Deutsche Herrschaft über Afrikaner

Deutsche Herrschaft über Afrikaner: Staatlicher Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia.
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3-8258-5047-1
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Titel: Deutsche Herrschaft über Afrikaner
Untertitel: Staatlicher Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia
Autor: Jürgen Zimmerer
Herausgeber: Prof. Dr. Horst Gründer
Europa-Übersee: Historische Studien, Band 10
Lit Verlag
Münster Hamburg London, 2000
ISBN 3825850471 / ISBN 3-8258-5047-1
Kartoneinband, 17 x 24 cm, 329 Seiten, 4 Karten

Über: Deutsche Herrschaft über Afrikaner

Die politik- und kulturgeschichtliche Studie offenbart hinsichtlich der für Deutsch-Südwestafrika zentralen Beziehungen zwischen staatlicher Obrigkeit und indigener Bevölkerung ein hohes Maß an institutionalisierter Gewalt, resultierend aus der Absicht, einen kolonialen "Musterstaat" zu errichten. Dessen normative Ausgestaltung wird detailliert analysiert und ihr anschließend die Herrschaftsrealität gegenübergestellt. Die anhand der erstmals umfassend ausgewerteten Akten der National Archives in Windhuk gewonnene Neuinterpretation erweist die Undurchführbarkeit der Herrschaftsutopie. Weder konnten die Afrikaner auf ein bloßes Objekt administrativer Entscheidungen reduziert werden, noch gelang es dem Gouvernement, seine Ziele gegenüber den Europäern durchzusetzen. Deutsche Herrschaft über Afrikaner: Staatlicher Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia bietet somit neue Einsichten sowohl in das tatsächliche Funktionieren der deutschen Kolonialherrschaft als auch in Mentalität und Amtsverständnis des wilhelminischen Beamtentums und versteht sich zugleich als Beitrag zur deutschen wie zur afrikanischen Geschichte.

Inhalt: Deutsche Herrschaft über Afrikaner

ANMERKUNGEN ZUR TERMINOLOGIE UND ZUR ZITIERWEISE
EINLEITUNG
1 DIE ERRICHTUNG DES SCHUTZGEBIETES UND DIE EINGEBORENENPOLITIK BIS 1907

1.1 Die Errichtung der deutschen Kolonialherrschaft
1.2 Die Stabilisierung der deutschen Herrschaft: Häuptlingspolitik, Landfrieden und moderne Verwaltung
1.3 Eingeborenenpolitik unter Ausnahmebedingungen: Der Krieg gegen die Herero und Nama
1.3.1 Genozidale Kriegführung
1.3.2 Kriegsgefangenenlager und Deportation
2 DIE GESETZLICHE REGELUNG DER EINGEBORENENVERHÄLTNISSE NACH 1905
2.1 Die Landenteignung
2.2 Die Eingeborenen Verordnungen von 1907
2.2.1 Die Entstehung der Verordnungen
2.2.2 Der Inhalt der Verordnungen
2.2.3 Reaktionen der Bezirks- und Distriktsamtleute auf die Eingeborenenverordnungen von 1907
2.3 Rassentrennung
3 DEMOGRAPHISCHE, ÖKONOMISCHE UND INSTITUTIONELLE RAHMENBEDINGUNGEN NACH DEM KRIEG
3.1 Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung
3.2 Allgemeine Verwaltung, Landespolizei und Militär
3.3 Ansätze einer eigenen Eingeborenen Verwaltung
4 HERRSCHAFTSSICHERUNG
4.1 Das Kontrollsystem: Nonn und Realität
4.1.1 Logistische Probleme, nachlässige Durchführung und mangelnde Kooperation der weißen Bevölkerung
4.1.2 Das Versagen der Kontrolle: Die Weite des Landes, mangelhafte Identifikation und der Streit um das Tätowieren der Eingeborenen
4.2 Unruhen und Angst vor Aufständen
4.2.1 Bandenaktivitäten im Süden und das Problem der Grenze: Der Fall Rolf
4.2.2 Berechtigte Ängste und hysterische Reaktionen
4.2.3 Beabsichtigte Änderung des Status Quo: Umsiedlungspläne für die Bondelszwarts und die Berseba-Nama und die Deportation der Stürmann-Leute
5 DER ARBEITSMARKT: REKRUTIERUNG UND ARBEITSVERHÄLTNISSE
5.1 Der Arbeitsmarkt innerhalb der Polizeizone
5.1.1 Exklusive Rekrutierung und utilitaristische Bewertung
5.1.2 Zwischen Zwangsarbeit und 'halbfreiem' Arbeitsmarkt: Freizügigkeit, freie Arbeitgeberwahl und die Aufsichtspflicht der Verwaltung
5.1.3 Der Kampf gegen die Eingeborenenmißhandlung
5.2 Wanderarbeiter aus dem Amboland
5.2.1 Gründe für die Wanderarbeit, Anwerbeorganisation und Transport zu den Arbeitsstätten
5.2.2 Die soziale Lage auf den Diamantfeldem und die Versuche des Gouvernements zum Schutz der Arbeiter
5.3 Arbeiter aus Südafrika
5.3.1 Militär und Arbeitsverhältnisse: Das Massaker von Wilhelmstal
5.3.2 Südafrikanische Diskussionen um die Arbeiteranwerbung für Südwestafrika
6 SOZIALE DISZIPLINIERUNG, EFFIZIENZSTEIGERUNG UND DIREKTE WERTSCHÖPFUNG: SCHULPOLITIK UND EINGEBORENENBESTEUERUNG
6.1 Die Schulpolitik
6.2 Die Eingeborenenbesteuerung
6.2.1 Grundlagen und Vorbilder
6.2.2 Die Diskussion über die Eingeborenensteuer von 1908/09
6.2.3 Der Entwurf des Gouvernements von 1911
6.2.4 Lokale Steuersatzungen
SCHLUß
ANHANG

Abkürzungsverzeichnis
Diagramme
Karten
Tabellen
Benutzte Quellen
Benutzte Literatur