Franz J. von Bülow

Franz Vollrath Karl Wilhelm Joseph von Bülow (1861-1915) war ein deutscher Offizier und Beamter im Auswärtigen Dienst in Deutsch-Südwestafrika.

Franz Vollrath Karl Wilhelm Joseph von Bülow (1861-1915) war ein deutscher Offizier und Beamter im Auswärtigen Dienst in Deutsch-Südwestafrika.

Franz Vollrath Karl Wilhelm Joseph von Bülow (1861-1915) war ein deutscher Offizier und Beamter im Auswärtigen Dienst in Deutsch-Südwestafrika.

Franz Vollrath Carl Wilhelm Joseph von Bülow  wurde am 11.09.1861 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater war Bernhard Vollrath von Bülow, ein mecklenburgisch-schwerinischer Kammerherr, Gesandter und Legationsrat beider mecklenburgischen Großherzogtümer am Deutschen Bundestag in Frankfurt am Main, seine Mutter war Paula von Bülow (geb. von Linden). Franz J. von Bülow besuchte Gymnasien in Schwerin und Waren, die Kadettenanstalten Plön und Groß Lichterfelde und etablierte sich daraufhin als Offizier im 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam. Im Jahr 1890, er stand inzwischen im Rang eines Premierleutnants, bewarb er sich per Eingabe an den damaligen Reichskanzler Leo Graf von Caprivi, um eine Verwendung im Auswärtigen Dienst. Dem wurde stattgegeben und Franz J. von Bülow wurde, nach Entlassung aus dem Militärdienst, nach Deutsch-Südwestafrika abkommandiert, wo er in der noch kaum entwickelten Verwaltung des Schutzgebietes tätig werden sollte. Welche Aufgaben er dort unter seinem damaligen Vorgesetzten, Landeshauptmann Curt von Francois, hatte, ist heute nicht mehr bekannt. Überliefert ist, daß ihn diese für die geplante spätere Verwendung im konsularischen Dienst vorbereiten sollten. In zeitgenössischen Texten finden sich Angaben, daß er der Schutztruppe 'attachiert' war, Kontakte zur South West Africa Company hatte und in seiner letzten Verwendung zwar Stationschef in Swakopmund war, aber nicht an den Gefechten mit Witbooi teilnahm. Franz J. von Bülow erlitt im Oktober 1893 bei einem Jagdunfall in der Nähe von Swakopmund schwere Augenverletzungen, an denen er, trotz einer eiligen Behandlung in einem englischen Lazarett in Kapstadt, erblindete. Er schied aus dem Auswärtigen Dienst aus, im Amt als Stationschef von Swakopmund nachgefolgt von Leutnant Kurd Schwabe, und kehrte 1894 als Privatier nach Deutschland zurück, wo er sein bekanntes Werk Deutsch-Südwestafrika. Drei Jahre im Lande Hendrik Witboois schrieb, das 1896 erschien. 1898 heiratete er die  Gutsherrin Konstanze von Goldacker, eine geschiedene Gräfin Beust, trennte sich jedoch bereits ein Jahr später wieder von ihr. Um 1900 zog  Franz J. von Bülow nach Venedig, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges lebte und dann nach Deutschland zurückkehrte. Während eines Besuchs bei seiner Mutter in Dresden verstarb Franz J. von Bülow am 18.10.1915. Zeitzeugen beschrieben ihn als einen hochbegabten und menschlich verständigen Mann von außergewöhnlicher Beobachtungs- und  Urteilsgabe, der der damals noch jungen und militärisch geprägten Kolonialverwaltung von Deutsch-Südwestafrika vermutlich zu einer zügigen und praxisnahen Entwicklung verholfen hätte, wäre er nicht erblindet.

von Bülow, Franz J. im Namibiana-Buchangebot

Deutsch-Südwestafrika. Drei Jahre im Lande Hendrik Witboois

Deutsch-Südwestafrika. Drei Jahre im Lande Hendrik Witboois

'Drei Jahre im Lande Hendrik Witboois' dürfte inhaltlich und auch stilistisch das beste der wenigen Bücher über die koloniale Frühzeit von Deutsch-Südwestafrika sein.