Toivo Tirronen

Der Finne Toivo Emil Tirronen (1920-1981) war Lehrer und Schulleiter der Finnischen Missionsgesellschaft im Ovamboland, Südwestafrika.

Der Finne Toivo Emil Tirronen (1920-1981) war Lehrer und Schulleiter der Finnischen Missionsgesellschaft im Ovamboland, Südwestafrika.

Der Finne Toivo Emil Tirronen (1920-1981) war Lehrer und Schulleiter der Finnischen Missionsgesellschaft im Ovamboland, Südwestafrika.

Toivo Emil Tirronen wurde am 26.09.1920 im finnischen Mikkeli geboren. Er legte im Jahr 1939 das Abitur ab und studierte nach seinem Militärdienst, den er in den Jahren 1941 bis 1944 leistete, Botanik, Chemie und Physik an der Universität Helsinki, wo er am 18.04.1950 den Grad mag. phil. erwarb. Er trat in den Dienst der Evangelisch-Lutherischen finnischen Missionsgesellschaft ein und wurde am 08.12.1950 nach Südafrika entsandt, um zunächst in Stellenbosch das Lehrerdiplom (Sekundere onderwysers diploma) zu erlangen und 1951 im Owamboland im Norden Südwestafrikas als Lehrer tätig zu werden. Dort lernte er 1953 den deutschen Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Ernst Dammann kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft und intesive Zusammenarbeit in der Sprachforschung verbinden sollte. Der sprachbegabte Toivo Tirronen entwickelte bald ein starkes Interesse an Bantusprachen und publizierte in den 1960 eine Ndonga-Grammatik. Ebenfalls im Jahr 1960, gründete er die Oshigambo High School, die er zehn Jahre leiten sollte, während seine Ehefrau Esteri Tirronen um den Aufbau und die Organisation des Schülerheime und Internates sowie um die Beschaffung alles Notwendigen in der entlegenen Region kümmerte. Toivo Tirronen unterzog sich während eines Heimaturlaubes in den Jahren 1963 und 1964, Aufbaustudien in Mathematik und Physik. Die Kenntnis, die sich Tirronen über das Bantu, insbesondere das Ndonga angeeignet hatte, fand nicht nur sprachwissenschaftliche Verwertung sondern ging in eine lange Reihe von Schulbüchern, biblischen Texten, grammatikalischen und lexikalischen Werken sowie in die Koordination der Neuübersetzung der Oshindonga-Bibel ein, die er, insbesondere nach dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1975, geschrieben bzw. übersetzt hatte. Kirchliche und staatliche Körperschaften zogen Toivo Tirronen zu sprachlichen Fragen heran und er gehörte  dem Ndongataalkomitee und dem Taal- en Publikasieraad an, ebenso zeitweilig auch dem Inboorlingtaalraad, der Vertretung für alle nichteuropäischen Sprachen in Südwestafrika. Seinem Wunsch entsprechend, blieb Toivo Emil Tirronen bis zu seinem Lebensende im Ovamboland. Er verstarb am 15.07.1981 und wurde am 25.07.1981 in Elim (Uukwambi) unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von einer Ehrenwache von ehemaligen Schülern aus Oshigambo und Freunden zu Grabe getragen. Bischof Dumeni, ein ehemaliger Schüler des finnischen Pädagogen, hielt die Begräbnisliturgie. Toivo Emil Tirronen, der als bescheidener und ruhiger Mensch galt, genoß gesellschaftsübergreifend hohes Ansehen. Seine sprachlichen Leistungen und Beiträge haben für das Ndonga den Übergang von der mündlichen Überlieferung zu einer Literatursprache in erheblichen Maße mitgetragen. Neben seiner Frau Esteri, die als Witwe nach Finnland zurückkehrte, hinterließ er seine Tochter Anni und seinen Sohn Tauno Tirronen.

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