Kurd Schwabe

Kurd Schwabe (1866-1920) war ein Schutztruppenoffizier in Südwestafrika und Autor.

Kurd Schwabe (1866-1920) war ein Schutztruppenoffizier in Südwestafrika und Autor.

Kurd Schwabe (1866-1920) war ein Schutztruppenoffizier in Südwestafrika und Autor.

Kurd Schwabe wurde am 14.11.1866 im westfälischen Münster als Sohn eines späteren Geheimen Regierungsrates geboren. Im Jahr 1886 trat Kurd Schwabe in ein brandenburgisches Infanterieregiment ein und wurde 1893 von der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes beauftragt, ein Kontingent von 220 Schutztrupplern zur Verstärkung der Mannschaft von Hauptmann Curt von François nach Deutsch-Südwestafrika zu führen. Dort  nahm er am 12.04.1893, damals  im Rang eines Leutnants, am Angriff auf Hoornkrans teil und war eine Weile, als Nachfolger des erblindeten Premierleutnants Franz Vollrath Karl Wilhelm Joseph von Bülow, als Stationschef von Swakopmund eingesetzt. Militärisch war Kurd Schwabe in der Verfolgung des aufständischen Hendrik Witbooi und seiner Guerilla eingebunden, wurde im August 1894 zu den letzten Kämpfen gegen ihn im Naukluft-Gebirge und 1896 zur Niederschlagung der Rebellion der Ovambanderu hinzugezogen, bei der er, in seiner Funktion als Bezirkschef von Okahandja, entscheidend dazu beitrug, daß die Ruhe im Hereroland aufrechterhalten wurde. Auch in der Entwicklung des ihm inzwischen anvertrauten Bezirks Otjimbingwe, hatte Kurd Schwabe einen guten Namen erworben. Zivile sowie militärische Zeitzeugen beschrieben ihn als lebensfrohen, gebildeten und vielseitig interessierten und begabten, in Gefechten draufgängerischen Offizier. 1897 wurde er nach Deutschland zurückbeordert, wo er sich, bevor er als Premierleutnant im I. Seebataillon eintrat, nachhaltig für den Bau einer Eisenbahnlinie in Deutsch-Südwestafrika einsetzte. In den Jahren 1900 und 1901 nahm er an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil, wurde 1904 Adjutant im Stab des Schutztruppenkommandos, danach Sachverständiger für Kolonialkriegführung im Großen Generalstab und wurde später im preußischen Kriegsministerium eingesetzt. 1908 nahm Major Curd Schwabe seinen Abschied und lebte mit seiner seit 1902 angetrauten Ehefrau Editha (geborene Fritsch) in Groß-Lichterfelde bei Berlin. Hier war er in der kolonialen Verbandsarbeit aktiv und war Mitbegründer des 1909 von Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg initiierten Kolonialkriegerdank als Vereinigung ehemaliger Kolonialsoldaten. Kurd Schwabe unternahm 1910 eine ausgedehnte Afrikareise, während der er auch Südwestafrika besuchte und auf der Schiffsreise dorthin den späteren Oberst a.D. Eberhard Schoepffer aus Neumünster kennenlernte, der damals sein Kommando als Kompaniechef in der Schutztruppe von Deutsch-Südwestafrika antrat. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Curd Schwabe dem Marinekorps Flandern zugeteilt, tat dann Dienst im Großen Hauptquartier und mit der Leitung einer deutschen Militärmission in der verbündeten Türkei betraut. Als Führer einer Kamelreitertruppe war er an einem militärischen Vorstoß gegen den Suezkanal beteiligt. Als dieser scheiterte, wurde Kurd Schwabe zum Kaiserlich Osmanischen Oberstleutnant und Kommandeur der 47. türkischen Infanteriedivision an der Palästinafront ernannt. Dort erkrankte er an infektiöser Gelbsucht und wurde, felddienstunfähig, als Inspekteur der Kriegsgefangenenlager in Rumänien eingesetzt, wo er das Kriegsende im Stabe der Heeresgruppe von Mackensen erlebte. Im September 1920 verstarb Oberstleutnant a.D Kurd Schwabe an den Folgen der Erkrankung in Berlin und wurde auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde-Süd beigesetzt. Er hinterließ seine Ehefrau, die bis 1944 lebte und einen Sohn. Sein bedeutender schriftstellerischer Nachlaß beinhaltet etliche hochinteressante, heute teils seltene landes- und militärkundliche Werke über Südwestafrika.

Literatur von Kurd Schwabe:

  • Ein Jagdritt in Deutsch-Südwestafrika (Berlin, 1895)
  • Mit Pflug und Schwert in Deutsch-Südwestafrika (Berlin,1899)
  • Dienst und Kriegsführung in den Kolonien und auf überseeischen Expeditionen (Berlin, 1903)
  • Im deutschen Diamantenlande (Berlin, 1905)
  • Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 (Berlin, 1907)
  • Taschenbuch für Deutsch-Ostafrika (Berlin, 1910/1911)
  • Taschenbuch für Südwestafrika (Berlin, 1911)
  • Die deutschen Kolonien (Berlin, 1924)

Schwabe, Kurd im Namibiana-Buchangebot

Mit Pflug und Schwert in Deutsch-Südwestafrika

Mit Pflug und Schwert in Deutsch-Südwestafrika

Memoiren von Schutztruppenoffizier Kurd Schwabe an die Zeit von 1893-1897: Mit Pflug und Schwert in Deutsch-Südwestafrika.

Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart 1884-1910

Im deutschen Diamantenlande. Deutsch-Südwestafrika von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur Gegenwart 1884-1910

Im deutschen Diamantenlande beschreibt Deutsch-Südwestafrika im Zeitraum von der Errichtung der deutschen Herrschaft bis zur damaligen Gegenwart (1884-1910).

Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika/ Südwest-Afrika 1904-1906

Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika/ Südwest-Afrika 1904-1906

Das militärgeschichtliche Werk, 'Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika/ Südwest-Afrika 1904-1906', enthält eine der ausführlichsten, reich bebilderten Beschreibungen des Herero-Aufstandes von 1904-1906.