Die vegetabilische Veldkost Deutsch-Südwest-Afrikas

Selten und hochinteressant: Der Erkenntnisstand vegetabilischer Veldkost in Deutsch-Südwest-Afrika von 1912.
Dinter, Kurt
05-0292
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Titel: Die vegetabilische Veldkost Deutsch-Südwest-Afrikas
Autor: Kurt Dinter
Verlag: Im Selbstverlag
Okahandja, Südwestafrika 1912
Kommissionsverlag Ed. Rühle
Originalbroschur, 16 x 24 cm, 47 Seiten, 13 Bildtafeln

Zustand:

Ordentlich. Einband mit kleinen Einrissen und leichten Flecken. Deckelinnenseite Exlibris und Stecktasche (Bibliothek). Auf Titel handschriftlicher Besitzeintrag 'Lübbert' [d. i. Erich Lübbert]. Innen, Textteil sauber, Umrandungen der Bildtafeln teils fleckig oder beschabt (nicht die Abbildungen selbst).

Beschreibung:

Der Botaniker Kurt Dinter beschrieb in diesem heute seltenen Werk die pflanzliche Veldkost Südwestafrikas und leitete sein Buch, das im Anhang mit schönen Bildtafeln ausgestattet ist, so ein: "Das Wort Veldkost gehört dem südafrikanischen Sprachschatze an und begreift in sich alle vegetabilischen und animalischen genießbaren Produkte, die ohne Zutun des Menschen die Natur hervorbringt. Obwohl der Eingeborene von heutzutage meist von der Kost des Weißen abhängt und sich derselben auch sehr gut accommodiert hat, so liebt er es doch von Zeit zu Zeit, einen Teil seiner täglich empfangenen Mehl- oder Reisration gegen eine Mütze voll getrockneter Foetgangers (Jugendstadium der Wanderheuschrecken) oder Ointjes umzutauschen und bei deren Genüsse längst schlummernde Reminiscenzen an ungebundenes Leben und Sorgenlosigkeit, freilich auch an zeitweisen Hunger und Durst wachzurufen, in diesem Punkte also recht ähnlich dem freudigen Gebahren einer übersättigten Schiffsgesellschaft erster Güte, wenn es heißt: morgen Pellkartoffeln mit Hering. Die Kinder der Arbeiter, ihre Weiber oder Mütter, die fast täglich einige Kilometer weit ins Veld laufen, um den nötigen Holzvorrat zum Kochen und Pontokbau heranzubringen, werden stets auch dies oder jenes Genießbare gelegentlich finden. Oft genug kommt es vor, besonders auf den Farmen, weniger in den Dörfern, daß mit Recht oder Unrecht unzufriedene Arbeiter allein oder unter Mitnahme ihres Anhangs in das Veld verschwinden und dort monatelang von Beeren, Wurzeln, Pilzen, großen, grünen Nachtpfauenaugenraupen, Termiten ein kärgliches, aber sonst beschauliches Leben fristen, bis sie gelegentlich entweder wieder eingefangen werden, oder nach Wegwerfen ihrer Nummermarken sich freiwillig als „Veldleute, die noch nie bei einem Weißen gearbeitet haben," in einem anderen Distrikt, wo sie noch niemand kennt, als arbeitsuchend stellen. Besonders solche Leute, die zu derartigen Extratouren neigen, sind es, die einen großen Schatz von Veldkostkunde besitzen, dem Sammler zur Kenntnis dieser interessanten Materie verhelfen und ihn vor allen Dingen mit den zugehörigen richtigen Otjihereronamen der Veldkost bedienen."