Bis in das Sandfeld hinein. Afrikanisches Zeitbild bis zum Schluß des Jahres 1904

Historischer Roman nach Briefen von Südwestafrikakämpfern und unter Verwendung der Veröffentlichungen des Generalstabs
Liliencron, Adda von
13559
978-99945-69-66-3
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Bis in das Sandfeld hinein. Afrikanisches Zeitbild bis zum Schluß des Jahres 1904

Autorin: Adda von Liliencron
Herausgabe: Bernd Kroemer
Glanz & Gloria Verlag
Windhoek, 2009
Broschur, 15x21 cm, 107 Seiten, zahlreiche sw-Abbildungen


Beschreibung:

„Bis in das Sandfeld hinein“ ist ein auf Überlieferungen beruhender historischer Roman über die Zeit des Hereroaufstandes in Deutsch-Südwestafrika.

Die Autorin Freifrau Adda von Liliencron (1844-1913) setzte sich nachhaltig und mit Leidenschaft für die Verbesserung der Frauenrechte in Deutschland ein, hatte aber auch ein Herz für die koloniale Sache.

Mit Frieda von Bühlow zählte sie zur weiblichen Prominenz der Kolonialbewegung und hat, ohne je in einer der deutschen Kolonien gewesen zu sein, viel darüber gelesen und von Heimkehrern und Urlaubern berichtet bekommen.

Aus diesen Quellen schöpfte sie für ihre sechs, teils autobiographischen kolonialen Romane, die sie, neben Gedichten und Theaterstücken, zwischen 1893 und 1912 schrieb.

In diesen damals sehr populären Werken idealisiert sie die kolonialen Kämpfer und Pioniere und versuchte auf diesem Weg, diesen öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Heute sind ihre Originalwerke selten und gesucht.


Auszug:

[...] Kurz vor sechs Uhr kam die Avantgarde an das Hamakaririvier heran, wo tags zuvor noch ein starker Feind gestanden hatte.

Dichter Busch verhinderte den Überblick, der konnte den Hereros sichere Deckung gewähren und man musste jeden Augenblick darauf gefasst sein, daß sie aus dem Gestrüpp hervorbrachen.

Es wurde daher in Gefechtsbereitschaft durch den Busch weiter gegen den Rivier vorgerückt.

Der Führer der Abteilung, Oberstleutnant Müller, stürzte dabei infolge eines Fehltritts seines Pferdes und zog sich eine so schwere Verletzung zu, daß der Major von Mühlenfels an seiner Stelle das Kommando übernehmen musste.

Jetzt - es war eben sechs Uhr - hallten aus weiter Ferne die ersten Kanonenschüsse herüber, nach der Richtung zu urteilen, mussten sie von der Abteilung von der Heyde kommen.

Anscheinend war diese bereits östlich Hamakari auf den Feind gestoßen und man glaubte daher auf ihr baldiges Eingreifen rechnen zu können.

Jetzt wusste die Abteilung Mühlenfels, der Kampf hatte begonnen, und höher pochten die Herzen den Entscheidungsstunden entgegen. - Um Verbindung mit Abteilung Heyde herzustellen, war bereits um drei Uhr morgens eine Patrouille von zehn Reitern unter Graf Arnim entsendet worden. Unterdessen war es glühend heiß geworden, von einem wolkenlosen Himmel sandte die Sonne sengende Strahlen herab, und auch nicht der leiseste Luftzug brachte Erquickung.

Da traf die erste Nachricht über den Feind ein. Leutnant Müller von Berneck meldete, daß der Rivier in der Gegend von Ombujomatemba vom Feinde geräumt sei. Die Werften dort, in denen noch verglimmende Feuer gefunden waren, schienen eiligst verlassen zu sein und Menschen- sowie Viehspuren führten in östlicher und südöstlicher Richtung nach der Wasserstelle Hamakari. [...]