Boerneef

Boerneef war das Pseudonym des südafrikanischen Dichters, Schriftstellers und Hochschullehrers Professor Izak Wilhelmus van der Merwe (1897-1967).

Boerneef war das Pseudonym des südafrikanischen Dichters, Schriftstellers und Hochschullehrers Professor Izak Wilhelmus van der Merwe (1897-1967).

Boerneef war das Pseudonym des südafrikanischen Dichters, Schriftstellers und Hochschullehrers Professor Izak Wilhelmus van der Merwe (1897-1967).

Izak Wilhelmus van der Merwe wurde am 11.05.1897 als Sohn von Carel Petrus van der Merwe und Eliza Willemina Lubbe auf der Farm Boplaas geboren, die, im Koue-Bokkeveld gelegen, seit 1743 im Besitz der Familie war. Dort und bald darauf auf der Farmschule Houdenbek erhielt er seinen ersten Unterricht, dem der Schulbesuch im nahen Ort Ceres folgte, der 1849 gegründete rund 60 Kilometer nordöstlich von Paarl liegt. Izak Wilhelmus van der Merwe absolvierte 1913 das Matriek, arbeitete danach ein Jahr lang auf der elterlichen Farm um dann auf dem Vorläufer der University of Cape Town, dem South African College Afrikaans und Niederländisch zu studieren und neben dem Mastergrad das Lehrerdiplom zu erwerben. Izak Wilhelmus van der Merwe unterrichtete ab 1921 an der South African College High School (SACS) und wurde im Jahr darauf an der Universiteit van Kaapstad als Dozent für afrikaanse und niederländische Literatur angestellt. Am 06.05.1924 heiratete er Maria Hugo Roux, Tochter eines Burengenerals aus dem Zweiten Anglo-Burenkrieg, Paul Roux. Im Verlauf des Jahres 1929 litt Izak Wilhelmus van der Merwe unter Erschöpfungszuständen und hielt sich eine Zeitlang zur Erholung im Freistaat auf. Mit D. B. Bosman und L. W. Hiemstra gab er 1931 das erste Englisch-Afrikaans-Wörterbuch heraus. 1933 zog das Ehepaar nach Tamboerskloof, einem der ältesten Stadtteile Kapstadts. Izak van der Merwe war mit zahlreichen namhaften Schriftstellern und Dichtern seiner Zeit bekannt, darunter auch mit den sogenannten Dertigern, die die afrikaanse Literatur und Dichtkunst zu neuer Blüte führten. Mit W. E. G. Louw, N. P. van Wyk Louw, Johannes du Plessis Scholtz, Abraham Hendrik Jonker und F. E. J. 'Fransie' Malherbe war er 1936 Begründer der Vereniging vir die Vrye Boek, die sich der Veröffentlichung damals non-konformer Literatur verschrieben hatte. Unter dem Pseudonym Boerneef erschienen 1938 I. W. van der Merwes Heimaterzählungen, Boplaas, dem noch weitere elf folgen sollten. Am 27.08.1940 verstarb seine Ehefrau an Magenkrebs und auch seine zweite Ehefrau, Anna Catharina de Kock, mit der er 31.10.1941 seine zweite Ehe eingegangen war, verstarb bereits am 09.05.1943 an Brustkrebs. Boerneef heiratete 1956 im Alter von 59 Jahren Francina Alida Gobregts, Witwe des Dekans der Hoërskool Jan van Riebeeck, J. J. Jordaan. 1961 trat er in den Ruhestand und entwickelte nun erst seine eigene, in Südafrika so populäre Dichtung, die er selbst als Volkspoesie zu bezeichnen pflegte und mit Redewendungen aus dem Karoo-Afrikaans anreicherte. Am 02.07.1967 verstarb Boerneef in Kapstadt und hinterließ, neben seiner dritten Ehefrau, seinen Sohn aus erster Ehe, Carl Petrus van der Merwe (*16.04.1925). Posthum wurde ihm 1968 der bedeutende Hertzog-Preis für Dichtung verliehen. Boerneef war in seiner schriftstellerischen Arbeit und feinsinnigen Prosa stark mit seiner Heimatregion, der Sehnsucht nach einer einfachen, dörflichen und friedvollen Lebensweise, aber auch mit der Angst vor dem Tod verbunden. Seine erst im Alter aufblühende Dichtung wurde von dem Musiker Louis van Rensburg in dem Lied 'Voshaarnooi' und von dem Komponisten Pieter de Villiers in den Liedern “Die berggans het ’n veer laat val” und “Aandblom is ’n witblom” vertont und lieferte einen wichtigen Beitrag zum afrikaansen Liedgut. Boerneef ist darüber hinaus die Überlieferung zahlreicher Geschichten über den Buschmann Dirk Ligter, einem populären südafrikanischen Gauner und Original, zu verdanken. Seine umfangreiche Sammlung von Gemälden und Zeichnungen südafrikanischer Künstler, wie Maggie Laubser, Irma Stern und Pieter Wenning, vermachte Boerneef der Hoërskool Jan van Riebeeck.

Mehr zum Familiennamen van der Merwe:

Literatur von Boerneef (Izak Wilhelmus van der Merwe):

  • Tweetalige woordeboek (1931, mit D. B. Bosman und L. W. Hiemstra)
  • Boplaas (1938)
  • Pensie (1938)
  • Van my kontrei (1938)
  • Stad en land (1941)
  • Sketsboek (1947)
  • Van my kinderdae (1948)
  • Teen die helling (1956)
  • Krokos (1958)
  • Ghaap en kambro (1959)
  • Mallemole (1962)
  • Palissandryne (1964)
  • Op die flottina (1967)
  • Teen die helling (1967)
  • En Tafelberg praat Krotaal, ’n keur uit die verse van Boerneef (1968)
  • Sesde hoepel, 83 ongepubliseerde gedigte van Boerneef, compiled by F.I.J. van Rensburg (1976)
  • Versamelde poësie (1977)
  • Versamelde prosa, edited and introduction by Merwe Scholtz (1979)
  • Die berggans het ’n veer laat val: ’n keur uit sy prosa en poësie, compiled by Wium van Zyl (1998)

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