D. F. Malherbe

Professor Dr. Daniël Francois Malherbe (1881-1969) war ein südafrikanischer Hochschlullehrer für die Sprachen Afrikaans, Deutsch, Niederländisch und Französisch sowie ein Dichter und Schriftsteller.

Professor Dr. Daniël Francois Malherbe (1881-1969) war ein südafrikanischer Hochschlullehrer für die Sprachen Afrikaans, Deutsch, Niederländisch und Französisch sowie ein Dichter und Schriftsteller.

Professor Dr. Daniël Francois Malherbe (1881-1969) war ein südafrikanischer Hochschlullehrer für die Sprachen Afrikaans, Deutsch, Niederländisch und Französisch sowie ein Dichter und Schriftsteller.

D. F. Malherbe wurde am 28.05.1881 auf der nahe dem Ort Dal Josafat im Distrikt Paarl gelegenen Weingut Kleinbosch als erstes Kind des Winzers Petrus Jacobus Malherbe (1853-1939) und dessen Ehefrau, Susanna Maria Elizabeth Brink (1856-1915), geboren. Sein Onkel mütterlicherseits war der Gründer der "Genootskap van Regte Afrikaners", Stephanus Jacobus du Toit (1847-1911) und dessen Sohn, der Schriftsteller Totius (Jakob Daniël du Toit, 1877-1953), der Vetter D. F. Malherbes. Dieser wuchs im weinbäuerlichen Umfeld von Kleinbosch auf und besuchte neun Jahre lang die von seinem Onkel, S. J. du Toit, gegründete Hugenotegedenkskool in Dal Josafat, wo auch sein Vetter Jakob Daniël du Toit und der spätere Arzt und Dichter, A. G. Visser (1879-1929), die Schulbank drückten. Die mit diesen und anderen Schülern erlebte Kameradschaft und die praktizierte Frömmigkeit dieser Schule, sollten D. F. Malherbe nachhaltig in seinem späteren Eintreten für ein emanzipiertes Afrikaanertum und in seiner Religiösität prägen. Nach dem Ablegen des Matriek an der Boy’s High School in Wellington, wo er mit dem späteren Önologen und Chemiker Abraham Izak Perold (1880-1941) befreundet war, erlangte er 1902 den Bachelorgrad am Victoriakollege zu Stellenbosch, nachdem er das Studium einige Jahre unterbrochen hatte, um als Lehrer in Montagu zu arbeiten. Professor W. J. Viljoen ermutigte ihn zu einem weiterführenden Studium, das D. F. Malherbe in den Jahren zwischen 1902 und 1906 in das Deutsche Reich führte, wo er in Halle und in Freiburg Germanistik und Literatur sowie Französisch und Englisch im Nebenfach studierte. Im Jahr 1906 promovierte er magna cum laude über das Thema "Das Fremdwort im Reformationszeitalter", kehrte nach Südafrika zurück, wo er zunächst als Lehrer seinen Lebensunterhalt verdiente und sich schon sehr bald in der aufkommenden „Tweede Taalbeweging“ für die Sprache Afrikaans engagieren sollte. Den Auftakt dazu lieferte er noch im selben Jahr durch seine berühmte programmatische Rede "Is Afrikaans 'n dialek?" vor dem Seminar des Huguenot Seminary in Wellington, mit der ihm der philologische Nachweis des Afrikaans als anerkennungsfähige Sprache gelang. Seine überzeugenden Argumente sollten in der Folge entscheidend für die Befürwortung des Afrikaans in Südafrika wirken und das Stigma, Afrikaans sei ein Dialekt, allmählich beseitigen. 1907 war der Sprachwissenschaftler Mitbegründer der "Afrikaanse Taalvereniging" und der historisch erste Vorsitzende der Gesellschaft. Im Laufe des Jahres bereiste D. F. Malherbe in seiner arbeitsfreien Zeit zahlreiche Städte und Orte der damaligen Kapkolonie und erweiterte den Wirkungskreis der "Afrikaanse Taalvereniging" durch gut besuchte Veranstaltungen und der Gründung weiterer Ortsvereine. Noch im selben Jahr wurde er als Rektor der Schule in Carnarvon bestellt und stand dieser bis? 1909 vor. Bis zu seiner Berufung an das Grey-Universiteitskollege Bloemfontein (Grey University College), an dem er als Professor für moderne Sprachen Deutsch, Niederländisch und Französisch lehrte, war er außerdem als Dozent an der Universität Stellenbosch tätig. In Bloemfontein, in der heutigen University of the Free State, betreute er die dortige "Afrikaanse Studente-Taalvereniging" und war maßgeblich an der Herbeiführung der Genehmigung, nach der Schulkinder im Oranje Vrystaat ab dem Jahr 1914 in Afrikaans unterrichtet werden durften, beteiligt. 1918 wurde D. F. Malherbe als der erste Hochschullehrer Südafrikas für das Fach Afrikaans berufen. Es sollte jedoch noch bis 1928 dauern, bis der Lehrbetrieb für die erst 1927 per Gesetz legitimierte Sprache an den Fachhochschulen aufgenommen wurde. Von 1929 bis 1934 war D. F. Malherbe hauptamtlicher Rektor der Hochschule und übte dieses Amt danach, bis zu seiner Eremitierung im Jahr 1941, auch stellvertretend aus. Im Ruhestand widmete er sich dem Schreiben und sollte für seine Alterswerke dreimal den begehrten Herztogprys, im Jahr 1959 den Stalsprys sowie im Jahr 1968, für seine Verdienste um die Sprache Afrikaans, die Ehrenmedaille des Federasie van Afrikaanse Kultuurvereniginge (F.A.K.) aus der Hand des vormaligen Staatspräsidenten, Charles Robberts Swart (1894-1982), erhalten. Ferner würdigten die Universität Stellenbosch, die University of the Witwatersrand und seine alte Hochschule, die seit 1950 Universiteit van die Oranje-Vrystaat (UOVS) hieß, seine akademische Lebensleistung mit Ehrendoktorwürden. Am 12.04.1969 verstarb Professor D. F. Malherbe im von 87 Jahren in Bloemfontein und wurde dort unter großer Anteilnahme bestattet. Der Verstorbene galt bereits zu Lebzeiten als eine charismatische Ikone des Afrikaans, wurde von Schülern, Studenten und von zahlreichen für das Afrikaans engagierte Mitstreiter, Kollegen und Schriftsteller wegen seines Einsatzes, seiner Fachlichkeit, Redebegabung und Überzeugungskraft verehrt. Er erhielt ungezählte Besuche von Persönlichkeiten aus Literatur und Politik, suchte selber viele Schulen, um dort vor Schüler- und Lehrerschaften Vorträge über die jüngste germanische Sprache zu halten und unternahm mit seinen Studenten zahlreiche Exkursionen zu Volksfesten und Kulturveranstaltungen der werdenden Afrikaaner-Nation. Der Literaturwissenschaftler P. J. Nienaber erlebte den Redner D. F. Malherbe als junger Mann und anläßlich seiner Matriekfeier als mitreißende und beeindruckende Persönlichkeit. Auch seine Hochschule, das Grey-Universiteitskollege Bloemfontein, ehrte ihn mit jährlichen Geburtstagsfeiern mit den Studenten, mit der Benennung der Mensa in "Huis Malherbe" und dem Setzen einer von der südafrikanischen Bildhauerin gefertigten Büste des verehrten Professors anläßlich seines 82. Geburtstages. Dieser war viele Jahre lang Mitglied der "Suid-Afrikaanse Akademie vir Taal, Lettere en Kuns", Beisitzer deren Sprachkommission und Gründer deren Journals "Tydskrif vir Wetenskap en Kuns" für welches er von 1922 bis 1939 als Redakteur und Herausgeber tätig war. Für Fragen bei der Übersetzung von Bibeltexten und Kirchenliedern ins Afrikaans wurde D. F. Malherbe regelmäßig als Berater konsultiert. Ferner schrieb er als Korrespondent der Zeitschriften "Die Brandwag", "Die Nuwe Brandwag", "Die Huisgenoot" und verschiedenen Tageszeitungen, zahlreiche Buchbesprechungen und Beiträge zu Sprachenthemen. D. F. Malherbe war dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau war Mynie Mostert, die zweite Ehe ging er mit Louisa Elizabeth Blignaut (1898-1961) und heiratete nach deren Ableben die Witwe Lubbe, die ihn überlebte. Ob aus einer der Ehen Kinder hervorgegangen sind, recherchieren wir derzeit noch und sind für Hinweise dankbar.

