Eberhard von Koenen

Dr. med. Eberhard von Koenen (1915-2012) war ein deutscher Mediziner, Pflanzenforscher, traditioneller Heiler, Künstler und Autor in Namibia.

Dr. med. Eberhard von Koenen (1915-2012) war ein deutscher Mediziner, Pflanzenforscher, traditioneller Heiler, Künstler und Autor in Namibia.

Dr. med. Eberhard von Koenen (1915-2012) war ein deutscher Mediziner, Pflanzenforscher, traditioneller Heiler, Künstler und Autor in Namibia.

Eberhard von Koenen wurde am 06.03.1915 auf der nahe Gibeon gelegenen Farm Dickdorn in Deutsch-Südwestafrika geboren, in dem wenige Monate danach bereits die Südafrikaner das Land besetzen, die Macht übernehmen und bis 1919 etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung ausweisen sollten. Auch die Familie von Koenen wurde nach Deutschland deportiert und konnte erst im Jahr 1921 wieder nach Südwestafrika zurückkehren. Zum Besuch des Viktoria-Gymnasiums in Potsdam reiste Eberhard von Koenen im Jahr 1927 wieder nach Deutschland, legte dort 1934 das Abitur ab, leistete seinen Militärdienst bei der Reichswehr und kehrte 1935 nach Südwestafrika zurück. Dort arbeitete er zunächst als Farmverwalter und fand dabei zu seiner Naturliebe, die sein späteres Leben maßgeblich beeinflussen sollte. Von 1940 bis 1946 war er, wie die meisten Männer deutscher Abstammung in Südwestafrika, im südafrikanischen Gefangenenlager Andalusia interniert. In dem unter deutscher Selbstverwaltung entstandenen Schul- und Universitätsbetrieb des Lagers, der später unter der Bezeichnung "Lageruniversität Andalusia" akademische Anerkennung fand, studierte Eberhard von Koenen Naturwissenschaften. Nach seiner Entlassung und in den darauffolgenden Jahren reiste Eberhard von Koenen wiederholt in das Kaokoveld im Nordwesten Namibias, wo er gemeinsam mit seiner Frau Heidi von Koenen botanische und ethnologische Forschung betrieb und 1953 ein von Dr. Erich Lübbert finanzierter Film über die Himba entstand. Weitere Stationen in der Filmarbeit waren Ostasien und Deutschland. 1963 führte sein Lebensweg wieder nach Südwestafrika, wo er seinen Beitrag bei der Gründung und dem Aufbau der heutigen Wüstenforschungsstation Gobabeb leistete. Von 1964 bis 1965 absolvierte Eberhard von Koenen eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und praktizierte in Windhoek. Später studierte er in Südafrika Homöopathie und schloss mit dem medizinischen Examen ab. Ab 1974 arbeitete Eberhard von Koenen an seinem ersten Buch über die Heil- und Giftpflanzen in Südwestafrika. Mit der Veröffentlichung dieses Standardwerks im Jahr 1977 wurde ihm der Doktortitel der Universität Johannesburg verliehen. Seine botanischen Zeichnungen fanden Verwendung in weiteren, unter anderem auch in künstlerischen Publikationen. In Windhoek führte von Koenen, bis er sich 1986 auf seine Farm Omburo bei Omaruru zurückzog, eine ärztliche Praxis. Seine Pflanzenforschung, die in einem weiteren Buch, Namibias Heilkunde im Wandel, beschrieben wird, erstreckte sich über einen Zeitraum von über 25 Jahren und führte zu seiner behördlichen Anerkennung als Onganga. Kein Weißer hatte je zuvor den Titel eines traditionellen Heilers verliehen bekommen. 1999 verstarb seine Ehefrau Heidi. 2008 erschien sein literarischer Rückblick auf den Wandel der Heilkunde in Namibia und seine Erfahrungen zwischen Natur- und Geisteswissenschaft. Bis ins hohe Alter widmete sich Dr. Eberhard von Koenen der Erforschung und Herstellung von Naturheilmitteln und verstarb am 14.08.2012, hochangesehen und geistig frisch, im Alter von 97 Jahren auf der Farm Krumhuk. Er hinterlies seine vier Kinder.

von Koenen, Eberhard im Namibiana-Buchangebot

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