Ludwig von Estorff

Der Offizier Ludwig von Estorff (1859-1943) war von 1907-1911 Kommandeur der Schutztruppe für Südwestafrika.

Der Offizier Ludwig von Estorff (1859-1943) war von 1907-1911 Kommandeur der Schutztruppe für Südwestafrika.

Der Offizier Ludwig von Estorff (1859-1943) war von 1907-1911 Kommandeur der Schutztruppe für Südwestafrika.

Ludwig von Estorff wurde am 24.12.1859 in Hannover geboren und verstarb 05.10.1943 in Uelzen. Sein Vater war Generalmajor a.D. Eggert von Estorff (1831-1903), zuletzt Hauptschriftleiter des Militärwochenblattes des Berliner Verlages Mittler, seine Mutter Julie von Estorff (1836-1902), eine geborene von Witzendorff. Seine Brüder waren  Generalmajor Eggert von Estorff (1863-1915), dessen Ehe mit Auguste (Gustchen), Freiin von Ledebur, kinderlos blieb und der in Rußland fiel, sowie Premierleutnant Otto von Estorff (1874-1904), der am 09.04.1904 in Ongangjira, Südwestafrika, fiel. Er trat, wie sein älterer Bruder Ludwig, in die Schutztruppe für Südwestafrika ein, diente dort von 1898-1902 u.a. als Distriktchef in Warmbad, kehrte 1904 mit dem Marine-Expeditionskorps, infolge des Herero-Aufstandes, nach Südwestafrika zurück. Die Schwestern waren Gertrud von Estorff (1858-1942) und Adelheid von Estorff (1866-1919), beide dienende Schwester im Johanniterorden, und Frieda von Estorff (1872-1948), Diakonisse im Elisabeth-Krankenhaus zu Berlin. Die Familie von Estorff gehört zu den ab 1162 urkundlich bezeugten, ältesten Adelsgeschlechtern Niedersachsens. Die Güter Veerßen, Barnstedt und Teyendorff befinden sich noch heute im Besitz der Familie. Die Vorfahren Ludwig von Estorffs waren Landwirte und Offiziere in kurhannoverschen, später preußischen Diensten. Mit Ludwig von Estorff starb dessen Familienzweig aus. Die tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben kennzeichnete Leben und Wirken Ludwig von Estorffs, Eltern und Geschwister teilten diese Prägung und Weltanschauung.

Werdegang Ludwig von Estorffs:

Nach der häuslichen Erziehung, Kadett in Plön
1878 Sekondeleutnant beim 1. Thüringer Infanterie-Regiment 31
1883 als Kompanieoffizier zur Unteroffizierschule Marienwerder kommandiert
1887 Premierleutnant
1888-1891 kommandiert zum Großen Generalstab
1893 Hauptmann und Kompaniechef
10.06.1894 Übertritt zur Schutztruppe für Südwestafrika
27.08.1894 verwundet bei der Erstürmung der Naukluft.
1895 Feldzug gegen die Khauas-Hottentotten
1896 Feldzug gegen die Ostherero
1897/1898 Feldzug gegen die Swartbooi-Hottentotten,verwundet, Bezirkshauptmann von Outjo
1899 Überweisung zum Großen Generalstab Berlin
1900 Beförderung zum Major, danach Dienst beim Oberkommando der Schutztruppe
28.06.1900 als Major in der Schutztruppe für Ostafrika angestellt
12.03.1901 in die Schutztruppe nach Südwestafrika versetzt und am
06.02.1902 mit der Stellvertretung des Kommandeurs derselben beauftragt
25.7.1903 unter Ausscheiden aus der Schutztruppe, Rückkehr nach Deutschland, Battalions-Kommandeur im Füsilier-Regiment Nr. 35 (Brandenburg)
19.01.1904 mit Beginn der großen Aufstände in Südwestafrika, Rückkehr nach dort in die Schutztruppe (1. Feldregiment)
04.01.1906 Kdr. des 2. Feldregiments und am 10.4.1906 Oberstleutnant. Von
1904-06 Teilnahme an den Feldzügen gegen die Herero, Witbooi-Hottentotten, Bondelswarts.
01.04.1907 als Nachfolger von Berthold von Deimling zum Kommandeur der Schutztruppe für Südwestafrika ernannt
20.4.1909 zum Oberst befördert
20.3.1911 Ausscheiden aus der Schutztruppe. Sein Nachfolger wird Joachim von Heydebreck. Kommandeur des Infanterie-Regiment Nr. 92 Braunschweig
1.10.1912 Generalmajor und Kommandeur der 68. Infanteriebrigade Metz
1914 schwer verwundet
1915 Kommandeur der 103. Infanterie-Division
06.06.1916 Generalleutnant, Kommandeur 42. Infanterie-Division
März 1918 Führer Generalkomanndo z.b.V. und
Dezember 1918 stellv. Befehlshaber 8. Armee (Livland)
05.02.1919 Gouverneur von Königsberg und mit der Führung des I. Armeekorps beauftragt, ab
01.10.1919 Führer des Reichswehrgruppenkommando 3 und der Reichswehrbrigade 1 in Königsberg
08.04.1920 Ausscheiden aus dem aktiven Heeresdienst, anschließende schriftstellerische Tätigkeit und Arbeit für die genealogische Forschung der Familie. Aktive Mitarbeit in der evangelischen Kirche und Mission, Führung seiner Tagebuchaufzeichnungen bis kurz vor seinem Tod 1943. Diese wurden von Christoph-Friedrich Kutscher bearbeitet und in den 1980er Jahren veröffentlicht. Ludwig von Estorff war Träger hoher Kriegsauszeichnungen, so des Pour le mérite.

von Estorff, Ludwig im Namibiana-Buchangebot

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