Allgemeine Zeitung rezensiert "Namibia! Wohin sonst?" von Alfred Topf

2001: Die Allgemeine Zeitung rezensiert das Buch "Namibia! Wohin sonst?" von Alfred Topf.

2001: Die Allgemeine Zeitung rezensiert das Buch "Namibia! Wohin sonst?" von Alfred Topf.

Unter dem Aufmacher "Stilistisch Sonderbares" rezensierte im Jahr 2001 ein unbekannter Redakteur der Allgemeinen Zeitung in Windhoek das damals erschienene Buch "Namibia! Wohin sonst?"von Alfred Topf (1929-2010), einem deutschen Einwanderer in Namibia.

"Namibia! Wohin sonst?" ist nicht etwa ein Reisehandbuch, wie man bei diesem Titel vermuten mag, sondern eher eine Liebeserklärung des Autors an das Land seiner Träume. Alfred Topf, Jahrgang 1929, Deutschländer in Namibia, beschert nach dem Vorgänger "Hecht im Rollstuhl" der Leserschar ein weiteres Schreibwerk der besonderen Art. Der Einführungstext auf der Rückseite bringt es kurz und trocken auf den Punkt: "Zwar bringt er mit seinem eigenwilligen Stil jeden Korrekturleser zur Verzweiflung, doch trägt dieser Stil wohl zur Lebendigkeit seiner Schilderungen bei." In der Tat ist wohl die Steinesammlung des "Dicken", wie er sich gerne nennt, wertvoller als sein literarisches Vermögen. Auch das penetrante Duzen des Lesers wirkt ein wenig ungewohnt. Seine Wortwahl ist ziemlich altbacken und diesen Humor bekommt die jüngere Generation eigentlich nur noch mit, wenn sie einen angegrauten Lehrer in der Schule hat, der sich für einen richtigen Spaßvogel hält. Und trotzdem: Dieser Mann schreibt so beherzt und selbstbewusst, dass der Leser nach anfänglichem Wundern eigentlich nicht anders kann, als den Dicken einfach gern zu haben. Er schreibt wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das ist sein ganz eigener, nicht kopierbarer Stil. Der ist zugegebenermaßen weit weg von jeder schriftstellerischer Vernunft, aber es schadet eigentlich nicht, sich mal auf den Alfred Topf einzulassen und seine Sichtweise Namibias auf sich einwirken zu lassen. Es beginnt mit lustigen Anekdoten, wenn der begeisterte Angler zum Beispiel erstmals in Namibia auftaucht und erkennen muss, dass die vielen blauen Striche auf der Landkarte nichts als trockene Reviere sind. Da sind auch herrliche Stellen wie: "Dann schaute ich meiner besseren Hälfte ganz angestrengt zu, wie sie die Kühlschränke auswischte. Ab und zu gab ich einen Ratschlag." Im mittleren Teil folgen einige eher für Steinesammler und Offroad-Fahrer interessante Geschichten und Einblicke in das Farmerland Namibia. Am Ende wird es eher nachdenklich. Menschliche Schicksale und tiefsinnigere Gedanken. Das Buch klingt ein wenig zu ernst aus. Das ist ein Touch, der nicht so recht zu Alfred Topfs Erzählstil passt, auch wenn es die interessantesten Geschichten sind. Am Ende bleibt die Empfehlung, bei passender Muße mal in das Werk hineinzuschauen, denn DU lieber Leser, kannst dir ruhig mal die Mühe machen und ein bisschen mit dem Dicken auf Reisen gehen. Das schadet dir gar nichts.

Rezenison durch Allgemeine Zeitung:

Alfred Topf: "Namibia! Wohin sonst?".
Stega-Verlag, Swakopmund 2001
ISBN 99916-50-64-4.


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