit ausführlichen Texten zur allgemeinen Landeskunde und touristischen Attraktionen von Namibia. Die Autoren sind Kai-Uwe Küchler, Livia Pack und Peter Pack.

Kai-Uwe Küchler  Livia Pack  Peter Pack  

Eine Reise nach Afrika gilt selbst heute in unserer so klein gewordenen, vernetzten Welt immer noch als großes Abenteuer - auch wenn jeder etwas anderes unter diesem Begriff versteht. Eine risikoreiche Unternehmung - eine der Definitionen des Begriffes Abenteuer - ist eine Namibiareise sicherlich heutzutage nicht mehr. Ein Erlebnis, das sich stark vom Alltag unterscheidet und faszinierend zu werden verspricht, ist sie dagegen auf jeden Fall. Und dies sogar für uns Windhoeker... raus in den Busch, das ist immer aufregend. Für uns bedeutet Abenteuer in Namibia vor allem Eintauchen in diese flimmernde, endlose Weite, die für uns schon synonym für Namibia ist. Steht man in der Namib auf einer kleinen Anhöhe, ist der Horizont zu allen Seiten hin unendlich. Die Nama haben mit dem Wort Namib das „Nichts" umschrieben, das hier zu finden ist. Einzige Geräuschkulisse sind der Wind und in der Weite vielleicht das Zwitschern eines Vogels oder das Bellen des Geckos. Diese Stille kann hier manchmal wirklich dröhnen, ein anderes Mal einfach nur sanft und erholsam sein. In der Namib ist die Unendlichkeit beinahe fühlbar - ein wunderbarer Ort, um aus Zeit und Raum auszusteigen und die eigene Existenz mit ihren Problemen zu relativieren. Angesichts des geschätzten Alters der Namib von vier Millionen Jahren schrumpft die Bedeutung der eigenen Lebenszeit auf einen Wimpernschlag der Ewigkeit zusammen. Überhaupt kann die endlose Weite schon zu schaffen machen, ein bisschen Risiko reist hier immer mit. Selbst wenn es inzwischen in weiten Teilen Namibias Handy-Empfang gibt, sind die Strecken ohne selbigen doch immer noch ziemlich lang. Und das ist auch gut so. Es heißt inzwischen schon - will man noch etwas von Afrikas Ursprünglichkeit erleben, muss man sich beeilen.

Nicht nur hat beinahe jeder Bewohner Afrikas und somit Namibias ein Handy - Freud und Leid der Zivilisation halten in allen Bereichen Einzug. Mehr und mehr Straßen sind asphaltiert, die allerorten verkauften Softdrinks gibt es natürlich auch hier, ebenso wie Burger, in China hergestelltes Spielzeug und Google, Facebook, Twitter, Youtube - die großen Popstars der Welt werden ebenfalls hier gefeiert. Das Schöne in Namibia jedoch ist, dass man der Zivilisation sofort entkommen kann. Man fährt fünf Minuten in den Busch, und schon hat man sie wieder: die Weite, die Einsamkeit, die Stille, die Einzigartigkeit, und den Sonnenuntergang für sich allein. Später entfaltet sich der afrikanische Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht. Bis zu 300 Sonnentage im Jahr bedeuten ebenso viele sternenklare Nächte. Die geringe Luftfeuchtigkeit (durchschnittlich 16 Prozent) und das Fehlen von Industrie und damit verbundener Luftverschmutzung sowie die Tatsache, dass es nur wenige hell erleuchtete Städte gibt, machen den Blick in den nächtlichen namibischen Himmel zu einem unvergesslichen, beeindruckenden Erlebnis.

Eines der größten Abenteuer für uns ist es, uns mit den San, den Buschmännern, in den Kalaharisand zu setzen und uns 200 bis 500 Jahre zurückkatapultiert zu fühlen. Die San beziehen uns ein in ihre traditionellen Spiele, zeigen uns, wie sie ihre Werkzeuge herstellen, und weisen uns bei Buschwanderungen auf die Schätze der Kalahari hin. Sie gewähren uns einen Einblick in ihr Leben, in eine ursprüngliche Welt, die tief in uns etwas anklingen lässt. Woher kommt der weit verbreitete Wunsch, sich immer wieder mit der Natur zu verbinden, Tiere in unberührter Umgebung zu sehen, mit Menschen, die noch nicht so furchtbar zivilisiert sind, wie wir selbst, in Berührung zu kommen? Dieser Wunsch eben, den Einheimische ebenso wie viele Besucher des Landes hegen? In das Wesen menschlicher Existenz eintauchen, den Sinn des Lebens im puren Sein finden - sicher das größte Abenteuer für uns heute überhaupt. Einfach nur Sein, das gelingt auch gut beim Camping. Es gibt in Namibia eine Vielzahl von mehr oder weniger gut ausgestatteten Campingplätzen. Die meisten sind weitläufig genug, dass ein jeder nahezu allein sein kann. Und dann besteht in den abgelegenen Gebieten immer noch die Möglichkeit, ja mitunter die Notwendigkeit, einfach „wild" im Busch zu campen.

Gut erinnert sich Livia noch an ihre erste Campingtour in Namibia 1993: Die Reise stand tatsächlich unter dem Motto „Abenteuer Namibia" und so kam bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit der Spruch des Reiseleiters Peter Pack: „Ihr habt doch Abenteuer gebucht." Im Damaraland war Campen im Schutzgebiet um Palmwag angesagt. Nun wussten wir natürlich schon, dass dies eines der letzten Gebiete Afrikas ist, in dem sowohl Elefanten als auch Nashörner und sogar Löwen frei herumlaufen. Also wenn das nicht Abenteuer ist. Dem Elefanten kam ich tags zuvor zu Fuß so nah, dass er doch einmal mit Trompeten und Ohrenschlackern zeigen musste, wer hier Herr der Wüste ist. Flinken Fußes und klopfenden Herzens, aber extrem aufgeregt und glücklich, kam ich wieder bei den anderen an.

Und nach diesem Erlebnis dann in der Wildnis und sogar ohne Zelt schlafen, nur auf der Isomatte und in den Schlafsack eingekuschelt... Vor lauter Aufregung habe ich kaum ein Auge zugetan. Irgendwann in den frühen Morgenstunden, die Augen müssen wohl doch kurz zugefallen sein, schreckte ich hoch - da war Getrappel zu hören. Sofort kamen mir die Löwen in den Sinn. Als wenn die trappeln würden. Aber nun ja, dem frisch gebackenen Namibia-Abenteurer können schon einmal die Assoziationen durcheinander geraten. Es stellte sich heraus, es war ein Springbock, der wenige Meter neben meiner Schlafstatt vorbeizog. Natur pur, unverfälscht und wirklich zum Anfassen. Auf den Löwen habe ich an der Stelle bei aller Abenteuerlust doch gern verzichtet. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Bildband: Abenteuer Namibia (Stürtz-Verlag), von Kai-Uwe Küchler, Livia Pack und Peter Pack.

Buchtitel: Namibia
Reihe: Abenteuer Reisebildbände
Autoren: Kai-Uwe Küchler; Livia Pack; Peter Pack
Stürtz (Verlagshaus Würzburg)
Würzburg, 2012
ISBN 978-3-8003-4604-2
Kartoneinband, Schutzumschlag, 24x30 cm, 128 Seiten, 230 Abbildungen, 1 Karte

Küchler, Kai-Uwe und Pack, Livia und Pack, Peter im Namibiana-Buchangebot

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