Eine Frage der nationalen Ehre: Nationalsozialistische Pläne für eine „neue deutsche Kolonialpolitik“

Die NSDAP und Kolonien, ursächlich eine Frage der nationalen Ehre: Nationalsozialistische Pläne für eine „neue deutsche Kolonialpolitik“.
Reith, Wolfgang
13067
978-99916-895-2-4
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€24.80 *

Titel: Eine Frage der nationalen Ehre
Untertitel: Nationalsozialistische Pläne für eine „neue deutsche Kolonialpolitik“
Autor: Wolfgang Reith
Verlag: Brevi Manu
Windhoek, Namibia 2019
ISBN 9789991689524 / ISBN 978-99916-895-2-4
Broschur, 15 x 21 cm, 124 Seiten, zahlreiche sw-Abbildungen

Über: Eine Frage der nationalen Ehre. Nationalsozialistische Pläne für eine „neue deutsche Kolonialpolitik“

Im Programm der NSDAP war von Beginn an neben den Plänen für eine Ost-Expansion des Deutschen Reiches auch die Forderung nach Rückgabe der ehemaligen deutschen Kolonien verankert, ein Thema, das in den Forschungen über den Nationalsozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg kaum Beachtung fand. Allerdings war selbst unter führenden Nationalsozialisten die Ansicht dazu gespalten: Während die einen, vornehmlich um den NS-Chefideologen Alfred Rosenberg, ausschließlich für den „Lebensraum im Osten“ eintraten, plädierten andere, eher konservative Kräftre und frühere Kolonialbeamte und -offiziere, für beide Wege. Demnach sollte zunächst die Ausdehnung Deutschlands nach Osten vorangetrieben werden, anschließend war die Annektierung der einstigen deutschen Kolonien vorgesehen, die man vor allem wegen ihres Rohstoffreichtums wiederzugewinnen trachtete.

Nach den militärischen Anfangserfolgen im Zweiten Weltkrieg traf das Großdeutsche Reich sogar konkrete Vorbereitungen, um zusätzlich weite Teile Afrikas unter seine Kontrolle zu bringen. Hier aber bricht dann – etwa ab 1940 – die koloniale Tradition des Kaiserreiches ab, und es wied eine „neue deutsche Kolonialpolitik“ propagiert, die sich auch von der jahrhundertelangen Politik der übrigen Kolonialmächte unterscheidet und sich stattdessen an der Politik des faschistischen Italiens in seinen nord- und ostafrikanischen Besitzungen (Libyen, Abessinien, Somalia, Eritrea) orientiert. Weil dieser Aspekt in der bisherigen Literatur nahezu völlig unberücksichtigt blieb und auch wissenschaftlich kaum bearbeitet wurde, soll hier das Augenmerk besonders darauf gelenkt werden.

Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Äußerungen nationalsozialistischer Funktionäre, welche für sich sprechen und am besten erkennen lassen, wofür die „neue deutsche Kolonialpolitik“ stehen sollte, die ja nicht mehr in die Praxis umgesetzt werden konnte, weil ab Anfang 1943 alle diesbezüglich bereits getroffenen Maßnahmen zugunsten der Fortführung des Kampfes auf dem europäischen Kontinent eingestellt werden mussten, die wegen der inzwischen erfolgten militärischen Niederlagen in Stalingrad und Nordafrika nun absolute Priorität genoss. Der Traum vom eigenen Kolonialreich aber war geplatzt und wurd mit dem deutschen Zusammenbruch von 1945 endgültig begraben, welcher überdies zeitgleich einherging mit dem Beginn der Auflösung der alten kolonialen Imperien.

Inhalt: Eine Frage der nationalen Ehre. Nationalsozialistische Pläne für eine „neue deutsche Kolonialpolitik“

Vorwort
I. Das Deutsche Reich und seine Kolonien
1. Erwerb und Entwicklung der deutschen Kolonien
2. Die deutschen Kolonien im Ersten Weltkrieg
3. Der Vertrag von Versailles
II. Der Kolonialgedanke in der Weimarer Republik
1. Der Begriff der „kolonialen Schuldlüge"
2. Koloniale Verbände, Parteien und Reichsregierung
3. NSDAP und koloniale Frage bis 1933
III. Das Dritte Reich und die Kolonialfrage bis 1939
1. Die Entwicklung bis zum Jahre 1936
2. Der Reichskolonialbund
3. Nationalsozialistische Kolonialpropaganda
a. Kolonialpolitische Schulung
b. Die Argumente
c. Die Funktion der Massenmedien
4. Die Kolonialfrage im Rahmen der Außenpolitik
IV. Die Kolonialfrage im Zweiten Weltkrieg
1. Vorbereitungen für eine deutsche Kolonialverwaltung
2. Der Begriff der „neuen deutschen Kolonialpolitik"
3. Die Bedeutung der Rassenfrage
4. Kolonialwissenschaftliche Forschungen
V. Die Kolonialfrage und die deutsche Jugend 1933-1943
1. Kolonien als Bewährungsfeld für die Jugend
2. Koloniale Aufklärungsarbeit in den Schulen
3. Der Kolonialgedanke in der Studentenschaft
VI. Schluss
VII. Quellen- und Literaturverzeichnis

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