Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG)

Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester IG (1977-1992) war ein Zusammenschluß deutscher, deutschstämmiger und deutschsprachiger Bürger zur politischen Willensbildung in Namibia vor der Unabhängigkeit.

Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester IG (1977-1992) war ein Zusammenschluß deutscher, deutschstämmiger und deutschsprachiger Bürger zur politischen Willensbildung in Namibia vor der Unabhängigkeit.

Die Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester IG (1977-1992) war ein Zusammenschluß deutscher, deutschstämmiger und deutschsprachiger Bürger zur politischen Willensbildung in Namibia.

Die Organisation Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG) wurde 1977 als politischer Zusammenschluß meist rechtsliberaler deutschsprachiger und deutschstämmiger Bürger in Südwestafrika gegründet. Ihnen gemeinsam war die Überzeugung, daß ein Wandel des damaligen politischen Systems unabwendbar und zur Bewahrung der materiellen Existenz und kulturellen Autonomie eine vorsichtige Politisierung im Hinblick auf ein künftig unabhängiges Namibia nötig war. Die Organisation setzte sich aus selbstverwalteten Regionalgruppen in Tsumeb, Grootfontein, Otavi, Outjo, Otjiwarongo, Osire, Omaruru, Swakopmund, Karibib, Okahandja, Windhoek-Stadt, Windhoek-Land, Witvlei, Uhlenhorst, Mariental, Maltahöhe, Walvis Bay und Lüderitzbucht unter einem zentralen Vorstand und der Geschäftsführung sowie der Geschäftsstelle in Windhoek zusammen. Die Redaktion des Mitteilungsblattes der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester, des IG-Kurier, wurde von Adelheid Lilienthal geleitet. Die Schrift spiegelte den politischen und gesellschaftlichen Diskurs innerhalb der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG) wider, die durchaus auch Beiträge so umstrittener Deutschstämmiger wie des SWAPO-Aktivisten Anton Lubowski abdruckte. Die IG bot sich nicht nur zur politischen Mitarbeit im Land selber, sondern auch als Interessenvertretung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Neben zahlreichen einfachen, engagierten Südwestern, fanden sich unter den mehr als 3000 Mitgliedern viele einflußreiche und hochrangige Persönlichkeiten, die auch starke Netzwerke in die Wirtschaft und Politik Deutschlands pflegten. Die Ziele der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG) lagen vor allem in der Wahrung der Prinzipien des Rechtsstaates, Förderung der sozialen Marktwirtschaft aktiver Politik der Versöhnung und der Bildung eines gesellschaftsübergreifenden namibischen Nationalbewußtseins. Im Zuge dieser Politik setzte die IG vor allem auf die Zusammenarbeit mit der Partei Demokratischen Turnhalle Allianz (DTA), in der die gemäßigten schwarzen Bürger organisiert waren. Gleichzeitig bemühte sie sich aber auch um vorsichtige Kontakte zur radikalen Mehrheitsorganisation SWAPO, was ihr von Seiten der konservativen Majorität der Deutschstämmigen Kritik eintrug. Bei den ersten frei gewählten Parlament Namibias war die deutschssprachige Bevölkerung mit sieben von 72 Abgeordneten gut repräsentiert, doch war der größte Teil von ihnen für die SWAPO gewählt worden und dort, angesichts der Führungsstruktur und der Majoritäten, weitgehend ohne Einfluß. Einige wenige Deutschstämmige erreichten sogar ein Ministeramt oder wurden Staatssekretäre. Nach der Unabhängigkeit des Landes und der Umbenennung der alten IG in Interessengemeinschaft Deutschsprechender für Namibia, erfolgte am 09.05.1992 die Auflösung der Organisation. Die Mitglieder und Vorstände der IG glaubten, die gemeinsamen Ziele erreicht zu haben und sahen die Forsetzung ihrer kulturellen Arbeit von der 1989 initierten Namibisch-Deutschen Stiftung für kulturelle Zusammenarbeit (NaDS) gewahrt.

Der Gründungsvorstand der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester von 1977:

1. Vorsitzender: Dr. H. Halenke
2. Vorsitzender: Konrad Lilienthal

Vorstandsmitglieder:
Hans-Erik Staby
Dr. A. Brückner
Dr. W. Weitzel
Dr. H. Schneider
A. K. Bartsch
E. von Alten
Volker Rodenwoldt
W. Neef

Sekretäre der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG):

Hans Feddersen in Karibib, seit 1978; Barbara Gühring in Lüderitzbucht, seit 1978;

Schriften des Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (IG):

  • Vom Schutzgebiet bis Namibia (1987)
  • IG-KURIER. Mitteilungsblatt der Interessengemeinschaft Deutschsprachiger Südwester (1977-1992)

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