Dinteria Nr. 04 / 1998, von Willy Giess und Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft

Dinteria Nr. 04 / 1998, Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft und Willy Giess. Windhoek, Namibia 1998. ISSN 0012-3013

Dinteria Nr. 04 / 1998, Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft und Willy Giess. Windhoek, Namibia 1998. ISSN 0012-3013

Die Reihe Dinteria wurde von der S.W.A / Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft herausgegeben, diese Ausgabe der Dinteria Nr. 04 vom November 1998, basiert auf der Arbeit des Botanikers Willy Giess, einer vorläufigen Vegetationskarte von Namibia.

Die Notwendigkeit einer die Hauptvegetationstypen anzeigenden Vegetationskarte von Namibia wurde in den letzten Jahren immer deutlicher und dringlicher betont, sei es durch Landwirtschaftsbeamte, Farmer, Lektoren der Landwirtschaftsschule Neudamm oder Wissenschaftler aller Zweige. Des öfteren wurde die Bitte an mich herangetragen, wenigstens eine vorläufige Vegetationskarte aufzustellen, die die Hauptvegetationstypen aufzeigt. Anläßlich einer naturwissenschaftlichen Ausstellung zum 5. Jahrestag der Republikwerdung Südafrikas machte ich den Vorschlag, für die Besucher im Haupteingang des Staatsmuseums in Windhoek, wo die Ausstellung stattfand, einen Kartenobelisk aufzustellen (wie er heute noch zu sehen ist). Dieser besteht aus der Farmkarte, als auch der Geologischen und der Hydrologischen Karte von Namibia. Es fehlte jedoch eine Vegetationskarte zur besseren Erkenntnis der Gesamtlage. Schweren Herzens machte ich mich daran, diese Lücke zu füllen. Hatte ich doch die nötigen Unterlagen dazu nur in Form einiger älteren Karten, sowie in meinen eigenen Beobachtungen und kurzen Aufzeichnungen, die ich während meiner Sammelfahrten in den letzten 14 Jahren notierte, zur Verfügung. Diese Aufzeichnungen entstanden nur nebenbei, denn meine Hauptaufgabe sah ich in der Erfassung der Landesflora, d.h. dem Sammeln der Südwester Pflanzen. Die Einrichtung eines Südwester Landesherbariums wurde von Professor Dr. Heinrich Walter, Stuttgart/Hohenheim, bei seinem Studienbesuch 1952/53 dringendst empfohlen, und er stellte als Starthilfe einen Satz seiner Sammlungen zur Verfügung. Mit der Bearbeitung wurde umgehend begonnen, und ich übernahm die ehrenamtliche Pflicht der Einrichtung und Betreuung des Herbars in den Jahren 1953 bis 1957. Mit meinem Eintritt in den Regierungsdienst als Technischer Assistent Ende 1957 betrat die Arbeit die zweite Phase, behielt jedoch dieselbe Orientierung; Sammelfahrten und weiterer Ausbau des Herbariums waren die dringendsten Aufgaben. Hinzu kam die Mitarbeit an einer von Herrn Professor Hermann Merxmüller von der Botanischen Staats Sammlung in München in Bearbeitung befindlichen Flora von Südwestafrika. Diese hat inzwischen im PRODROMUS EINER FLORA VON SÜD WESTAFRIKA ihren Ausdruck gefunden. An Vegetationskarten standen nur solche älteren Datums zur Verfügung (Engler 1910, die heute noch die vollständigste und genaueste ist - Boss 1934, Evans 1936, Range 1940), wovon die im Report of the Long Term Agricultural Policy Commission (J.D. Keet, 1949) erschienene 17 Vegetationsareale angibt. Auf der Vegetationskarte, die dem 6. Plenary Meeting van A.E.T.F.A.T. (1966) (gehalten vom 12.-16. September 1966), von Giess und Tinley vorgelegt wurde, sind 8 Vegetationstypen genannt, die den Vegetationstypen der A.E.T.F.A.T. Vegetationskarte von Afrika (Keay, 1959) angepaßt wurden. In der hier vorliegenden Karte wird versucht, die Hauptvegetationstypen darzustellen, ohne im besonderen auf die einzelnen Untertypen, die in den jeweiligen Arealen auftreten, einzugehen. Diese Unterteilung, wie auch die genaueren Grenzen der Haupttypen, müssen einer späteren Gesamtaufnahme des ganzen Landes vorbehalten bleiben und unterliegen deshalb Abänderungen, die sich bei der weiteren Erforschung und Untersuchung ergeben werden. Der Textteil gibt nur eine kurze, erklärende Übersicht, die weiter durch den Abbildungsteil ergänzt wird. Dieser kurze Umriß soll keinesfalls als eine abschließende Arbeit gelten, welche die letzten Erkenntnisse darstellt und Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern vielmehr als eine Grundlage für weitere Arbeiten dienen. Außerdem soll sie, wie bereits erwähnt, einen vorläufigen Leitfaden und eine Hilfe für alle Praktiker darstellen, die sich heute intensiv mit den Vegetationsverhältnissen des Landes beschäftigen. Ich will hier nicht näher auf die einzelnen Grenzen der Vegetationstypen eingehen, da diese ja aus der Karte ersichtlich sind. Viele Grenzen sind nicht scharf zu umreißen, gehen von einem Typ in den anderen über, weil entweder gleitende Übergänge zwischen Vegetationstypen vorliegen, oder weil sich bodenbedingte kleinere, selbständige Typen gebildet haben, die unterschieden werden können. Wo es sich um größere Areale handelt, werden diese in der Beschreibung kurz erwähnt. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Dinteria Nr. 04 / 1998, von Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft und Willy Giess.

Titel: Dinteria Nr. 04 / 1998
Reihe: Dinteria
Herausgeber: Ben J. Strohbach
Verlag: Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft
ISSN 0012-3013
3. überarb. Auflage. Windhoek, Namibia 1998
Originalbroschur, 17 x 24 cm, 112 Seiten, 1 Faltkarte, 70 sw-Abbildungen, Deutsch; Englisch; Afrikaans

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