Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von Heinz Walter Stengel

Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von Heinz Walter Stengel. S.W.A. Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek, Südwestafrika 1967.

Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von Heinz Walter Stengel. S.W.A. Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek, Südwestafrika 1967.

Bild- und Kartenauszug aus der üppigen Ausstattung des wasserbautechnischen Werks Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von H. W. Stengel.

Bild- und Kartenauszug aus der üppigen Ausstattung des wasserbautechnischen Werks Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von H. W. Stengel.

Der deutsche Wasserbauingenieur Heinz Walter Stengel brachte viel innovative Ansätze in die Trinkwasserversorgung seiner Wahlheimat Südwestafrika. Diese heute wieder aufgenommene Technik von Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, war ein Novum zu seiner Zeit.

Die Anwendung wissenschaftlich erarbeiteter Grundlagen und die darauf aufgebauten, erfolgreichen praktischen Vorbilder, sind die Wege, die für eine gesicherte Wassererschließung richtungweisend in die Zukunft führen. Wenn schon in den humiden Klimaten von Wassermangel gesprochen wird, was bedeutet Wassermangel dann erst in dem ariden Klima von Südwestafrika, wo er ein ständiges Drohgespenst ist und wo oft erst die letzten Niederschläge einer Regensaison genügend Ablauf schaffen, um eine ernsthafte wirtschaftliche Auswirkung der Trockenheit resp. des Wassermangels zu verhindern? Es sind noch nicht alle Möglichkeiten erschöpft, um die Regengabe, wie sie mehr oder weniger Jahr für Jahr zur Verfügung steht, in den abkommenden Rivieren zur Wasserspeicherung heranzuziehen. Eine wirtschaftliche und erfolgreiche Maßnahme für Wasserversorgungsanlagen von Farmen und Ortschaften bietet sich in der Ausführung und dem stufenförmigen Aufbau von Sandstaudämmen an. Diese Baumethoden sind noch viel zu wenig zum täglichen Allgemeingut der Südwester Farmerschaft geworden, trotzdem gerade in Südwestafrika schon seit Jahren der Bau von Sandstaudämmen bekannt ist und sogar seine Heimat hat. Die grundlegenden wissenschaftlichen Probleme, die mit dem kontrollierten Aufbau von Sandsedimenten in besonders angelegten Staubecken entstehen, hat Dr. Otto Wipplinger in Storage of Water in Sand behandelt und erstmals Richtlinien für den Bau von Sand-Staudämmen festgelegt. Unter Sandstaudämmen versteht man Stauanlagen, in denen der Porenraum alluvialer Ablagerungen zur Speicherung von Wasser benutzt wird. Für den Ausdruck und Begriff „Sandstaudämme" müßte eigentlich die Bezeichnung „Porenraumspeicher" angewendet werden, da der Erfolg und die Wirtschaftlichkeit dieser Speicherbecken durch geeignete bauliche Maßnahmen, den Aufbau eines Porenraumes, herbeigeführt werden können. Sand und Kiessedimente in den Rivieren können auch durch den Geschiebetransport des fließenden Wassers auf natürliche Weise entstehen. Die Ergiebigkeit solch eines Porenraumspeichers kann durch den Einbau einer Grundschwelle oder eines geeigneten Dammes erhöht werden. Die Grundschwelle oder der Damm, auf wasserundurchlässigem Untergrund errichtet, hält alluviale Ablagerungen zurück, in denen sich das unterirdische, talabwärts fließende Wasser in den Porenraum der Ablagerungen speichert. Durch den Bau eines Staukörpers kann somit ein künstlicher Porenraum erzeugt werden, wenn das Staubecken so berechnet wird, daß es in Staubecken die mit dem Wasserstrom mitgeführten Sande und Kiese zur Ablagerung gelangen läßt. Die Geschwindigkeit des den Stauraum durchfließenden Wassers darf 0,4 m/s nicht unterschreiten, um zu verhindern, daß Schlick- oder Tonteilchen von 0,2 mm zur Ablagerung gelangen, da diese den Porenraum und somit das Speichervermögen des Sandes oder der Kiesbänke ganz oder teilweise aufheben würde. Jeder Aufbau eines Porenspeicherraumes oder Sandstaudammes erfolgt immer in einzelnen Erhöhungen, die durch das Gefälle des Rivierlaufes und damit der Geschwindigkeit des Wassers bestimmt werden. Da die zu erhaltende Wassergeschwindigkeit im Stauraum bei geringen, örtlich gegebenen Bauhöhen die Ausnutzung des aufzubauenden Porenraumes beschränkt, können stufenförmig hintereinander zu errichtende Anlagen den Speicherraum und damit die Menge des gespeicherten Wassers erhöhen. Jeder Aufbau eines solchen Porenraumspeichers oder Sandstaudammes erfordert, gleichgültig ob es sich nur um einen einzelnen oder einen stufenförmigen Ausbau handelt, immer eine Reihe von entsprechenden Rivierabkommen, die sich hier in Südwest über mehrere Jahre ausdehnen können. In der Abhandlung wird weiterhin der gebräuchliche Ausdruck Sandstau damm oder Grundschwelle gebraucht. Ein erfolgreiches Beispiel des systematischen Aufbaues einer Staffelung von Sandstaudämmen, bedingt durch die örtlichen Verhältnisse, ist auf Farm Otjozondu Nr. 36, Distrikt Karibib, gegeben. Wo früher oft drückender Wassermangel (das vorhandene Wasser war meist auch noch brackig) herrschte, ist nach einer in kleinen Perioden aufgeteilten Bauzeit von 10 Jahren ein genügender und einwandfreier Wasservorrat sichergestellt und entwickelt worden. […]

Dies ist ein Auszug aus der Schrift: Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers, von Heinz Walter Stengel.

Titel: Wasserspeicherungen in den Sanden eines Riviers
Untertitel: Ein wasserbautechnischer Beitrag, dargestellt an den Verhältnissen der Farm Otjozondu, Distrikt Karibib, Südwestafrika
Autor: H. W. Stengel
Reihe: Wissenschaftliche Forschung in Südwestafrika (7. Folge)
Verlag: S.W.A. Wissenschaftliche Gesellschaft
Windhoek, Südwestafrika 1967
Original-Broschur, 17x23 cm, 54 Seiten, 15 Abbildungen im Text, 6 Fotos und Pläne, 1 Faltplan

Stengel, Heinz Walter im Namibiana-Buchangebot

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