Literatur von D. F. Malherbe:

  • Das Fremdwort im Reformationszeitalter (Diss., 1906)
  • Karroo blommetjies (1909)
  • Vergeet nie (1913)
  • Klokgrassies (1914)
  • Vir vryheid (1916)
  • Afrikaanse taalboek (1917)
  • Die skoonseun van meneer Poirier (Drama, 1919)
  • Koringboere (Drama, 1921)
  • Die timmerman (1921)
  • Koringboere (Drama, 1921)
  • Afrikaanse letterkunde (1922)
  • In rivier en veld (1922)
  • Afrikaanse spreekwoorde en verwante vorme (1925)
  • Die mense van Groenkloof (Drama, 1925)
  • Die meulenaar (1926)
  • Meester (Drama, 1927)
  • Somerdae (1928)
  • Hans-die-Skipper (1929)
  • Loutervure (1931)
  • Op die trekpad (Drama, 1931)
  • Die Hart van Moab (1933)
  • Die seeman (Drama, 1933)
  • Amrach, die tollenaar (Drama, 1935)
  • Saul die worstelheld (1935)
  • Afrikaanse verse I (1935)
  • Afrikaanse verse II (1938)
  • Brood op die weg (1939)
  • Die profeet (The Prophet, 1937)
  • Die bergstroom ruis (1940)
  • Vlam van die suurveld (1943)
  • Die meul dreun (Drama, 1943)
  • Wilhelm Tell (Übersetzung; 1944)
  • Moeder en seun (Drama, 1945)
  • En die wawiele rol (1945)
  • Spore van Vlieland (1947)
  • Abimelech (Drama, 1948)
  • Abimelech (Drama, 1948)
  • Die Koopman van Venesië (Übersetzung, 1949)
  • Die uur van die rooi maan (Drama, 1950)
  • Die skeur van Vaalspruit (1952)
  • Hulle het 'n boom afgekap (Drama, 1953)
  • Fariseër (Pharisee) in 1956
  • Kruis en kraai (1957)
  • Sisera (Drama, 1958)

Malherbe, D. F. im Namibiana-Buchangebot

Gedenkboek C. M. van den Heever 1902-1957

Gedenkboek C. M. van den Heever 1902-1957

Die boek Gedenkboek C. M. van den Heever 1902-1957 is 'n deel van die stel Versamelde Werke van C. M. van den Heever wat nog agt dele meer insluit.