Was ist Krieg? Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs

Was ist Krieg? Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs.
Hüppauf, Bernd
50041
978-3-8376-2180-8
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Titel: Was ist Krieg?
Untertitel: Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs
Autor: Bernd Hüppauf
Verlag: transcript Verlag
Bielefeld, 2013
ISBN 9783837621808 / ISBN 978-3-8376-2180-8
Broschur, 15 x 23 cm, 568 Seiten

Über: Was ist Krieg? Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs

Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht. Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten?

Inhalt: Was ist Krieg? Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs

I. Einleitung
1. Krieg und Kultur - das Dilemma aus Vernunft und Anti-Vernunft
2. Ein greller Gegensatz: Sigmund Freud und Folgen
3. Drei Ebenen: Ereignisse, Diskurse, Kulturgeschichte

3.1 Ereignisse
3.2 Diskurs
3.3 Kulturgeschichte
4. Probleme: Ethik, Erkenntnisfragen, Medien
4.1 Ethik
4.2 Der Gegenstand: Krieg als Vorstellung
4.3 Medien
4.4 Fort von der Reduktion - Emergenz
5. Grundfragen
6. Angelpunkt Erster Weltkrieg: Ende und Anfang
7. Neue Kriege
8. Die Kapitel des Buches

8.1 Theorie
8.2 Methode
8.3 Praxis
8.4 Ausblick
II. Theorie
1. Reduktionismus und Kriegsdiskurs
2. Der Kriegsdiskurs in der Geschichte
3. Grundfrage

3.1 Erlebnis und Erfahrung
3.2 Kontinuität und Unterbrechung
3.3 Perspektivik
3.4 Kohärenz
3.5 Authentizität und Darstellbarkeit
3.6 Krieg und Emotionen
3.7 Krieg und Gedächtnis
3.8 Dissoziation
III. Methode
1. Öffnung
2. Kultur in der Kulturgeschichte des Kriegs

2.1 Was kann und was will die Kulturgeschichte des Kriegs?
3. Reduktion und Reduktionismus
3.1 Hermeneutik: das Subjekt des Erlebnisses
4. Diskursanalyse
4.1 Gespräch und Macht
4.2 Emergenz
5. Ereignis und Erwartung im Widerspruch - Ernst Jüngers Pirsch: Töten wie am Anfang
6. Plastizität -Negative Plastizität und Verwüstung des Subjekts
7. Dissoziation
8. Krieg und Medien

8.1 Kriegsmalerei
8.2 Fotografie als Zäsur
9. Was heißt den Krieg erinnern?
9.1 Ethik des Erinnerns - Ethik des Vergessens?
9.2 Erinnerung und die Dinge
9.3 Eine europäische Kriegserinnerung?
IV. Praxis
1. Krieg und vorgestellter Krieg-Forschungspraxis: sein, sollen, können
2. Kriegstypen

2.1 Archaische Kriege?
2.2 Der Krieg entsteht in und mit der Stadt
2.3 Die frühe Neuzeit und der Krieg des Verderbens
2.4 Die Erfindung der Türkenfrage und das Entstehen des Kriegsdiskurses der Moderne
2.5 Der Übergang zum Krieg der Industrialisierung und Bertolt Brechts Krieg
2.6 In den Krieg der Moderne: die Revolutionskriege379
2.7 Der Medienkrieg kommt
2.8 Kriege der Postmoderne
3. Objektivität, partielle Objektivität und Perspektivik
3.1 Perspektiven der Nationen
3.2 Kulturelle Gruppenperspektiven 1: Geschlechterfragen
3.3 Kulturelle Gruppenperspektiven 2: Kinder
4. Krieg und Moral
4.1 Gesinnungsethik - Verantwortungsethik
4.2 Theorietypen
4.3 Ein Beispiel aus dem Ersten Weltkrieg: Otto Baumgarten
4.4 In den Zweiten Weltkrieg
5. Grausamkeit
5.1 Angst und Grausamkeit
5.2 Systemische Grausamkeit
5.3 Verdun und Folgen
6. Der Krieg in Bildern - vom Relief zum Handy
6.1 Fotografie, Amateurfotografie und das neue Schlachtfeld
6.2 Krise der Dokumentation als Krise der Fotografie
6.3 Programmatische Unprofessionalität
7. Raum
7.1 Die Auflösung des Kriegsraums in der Postmoderne - zwischen Schlachtfeld und Smartphone
V. Ausblick
1. Der Krieg des gläubigen Tötens kommt wieder und der High Tech War entsteht
1.1 Die Neuen Kriege und neue Kriege
1.2 Ökonomisierung und Eigennutz
1.3 Krieg ohne Tote?
1.4 Lawfare
1.5 Unblutiger Krieg im Cyberspace
2. Drohnenkrieg - ein Krieg mit Toten
3. Gefühlsmoral

Literatur
1. Theorie und Methode
2. Allgemeines zu Krieg und Kriegstheorie
3. Einzelne Kriege

Abbildungsverzeichnis
Personenverzeichnis